• 21:31 Uhr: Minister: "Intensive Phase" der Offensive im Süden des Gazastreifens endet bald
  • 19:24 Uhr: ➤ US-Frachter offenbar vor jemenitischer Küste von Rakete getroffen
  • 15:53 Uhr: Iran: USA müssen den Gaza-Krieg aufhalten
  • 13:46 Uhr: Hamas-Geiseln: Appell an Deutschland um Hilfe
  • 11:18 Uhr: Huthi: Jemen wird zum Friedhof der Amerikaner
  • 08:54 Uhr: US-Militär wehrt Rakete der Huthi-Rebellen ab
  • 06:12 Uhr: Australiens Außenministerin fordert dauerhafte Gaza-Waffenruhe

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➤ US-Frachter offenbar vor jemenitischer Küste von Rakete getroffen

  • 19:24 Uhr

Einen Tag nach einem Raketenangriff auf ein US-Kriegsschiff durch die Huthi ist vor der jemenitischen Küste ein US-Frachter von einer Rakete getroffen worden. Laut dem britischen Unternehmen Ambrey war der Angriff vom Montag "auf US-Interessen gerichtet als Reaktion auf die US-Militärschläge gegen Huthi-Stellungen im Jemen". Derweil verteidigte der britische Premier Rishi Sunak die Luftangriffe als "notwendige und verhältnismäßige Reaktion" auf die Bedrohung britischer Schiffe durch Angriffe der pro-iranischen Huthi auf Schiffe im Roten Meer.

Die britische Behörde für maritime Sicherheit (UKMTO) meldete auf ihrer Webseite, dass ein "Schiff von oben durch eine Rakete getroffen" worden sei, weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. An Bord des unter der Flagge der Marshall-Inseln fahrenden US-Frachters sei ein Feuer ausgebrochen, erklärte Ambrey, ein britisches Risikomanagement-Unternehmen für Schifffahrt. Das Schiff sei aber weiterhin seetüchtig, verletzt wurde demnach niemand. Das Schiff habe keine Verbindung zu Israel, fügte das Unternehmen hinzu.

Die vom Iran unterstützte islamistische Huthi-Miliz äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff. Erst am Sonntag hatten US-Streitkräfte nach eigenen Angaben eine von den Huthi im Jemen auf ein US-Kriegsschiff abgefeuerte Rakete abgefangen. Die auf den im südlichen Roten Meer fahrenden Zerstörer "USS Laboon" abgefeuerte Rakete sei nahe der Küste der Hafenstadt Hodeida von einem US-Kampfjet abgeschossen worden, erklärten die US-Streitkräfte weiter. Es habe weder Schäden noch Verletzte gegeben.

Die Huthi, die viele Gebiete im Norden des Bürgerkriegslands Jemen kontrollieren, attackieren seit drei Monaten Handelsschiffe im Roten Meer, einer wichtigen internationalen Handelsroute. Die Schifffahrt dort ist dadurch teilweise zum Erliegen gekommen, viele Reedereien leiten ihre Schiffe um. (AFP)

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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 15. Januar:

Minister: "Intensive Phase" der Offensive im Süden des Gazastreifens endet bald

  • 21:31 Uhr

Die israelische Armee plant nach Angaben von Verteidigungsministers Joav Gallant einen Strategiewechsel bei ihrer Offensive gegen die radikalislamische Hamas im Süden des Gazastreifens. "Wir haben deutlich gemacht, dass die intensive Manöverphase etwa drei Monate dauern wird", sagte Gallant am Montag bei einer Pressekonferenz. "Im südlichen Gazastreifen werden wir dieses Ziel erreichen und es wird bald zu Ende sein." Dann beginne wie auch im nördlichen Teil des Küstengebiets die "nächste Phase" des Gaza-Kriegs. Einen genauen Zeitrahmen nannte Gallant nicht.

Israel hatte am 27. Oktober seine Bodenoffensive im Gazastreifen begonnen. In den vergangenen Wochen intensivierte die israelische Armee ihre Einsätze und Luftangriffe auf Ziele in den Städten Chan Junis und Rafah im Süden des Palästinensergebiets.

