Sängerin Jeannette Biedermann, Komiker Thomas Hermanns, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Beststeller-Autor Sebastian Fitzek mussten sich bei der Promi-Ausgabe von "Wer wird Millionär?“ von Günther Jauch quälen lassen – dies aber für einen guten Zweck. Warum Gregor Gysi eine "feige Socke“ ist, durften die Zuseher vom Moderator auch erfahren.

Eine Kritik

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Gestartet wurde der muntere Promi-Rate-Reigen für notleidende Kinder am Donnerstagabend mit Sängerin und Schauspielerin Jeanette Biedermann. Die Berlinerin kam zunächst weitestgehend locker durch die ersten Fragen von "Wer wird Millionär?“. Die 8.000-Euro-Frage lautete dann wie folgt:

Wobei sind hierzulande laut aktuellen Zahlen Männer im Schnitt 46,7 und Frauen 43,9 Jahre alt?

A: Verlobung

B: Erste Hochzeit

C: Geburt des 3. Kindes

D: Scheidung

"Ich bin ja so nah an der Scheidung“, sagte Biedermann, die damit ein wenig ungeschickt Ihre Präferenz für Antwort "D“ zum Ausdruck bringen wollte. Um sicherzugehen, entschied sie sich für den "50:50“-Joker, der die Antworten "C“ und "D“ übrig ließ. Die Sängerin loggte ein und lag damit goldrichtig.

Jeanette Biedermann singt bei Jauch "Take on me“

Bei der nächsten Frage setzte Biedermann dann ihre Stimmbänder in Szene. Gefragt war jener Song, in dessen Refrain der Sänger über zweieinhalb Oktaven bewältigt. Biedermann intonierte zunächst ein wenig verhalten den "a-ha“-Track "Take on me“ – neben "Rock me Amadeus“, "Enjoy the Silence“ und "Radio Gaga“ eine der vier möglichen Antworten –, um ihn anschließend gleich einzuloggen. Beim Einspielen des "a-ha“-Songs trällerte Biedermann gekonnt dazu und traf wirklich jeden Ton.

Wackere Sängerin scheitert erst bei 125.000 Euro

Generell schlug sich Biedermann äußerst wacker. Ihre letzte Hilfe, den Zusatzjoker, benötigte sie erst bei der 125.000-Euro-Frage:

Was ist zur Sicherheit der Patienten häufig mit einem Röntgen-Kontrastfaden versehen:

A: Mullkompresse

B: Impfspritze

C: Mundschutz

D: Urinbeutel

"Was ist denn ein Röntgenkontrastfaden?“, wollte die Sängerin wissen. Und so musste zum wiederholten Male Eckhard Freise als Telefonjoker ran, der erste Millionengewinner der Sendung. Doch Überraschung: Alleswisser Freise musste ausnahmsweise passen.

"Tut mir leid, aber das weiß ich nicht“, so der Professor, was Biedermann ein wenig zu erstaunen schien. Ihr Auftritt war damit zu Ende. "Ich hab hier einfach wirklich keine Ahnung. Insofern bleibe ich bei 64.000 Euro. Das ist sehr viel Geld für Kinder in Not.“

Thomas Hermanns weiß wenig, kommt aber weit

Danach war Moderator, Autor und Komiker Thomas Hermanns an der Reihe, dessen TV-Auftritte schon mal mit etwas zu viel guter Laune daherkommen. Am Donnerstagabend allerdings war der Moderator, Autor und Komiker anfänglich mit Handbremse unterwegs, was vermutlich der Nervosität geschuldet war. Bei der 4.000-Euro-Frage geriet sein Motor erstmals ins Stottern.

Was soll man einem verbreiteten Haushaltstipp zufolge zerschneiden, um eine Schere wieder scharf zu machen:

A: Gefaltete Alufolie

B: Nylonstrümpfe

C: Feuchtes Toilettenpapier

D: Tapetenreste

Hermanns hatte wenig Ahnung und schickte daher den "50:50“-Joker ins Rennen, der die Antworten "A“ und "D“ freilegte. Obwohl er dadurch auch nicht wesentlich schlauer wurde, setzte der 56-Jährige alles auf eine Karte und loggte Antwort "A“ ein. Das Glück war auf seiner Seite und brachte "Kindern in Not“ vorerst 4.000 Euro ein.

Im Schatten des Mondes vergeht die Zeit

Nach einem Telefonat mit Wigald Boning, der als Telefonjoker fungierte und den Kandidaten eine Runde weiterbrachte, drehte sich bei der 64.000-Euro-Frage für rund 15 Minuten alles um den Mond:

Ist hierzulande bei Halbmond die linke Hälfte zu sehen, dauert es wie lange bis zum nächsten Vollmond?

