Im Januar kehrt Donald Trump ins Weiße Haus zurück. Dann dürfte sich die US-Politik grundlegend ändern – mit Auswirkungen auf Europa. Im Auftrag unserer Redaktion hat Civey nach den Erwartungen der Deutschen gefragt. Das Ergebnis: deutlich.

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Donald Trump ist vieles: Ein überzeugter Transatlantiker ist der designierte US-Präsident aber nicht. Trumps Motto: "Make Amerika Great Again". Ein Slogan, der sein Politikverständnis beschreibt. Trump interessiert vor allem eines: Amerika.

Welche Auswirkungen hat die zweite Amtszeit des Republikaners auf die transatlantischen Beziehungen, auf Europa? Im Auftrag unserer Redaktion hat das Meinungsforschungsinstitut Civey hierzu die Deutschen befragt. Ihre Einschätzung ist wenig optimistisch.

Rund sieben von zehn Bundesbürgern (68 Prozent) denken, dass die USA unter einem Präsidenten Trump ein unverlässlicherer Partner für die EU werden. Dabei sagen 19 Prozent, dass dies eher der Fall ist. 49 Prozent sind der Meinung, es wird "eindeutig" so sein.

16 Prozent der Deutschen sehen das anders. Sie gehen davon aus, dass die USA unter Trump ein verlässlicherer Partner werden. Neun Prozent meinen, dass das eindeutig so sein wird, sieben Prozent denken, dies werde eher der Fall sein.

Ebenfalls 16 Prozent der Befragten sind in dieser Frage unentschieden.

Anhänger der AfD blicken positiver auf Trump.

Auch nach Wahlabsicht gefragt, ist die Meinung der Deutschen eindeutig: Von CDU/CSU bis Linke: Überall überwiegt die Ansicht, dass die USA unter Trump ein unverlässlicherer Partner werden. Am deutlichsten ist die Antwort bei Grünen-Sympathisanten: 96 Prozent sagen unverlässlicher, nur drei Prozent verlässlicher.

Den einzigen Ausreißer im Stimmungsbild gibt es bei den Anhängern der AfD. Hier glaubt eine relative Mehrheit (42 Prozent), dass die Trump-USA ein verlässlicherer Partner für die EU sein werden. 32 Prozent der Anhänger sind gegenteiliger Meinung, weitere 26 Prozent unentschlossen.

Bei Union (elf Prozent), SPD (fünf Prozent), Grünen, FDP (20 Prozent) und Linken (sieben Prozent) ist die Gruppe derer, die in Trump einen verlässlicheren Partner sieht, klar in der Minderheit.

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Je älter, desto pessimistischer

Interessant ist, dass das Alter offenkundig beim Blick auf den nächsten US-Präsidenten eine Rolle spielt. Je älter die Befragten sind, desto pessimistischer ihre Erwartung. In der Altersgruppe der Über-65-Jährigen glauben nur elf Prozent, dass die USA unter Trump ein verlässlicherer Partner für die EU sind. 73 Prozent rechnen mit dem Gegenteil. 16 Prozent sind unsicher.

Zum Vergleich: In der Kohorte der 18- bis 29-jährigen Deutschen sagen 22 Prozent, die USA unter Trump werden für Europa verlässlicher. 64 Prozent sehen das anders. 14 Prozent sind sich unsicher.

Wie sich die transatlantische Partnerschaft wirklich entwickelt, zeigt sich spätestens ab dem 20. Januar 2025. Dann wird der neue Präsident vereidigt – und ein neues Kapitel der US-Politik aufgeschlagen.

Informationen zur Methode

  • Für die repräsentative Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Civey vom 06. November bis 2. Dezember 2024 die Antworten von 5.000 Bundesbürgern berücksichtigt. Das Gesamtergebnis ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben unter anderem Daten wie Alter, Geschlecht und Wohnort angegeben und wurden registriert und verifiziert. Civey korrigiert Verzerrungen durch ein mehrstufiges Gewichtungsverfahren.
  • Der statistische Fehler der Ergebnisse beträgt 2,5 Prozentpunkte. Zusätzliche Informationen zur Methode finden Sie auf Civey.com und im Civey-Whitepaper.
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