Nach israelischen Angaben zog sich am Montag eine von insgesamt vier an dem Militäreinsatz beteiligten Divisionen aus dem Gazastreifen zurück. Die Soldaten hätten "hunderte Terroristen" getötet und kilometerlange Tunnel der Hamas im zentralen und nördlichen Teil des Palästinensergebiets zerstört, erklärte die Armee. (AFP)

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UN-Organisationen warnen vor Hungerkatastrophe in Gaza

  • 17:12 Uhr

Den rund 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen drohen laut den Vereinten Nationen eine Hungersnot und Seuchen. Was an humanitären Transporten in die umkämpfte Enklave gelange, reiche bei weitem nicht aus, um "eine tödliche Kombination aus Hunger, Unterernährung und Krankheiten" zu verhindern, teilten mehrere UN-Hilfswerke am Montag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Es müssten größere Mengen von Gütern nach Gaza gebracht und sicher an die Bedürftigen verteilt werden können. An dem Aufruf beteiligten sich die Weltgesundheitsorganisation WHO, das UN-Ernährungsprogramm WFP und das Kinderhilfswerk Unicef.

Für die Lage machten die Organisationen die Schließung der Grenzübergänge bis auf zwei, die langwierige Kontrolle der Lastwagen durch Israel sowie Bombardierungen und wechselnde Fronten verantwortlich. Menschen liefen Gefahr, "nur wenige Kilometer von Lastwagen mit Nahrungsmitteln entfernt zu verhungern", sagte WFP-Direktorin Cindy McCain. (KNA)

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Iran: USA müssen den Gaza-Krieg aufhalten

  • 15:53 Uhr

Der Iran hat eigenen Angaben zufolge die USA dazu aufgefordert, sich für ein Ende des Gaza-Kriegs einzusetzen. "Wir haben Amerika in verschiedenen Botschaften über die Schweiz auf die Notwendigkeit hingewiesen und gewarnt, den Krieg in Gaza zu beenden", sagte Außenminister Hussein Amirabdollahian am Montag in Teheran. Die Schweiz vertritt im Iran Interessen der USA, beide Länder haben seit mehr als 44 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr.

Amirabdollahian warnte die USA nach Angriffen auf Ziele der militant-islamistischen Huthi-Bewegung im Jemen. "Amerika kann nicht uns und anderen eine Botschaft der Zurückhaltung geben und gleichzeitig den Jemen im Roten Meer angreifen", sagte der Minister. Die Huthi hatten nach Beginn des Gaza-Kriegs wiederholt Schiffe auf der wichtigen Seeroute nach Israel angegriffen. (dpa/phs)

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Hamas-Geiseln: Appell an Deutschland um Hilfe

  • 13:46 Uhr

Rund hundert Tage nach der Entführung durch die islamistische Hamas in den Gazastreifen haben die Familien mehrerer deutsch-israelischer Geiseln bei einem Besuch in Berlin die Bundesregierung um Hilfe bei einer neuen Vermittlung gebeten. "Von Deutschland wünschen wir uns, dass es auf Katar als wichtigen Vermittler einwirkt, um alle Geiseln freizubekommen", sagte Efrat Machikawa, die Nichte des aus dem Kibbuz Nir Oz entführten 89-jährigen Gadi Moses, am Montag vor Journalisten in der israelischen Botschaft in Berlin. "Denn die Zeit für die Geiseln wird knapp."

Die rund zehn Familien umfassende Delegation wollte ihre Bitte auch bei einem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vortragen, der die Angehörigen in Schloss Bellevue am Montagvormittag empfing. "Wir wissen, dass Deutschland alles tut, um uns zu helfen", sagte Alon Nimrodi, dessen 19-jähriger Sohn Tamir von der radikalislamischen Palästinenserorganisation entführt wurde. Diese Haltung Deutschlands habe er auch bei dem jüngsten Besuch von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Jerusalem wahrgenommen. Deutschlands Solidarität für Israel sei "ein Vorbild für die Welt", fügte Machikawa hinzu. (dpa/phs)

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Islamistische Hamas: Mehr als 60 Menschen im Gazastreifen getötet

  • 11:57 Uhr

Im Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas in der Nacht zum Montag mehr als 60 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen getötet worden. Dutzende Menschen seien zudem verletzt worden, erklärte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium. Es sprach von "intensiven" israelischen Angriffen und Artilleriebeschuss. Betroffen gewesen seien die Städte Chan Junis und Rafah im Süden des Palästinensergebiets, aber auch die Stadt Gaza.

Unter anderem zwei Krankenhäuser, eine Schule und "Dutzende" Häuser seien ins Visier genommen worden, hieß es. Krankenhäuser sind nach dem humanitären Völkerrecht geschützt, wurden seit dem Beginn des Krieges im Gazastreifen jedoch wiederholt von israelischen Angriffen getroffen. Das israelische Militär wirft der Hamas vor, Tunnel unter Krankenhäusern zu haben und sie als Kommandozentralen zu nutzen. Die islamistische Palästinenserorganisation weist das zurück. (afp)

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Huthi: Jemen wird zum Friedhof der Amerikaner

  • 11:18 Uhr

Der Jemen ist einem führenden Mitglied der Huthi-Bewegung zufolge bereit, Krieg gegen die USA zu führen. Das hochrangige Mitglied der militant-islamistischen Gruppe, Ali al-Kahum, sagte in einem am Montag publizierten Interview mit Irans Staatsagentur Irna: "Die jemenitische Führung, die Streitkräfte und das Volk sind voll und ganz bereit, in einen direkten und umfassenden Krieg mit dem Großen Satan einzutreten, um Palästina zu verteidigen." Nach den letzten Luftangriffen der USA auf Huthi-Ziele warnte Al-Kahum: "Nach dieser Aggression wird sich der Jemen in einen Friedhof für die Amerikaner verwandeln."