A: etwa 72 Stunden

B: weniger als 8 Tage

C: ca. drei Wochen

D: rund anderthalb Monate

"Was weiß denn ich?“, so ein verzweifelter Hermanns. Er wählte den Zusatzjoker, der absolut selbstbewusst Antwort "D“ für die richtige befand. Jauch, bei einer Frage um einen Geldbetrag dieser Größenordnung sonst eher schweigsam, zweifelte diese massiv an, was sowohl den Zusatzjoker als auch Hermanns verunsicherte.

Allerdings bekam der Mann aus dem Publikum wiederum von Sebastian Fitzek Unterstützung, der dessen Erklärung durchaus schlüssig fand. Am Ende waren alle verwirrt, nur Jauch seiner Sache sicher. Hermanns entschied sich schlussendlich für Antwort "C“, die auch die richtige war.

Auch wenn Hermanns selbst an diesem Abend nicht allzu viel wusste, war bei ihm dank erstklassiger Helfer erst bei der 500.000-Euro-Frage Schluss. Als die Durchschnittslänge eines Duden-Stichworts gefragt war, warf der 56-Jährige das Handtuch.

Der Bundesarbeitsminister auf dem Prüfstand

Den vorgewärmten Ratestuhl übernahm schließlich Hubertus Heil, SPD-Politiker und Bundesarbeitsminister. Ihm offenbarte der Moderator, dass Gregor Gysi "die feigste Socke“ unter Heils Kollegen sei, da dieser sich seit Jahren vor der Sendung drücken würde. In jedem Fall raste auch Hubertus Heil durch die ersten Fragen, bis ihm die folgende Mathematik-Frage Kopfzerbrechen bescherte:

Bei welcher Zahl ist die Quersumme nicht größer als die Quadratwurzel:

A: 16

B: 36

C: 64

D: 121

Um sich nicht zu blamieren, setzte Heil auf das Schwarmwissen des Publikums, das zu 90 Prozent für Antwort "D“ votierte und damit richtig lag.

Auch der SPD-Politiker schlug sich durchaus gut und scheiterte erst an der Frage "Wer hat als Fußballnationalspieler seines Landes bei der letzten WM mitgespielt? Heil hatte keine Ahnung, ob Rafael Nadals Neffe, Hansi Hinterseers Enkel, Dirk Nowitzkis Schwager oder Ed Sheerans Cousin in der internationalen Auslage kickte. Der Bundesarbeitsminister wollte kein Risiko eingehen und nahm die 64.000 Euro für die gute Sache. Es war Nowitzkis Schwager, der bei der letzten WM für das schwedische Team spielte.

Gut gelaunter Fitzek hätte die eigene Geldbörse gezückt

Zu guter Letzt durfte auch noch Bestseller-Autor Sebastian Fitzek gegenüber von Günther Jauch Platz nehmen. Auch der 47-jährige Schreiberling präsentierte sich – mit ein wenig Hilfe von den prominenten Kollegen - bei der Beantwortung der ersten Hürden relativ sicher. Nach der 16.000-Euro-Frage, in die er zwei Joker investierte, kam dann die folgende für 32.000-Euro-Frage auf den Autor zu:

Was ist keine der Anforderungen, die ein regelmäßiger Spender laut Bundesärztekammer bei einer Blutspende erfüllen muss?

A: Blutdruck: maximal 180

B: Mindestalter: 18 Jahre

C: Gewicht: mindestens 70 kg

D: Temperatur: kein Fieber

Der Berliner konnte zwar auf kein eigenes Wissen zurückgreifen, wollte aber ins Risiko gehen und Antwort "C“ einloggen. "Wenn ich jetzt runterfalle, dann zahle ich die 16.000 Euro selbst“, so der Autor. Der letzte Promi, der Ähnliches – allerdings bei einer 500.000-Euro-Frage ankündigte, sei Rudi Carrell gewesen, erzählte Jauch.

"Und dann meinte der noch zu mir‚ das teilen wir uns dann!‘“, so der Moderator weiter. Es sei aber gutgegangen. "Und das tut’s heute Abend auch“, ließ Jauch den Autor wissen. Fitzek war eine Runde weiter.

Die "2-2-2“-Regel löste bei Fitzek wenig aus

Ein langer Abend ging zu Ende. Unmittelbar zuvor musste sich Bestseller-Autor Sebastian Fitzek aber noch seiner allerletzten Frage stellen:

Die "2-2-2-Regel“ empfehlen zahlreiche Ratgeberseiten als das ultimative Rezept für…?

A: eine glückliche Beziehung

B: eine nachhaltige Diät

C: eine profitable Geldanlage

D: den perfekten Haarschnitt

Fitzek bemühte den Telefonjoker und ließ die Nummer eines befreundeten Autors wählen, der ihn aber mit den Worten "Keine Ahnung, tut mir leid“ vertrösten musste. Angesichts der Gefahr eines tiefen Falls auf 500 Euro stieg Sebastian Fitzek aus. Die notleidenden Kinder durften sich über weitere 64.000 Euro und insgesamt an diesem Abend über großartige 317.000 Euro freuen.

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