Vor fünf Jahren hatte Sportjournalist Waldemar Hartmann als Telefonjoker beim Prominenten-Spezial von "Wer wird Millionär?" bei einer Fußballfrage einen legendären Aussetzer. Am Montag sollte er erneut bei einer Sportfrage helfen - doch die Geschichte wiederholt sich. Immerhin konnte Marcel Reif die Ehre der Fußball-Telefonjoker retten.
Die Älteren unter uns können sich vielleicht noch an die Zeiten erinnern, als "Wer wird Millionär?" eine ganz normale Quizsendung war, in der normale Menschen normale Fragen beantworteten und mal mehr, mal weniger erfolgreich waren.
Diese Zeiten scheinen schon lange vorbei. Es fühlt sich so an, als gäbe es mittlerweile mehr Spezialsendungen als normale Folgen. Nach dem "WM-Spezial" in der vergangenen Woche stand am Montagabend ein dreistündiges Prominenten-Spezial auf dem Programm.
Diese WWM-Promi-Ausgaben blicken mittlerweile auch schon auf eine lange Geschichte zurück.
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Waldigate Reloaded
Damals wurde gefragt, welche Nationalmannschaft noch nie im eigenen Land Weltmeister geworden ist. "Waldi" tippte auf Deutschland - irgendwie hatte er wohl die WM 1974 vergessen.
Vom "Waldigate" war die Rede, wochenlang war
Am Montag bekam er nun die Chance zur Rehabilitation, Komiker
Die Frage lautete diesmal:
Welches ist die einwohnerreichste Stadt, die noch nie einen Erstligisten im Männerfußball stellte?
"Als Nürnberger muss man das nicht wissen"
Man hätte "Waldi" gewünscht, dass er einfach die richtigen Antwort A: Bonn wählt - aber blamierte sich Hartmann erneut. Zwar schloss er Bonn als Bundesligisten aus, doch der gebürtige Nürnberger hatte glatt vergessen, dass Greuther Fürth in der Saison 2012/2013 in die Bundesliga aufgestiegen war.
"Fürth war noch nie in der ersten Liga", war sich Hartmann sicher. Augenrollen und Stöhnen im Publikum. Puh. Rategast Tall half das nicht wirklich weiter.
Mithilfe des 50:50-Jokers konnte der Komiker die Frage schließlich doch noch lösen und ging mit 125.000 Euro für das Projekt "Magic Moments", das sich für Kinder in Nepal einsetzt, nach Hause.
Jauch rief daraufhin ein zweites Mal bei Hartmann an. "Aber ich habe doch gesagt, dass Bonn noch nie drin war", rechtfertigte sich Hartmann und kehrte dabei unter den Teppich, dass er zusätzlich auch Fürth genannt hatte.
"Aber Fürth war in der ersten Liga", erinnerte ihn Jauch. "Als Nürnberger muss man das nicht wissen", stellte Hartmann klar. Kann man so sehen, ein bisschen peinlich war es trotzdem.
Ein weiteres Mal sollte sich Hartmann vielleicht besser nicht als Telefonjoker zur Verfügung stellen.
Auch "der Bibliothekar" liegt daneben
Hartmann war nicht der einzige Telefonjoker, der einen schlechten Tag hatte.
In der öffentlich-rechtlichen Quizrunde weiß Nagorsnik ziemlich viel, bei folgender Frage war aber auch er auf der falschen Spur:
Wobei gehört ein optimaler Ausbund zu den wichtigsten Qualitätsmerkmalen?
- A: Brötchen
- B: Jeans
- C: Autoreifen
- D: Schnittrosen
Dittrich stellte die Frage, es folgte ein langes Schweigen. "Lebt der noch?", murmelte Jauch in die Stille. In letzter Sekunde sagte Nagorsnik plötzlich: "Jeans!"
Offenbar hatte Nagornsik tatsächlich so lange nachgedacht. Gegoogelt hat er jedenfalls nicht, denn die Antwort war falsch.
Dittrich fragte auch noch das Publikum, 53 Prozent entschieden sich für die richtige Antwort A: Brötchen. Aber Dittrich zockte nicht und ging mit 64.000 Euro für "Children for Tomorrow" nach Hause.
Marcel Reif rettet die Ehre der Fußballexperten
Dann kam auch noch
Wer soll 1976 im Alter von acht Jahren bei einer Talentsichtung in Biberach wegen konditioneller Defizite durchgefallen sein?
- A: Boris Becker
- B: Michael Schumacher
- C: Lothar Matthäus
- D: Kati Witt
"Becker!", antwortete Reif entschlossen und half der TV-Journalistin damit zur richtigen Antwort. Hayali erspielte 125.000 Euro für "Gesicht Zeigen!" und "VITA e.V. Assistenzhunde".
Reif rettete die Ehre der Telefonjoker - auch wenn das Waldemar Hartmann sicherlich nicht trösten wird.
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