Der Buß- und Bettag fällt stets auf den ersten Mittwoch nach dem Volkstrauertag. Der evangelische Feiertag ist schon lange kein bundesweiter gesetzlicher Feiertag mehr, sondern nur noch in Sachsen. Ausnahmen gibt es jedoch in Bayern und Berlin.

Mehr zum Thema Gesellschaft & Psychologie

Wann ist der Buß- und Bettag 2023?

Der Buß- und Bettag fällt in diesem Jahr auf den 22. November. Der evangelische Feiertag wird seit Ende des 19. Jahrhunderts stets am ersten Mittwoch nach dem Volkstrauertag begangen, der in diesem Jahr auf den 19. November fiel.

Im nächsten Jahr fällt der Buß- und Bettag auf den 20. November, 2025 dann auf den 19. November.

Lesen Sie auch

Worum geht es am Buß- und Bettag?

Buß- und Bettage wurden früher in Notzeiten als Tage der Buße ausgerufen. Im Fokus des Buß- und Bettags stehen in evangelischen Gottesdiensten laut der Evangelischen Kirche in Deutschland auch heute noch "Besinnung, kritische Lebensbilanz und Neuorientierung". Gläubige Menschen können an diesem Tag im Gebet demnach etwa über "Versagen und Schuld, Versäumnisse und Fehlentscheidungen" reflektieren. Gleichzeitig diene der Feiertag dazu, "über gesellschaftliche Irrtümer" nachzudenken.

Warum ist der Buß- und Bettag nur in Sachsen ein gesetzlicher Feiertag?

Der Buß- und Bettag hat in der evangelischen Kirche eine hohe Bedeutung. Ein gesetzlicher Feiertag ist der Buß- und Bettag aber nur im Bundesland Sachsen.

Nach der Wiedervereinigung galt der Buß- und Bettag zunächst bundesweit als gesetzlicher Feiertag. 1994 wurde jedoch beschlossen, diesen mit Ausnahme von Sachsen ab 1995 als Feiertag für ganz Deutschland zu streichen. Mit der Streichung sollte eine Belastung der Arbeitgeber durch die eingeführten Beiträge zur Pflegeversicherung ausgeglichen werden.

Mehrere Bundesländer hatten sich zwar gegen diese Streichung ausgesprochen, doch nur der damalige sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) setzte sich durch. Damit ist der Buß- und Bettag auch weiterhin in Sachsen ein gesetzlicher Feiertag, Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen müssen dort zum Ausgleich allerdings 0,5 Prozent ihres Bruttogehalts mehr in die Pflegeversicherung einzahlen.

Welche Ausnahmen gibt es am Buß- und Bettag?

Während in Berlin evangelische Schülerinnen und Schüler am Buß- und Bettag nicht zum Besuch des Unterrichts verpflichtet sind und sich daher befreien lassen können, haben in Bayern am Buß- und Bettag grundsätzlich alle Schülerinnen und Schüler unterrichtsfrei, wie das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus auf seiner Website erklärt. Auch Kindergärten und Kitas sind geschlossen, was berufstätige Eltern vor Probleme stellt.

Zudem führt Bayern den Buß- und Bettag als sogenannten "stillen Feiertag", an dem Sportveranstaltungen und öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen verboten sind, "die nicht dem ernsten Charakter dieser Tage entsprechen".

Verwendete Quellen

  © 1&1 Mail & Media/spot on news

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © Getty Images/inewsistock