In einem Video verbreitet eine Frau Gerüchte über angebliche Angriffe auf "russischstämmige" Menschen in Deutschland. Sie behauptet, in der Nähe von Nürnberg sei ein russischer Mann von Ukrainern niedergestochen worden und in Düsseldorf zögen Angreifer von Tür zu Tür. Das ist frei erfunden.

Auf Facebook und WhatsApp verbreitet sich das Video einer Frau, die behauptet, zehn Kilometer von Nürnberg entfernt sei ein russischstämmiger Mann von drei ukrainischen Geflüchteten niedergestochen worden. Das habe sie von einem guten Freund aus Nürnberg gehört. Außerdem seien Männer in Düsseldorf unterwegs, die tagsüber von Tür zu Tür gingen, um russischstämmige Menschen und Aussiedler zu ermorden.

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Polizei in Nürnberg und Düsseldorf widerspricht, Fälle gibt es nicht

Wir haben bei der Polizei in Mittelfranken nachgefragt, ob es tatsächlich einen Mord in der Nähe von Nürnberg gegeben hat, an dem drei Ukrainer beteiligt waren. Pressesprecher Robert Sandmann schrieb uns daraufhin am 22. April, ein "derartiger Sachverhalt" sei der Behörde nicht bekannt.

Auch davon, dass angeblich Männer von Tür zu Tür gehen, um Russinnen und Russen zu ermorden, haben weder die Polizei in Nürnberg noch die in Düsseldorf etwas gehört. Weder über die angeblichen Vorfälle in Nürnberg noch über die in Düsseldorf gibt es online Medienberichte.

Bereits im März dieses Jahres verbreitete sich eine erfundene Geschichte über einen Todesfall in Euskirchen in Nordrhein-Westfalen. Dort sollte angeblich ein Jugendlicher verprügelt worden und anschließend gestorben sein, weil er Russisch sprach. CORRECTIV.Faktencheck konnte zeigen, dass die Geschichte frei erfunden war.

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine kam es bis Anfang April zu mehr als 400 anti-ukrainischen oder anti-russischen Straftaten. Das sagte Innenministerin Nancy Faeser gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung", wie der "Spiegel" am 4. April berichtete.

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