Mehr als drei Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs wächst die Sorge, dass der Konflikt in einen regionalen Flächenbrand mündet. Die schiitischen und vom Iran unterstützten Huthi griffen in den vergangenen Wochen im Roten Meer immer wieder Schiffe auf dem Weg nach Israel an. Die USA und Verbündete bombardierten daraufhin Stellungen der militant-islamistischen Gruppe im Jemen.

Unterdessen wies Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian erneut Vorwürfe zurück, dass sein Land direkt in die Angriffe verwickelt sei. "Die Widerstandskräfte in der Region, einschließlich des Jemen, handeln unabhängig und im Rahmen ihrer Interessen", sagte der Minister laut Irna am Sonntag. Iran erteile keine Befehle. Die Huthi zählen neben weiteren mit dem Iran verbündeten Gruppen in der Region zur sogenannten "Widerstandsachse", einem Netz im Kampf gegen Israel. (dpa/phs)

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US-Militär wehrt Rakete der Huthi-Rebellen ab

  • 08:54 Uhr

Das US-Militär hat im Süden des Roten Meeres eigenen Angaben zufolge erneut eine Rakete der im Jemen basierten Huthi-Rebellen abgewehrt. Die Huthi hätten den Anti-Schiffs-Marschflugkörper am Sonntag gegen 16.45 Uhr Ortszeit in Richtung eines Zerstörers der US-Marine abgefeuert, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs in der Nacht zum Montag auf der Plattform X, vormals Twitter, mit.

Die Rakete sei in der Nähe der jemenitischen Küste von Hudaida von der US-Luftwaffe abgefangen worden. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es demnach nicht.

Seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen vom Iran unterstützte Huthi-Rebellen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Große Reedereien meiden zunehmend die Route. Wegen des Vorgehens der Huthi attackierten die USA und Großbritannien zuletzt Stellungen der Gruppe im Jemen, unterstützt von den Niederlanden, Kanada, Australien und Bahrain. (dpa/lag)

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Israels Armee: Bisher etwa 9.000 Terroristen in Gaza getötet

  • 07:33 Uhr

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben im Gaza-Krieg bisher etwa 9.000 Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Terrorgruppen "eliminiert". Hinzu kämen mehr als 50 Kompaniechefs, 19 Battalions- und zwei Brigadekommandeure der Hamas, wie aus einer Datenauflistung der Armee hervorgeht, die anlässlich des 100. Kriegstags am Sonntag veröffentlicht wurde.

Mehr als 1.200 Menschen waren dabei getötet und mehr als 240 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Israel tötete laut Berichten rund 1.000 der Terroristen noch auf israelischem Boden und reagierte auf ihren beispiellosen Überfall mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dort inzwischen fast 24.000 Menschen getötet. Bei dieser unabhängig nicht überprüfbaren Zahl wird nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden. (dpa)

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Australiens Außenministerin fordert dauerhafte Gaza-Waffenruhe

  • 06:12 Uhr

Die australische Außenministerin Penny Wong hat sich im Gaza-Krieg für eine dauerhafte Waffenruhe ausgesprochen. "Australien möchte Schritte in Richtung einer tragfähigen Waffenruhe sehen", sagte Wong am Montag vor ihrem Abflug zu einer Reise nach Israel und Jordanien, ins Westjordanland und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Eine Waffenruhe dürfe niemals "einseitig" sein, fügte sie nach Angaben der australischen Nachrichtenagentur AAP hinzu.

Wong forderte zudem einen sicheren, ungehinderten und dauerhaften Zugang für humanitäre Hilfe und besseren Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Sie wolle die Reise in die Region zudem nutzen, um sich für einen Ausweg aus dem aktuellen Konflikt und einen dauerhaften Frieden in Form einer Zwei-Staaten-Lösung einzusetzen.

Wong will bei ihrem Besuch in Israel auch Angehörige der Geiseln und Überlebenden des am 7. Oktober 2023 von Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen in Israel begangenen Massakers treffen. Der Überfall war Auslöser des Kriegs. (dpa)

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Mit Material der dpa und AFP

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