Die plötzliche Eingebung eines Telefon-Jokers bei "Wer wird Millionär" am Montagabend wirkt verdächtig. Aber dank der richtigen Lösung geht Kandidatin Roxanne von der Weiden mit viel Geld nach Hause. Kandidat Phillip Laatsch will eine Garage für seinen Ford Mustang bauen. Seine Frau hingegen geht leer aus.

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Am Montagabend betrat Günther Jauch mit Roxanne von der Weiden das Studio, die Kindergärtnerin aus Mannheim hatte es noch in der letzten Sendung auf den Stuhl geschafft. Ihren Vornamen verdankt Roxanne dem gleichnamigen Police-Song, sowohl der Song wie auch der Namen gefallen ihr gut. "Ich nehme es meiner Mama jedenfalls nicht übel", sagte sie. Wäre das auch geklärt.

Nicht geklärt wurde allerdings, unter welchen ominösen Zahnproblemen von der Weiden leidet. "Ihr mussten schon zwölf gesunde Zähne gezogen werden", hatte RTL bei der Vorstellung in der vergangenen Woche verkündet. Da hätte man gerne mehr gewusst. Aber von der Weiden zockte so souverän, dass für die Geschichte offenbar keine Zeit mehr war.

Kandidatin wackelt bei Fußballfrage

Nur bei der 1.000-Euro-Frage wackelte sie kurz, doch das Publikum identifizierte die "Hinterglasmalerei" als bedeutenden Zweig der bildenden Kunst. Die nächsten Fragen konnte die Kindergärtnerin wieder locker lösen. "Am Anfang ganz auf mäusig gemacht, aber jetzt geht das hier wie das Messer durch die Butter", bemerkte Jauch. Erst bei der 64.000-Euro-Frage wurde es wieder interessant. Es handelte sich um eine Fußballfrage, die von der Weiden stocken ließ.

Welcher Verein übernahm kürzlich von Alemannia Aachen die Tabellenführung in der Ewigen Tabelle der 2. Bundesliga?

"Jetzt wird es schwierig", bemerkte von der Weiden und wollte den Telefon-Joker ziehen, doch Jauch überzeugte sie nach langem Zureden, vorher noch mit dem 50:50-Joker abzusichern. Erzgebirge Aue und Greuther Fürth blieben stehen, jetzt klingelte das Telefon bei Carsten Zillmann.

Der Telefon-Joker zeigte sich zunächst sehr zuversichtlich. "Ganz gut, würde ich sagen", urteilte er über sein Fußballwissen, das Lösen der Frage, "sollte möglich sein."

Spontane Eingebung oder einfach gegoogelt?

Dann stellte von der Weiden die Frage. "Puuuuuh, da muss ich überlegen", sagte der plötzlich nicht mehr so souveräne Zillmann. Sekunden quälender Stille vergingen. "Greuther Fürth! Ich bin sehr sicher, Greuther Fürth!", rief Zillmann plötzlich aufgeregt in den Hörer. Dann war die Zeit abgelaufen.

Was war das denn? Hatte Zillmann eine plötzliche Eingebung? Oder hatte er vielleicht Google zur Hilfe geholt? Bei Twitter wurde die Möglichkeit und Durchführbarkeit der Suchmaschinen-Variante heftig diskutiert.

Von der Weiden brauchte zwölf Sekunden, um die Frage zu stellen, es blieben also 18 Sekunden übrig. Reicht das, um die ewige Tabelle der 2. Bundesliga zu googeln? Man braucht auf jeden Fall flinke Finger. Aber etwas verdächtig war die plötzliche Erleuchtung des Telefonjokers auf jeden Fall.

Bei der Goldlöckchen-Zone ist es vorbei

Die Lösung war jedenfalls richtig, von der Weiden sicherte sich die 64.000-Euro. Die nächste Frage lautete wie folgt:

Wer sich mit der sogenannten Goldlöckchen-Zone befasst, hat besonderes Interesse an...?

  • A: Astronomie
  • B: Aktienkurse
  • C: Tiefseetauchen
  • D: Barockmalerei

Vielleicht hätte hier der 50:50-Joker geholfen, doch den hatte Jauch der Kandidatin ja zuvor ziemlich geschickt abgeknöpft. "Ich will die Zeit hier nicht verschwenden", erklärte Roxanne von der Weiden und ging mit 64.0000 Euro nach Hause. Anschließend tippte sie noch auf "C", die richtige Antwort wäre aber "A" gewesen. Es handelt sich hierbei um die bewohnbare Zone von Planeten.

Telefon-Joker und Publikums-Joker sind sich nicht einig

Der nächste Kandidat war Phillip Laatsch, Polizist aus Haltern am See. Der 36-Jährige zockte sich problemlos bis zur 32.000-Euro-Frage durch, die ihm dann aber einige Probleme bereitete.

Welches Element entdeckte der Franzose Bernard Courtois 1811, als er mit Algen aus der Nordsee herumexperimentierte?

  • A: Neon
  • B: Jod
  • C: Arsen
  • D: Fluor

Laatsch hatte keine Ahnung und rief Dr. Marc Lütgehetmann, einen Mikrobiologen, an. Und dieser hatte ganz sicher nicht gegoogelt, denn er hatte nur eine Vermutung. "Jod findet man in Algen, aber ich weiß es nicht", erklärte er.

Zur Sicherheit befragte der Polizist auch noch eine Person aus dem Publikum. Eine Lehrerin stand auf, erklärte ebenfalls nicht ganz sicher zu sein, tippte aber auf Neon. Schließlich würden Algen im Dunkeln leuchten. Irritiert von den unterschiedlichen Meinungen der beiden Joker entschied sich Laatsch, mit 16.000 Euro nach Hause zu gehen. Aber er hätte besser mal auf seinen Telefon-Joker hören sollen, denn Jod war die richtige Lösung.

Von dem Geld will Laatsch eine Garage für seinen Ford Mustang bauen. Für die Küche, die sich seine Frau gewünscht hatte, dürfte dann nicht mehr ganz so viel übrig bleiben. "Ich sitze hier auf dem Stuhl, darum kriege ich auch zuerst meine Garage", stellte Laatsch klar. Seine Frau, die im Publikum saß, lachte. Ob die Stimmung zu Hause auch noch so gut war, ist eine andere Frage.

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