Nachdem Zuschauermagnet Julian F. M. Stoeckel, der Carl Bernstein der Turban-Träger, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag per Enthüllungs-Offensive zum hochbrisanten Gesellschafts-Krimi "Klein-Woelke-Klein" das Watergate des Trash-TV und damit gleichzeitig ein Quoten-Comeback bei "Promi Big Brother" eingeleitet hatte (nach Einbruch auf 6,9 Prozent Marktanteil wieder hoch auf 15 Prozent), ist die Kirmesstimmung im Sat.1-Sendezentrum zurück.
Weniger euphorisch geht es dagegen im D-Promi Auffanglager für pathologische Talentsucher mit Selbstisolationstendenz zu. Da hat sich der Krawall-Praktikant der Sat.1-Redaktion heute ein Potpourri der Highlights des Trash-Handwerks zurechtgelegt, um den Pöbel- und Tränenfaktor im Camp der Boulevard-Boheme möglichst nah am oberen Limit zu halten.
Die erste Maßnahme, anhaltende Disharmonie-Deltas zu umgehen, ist feuchtfröhlich und blubbert. Aber keine Angst, es handelt sich nicht um einen betrunkenen
Um da den Anschluss nicht zu verlieren, entsendet Bademeister Big Brother zunächst die beiden größten Woelkismus-Opfer der Medizingeschichte in den blubbernden Heißwasserboiler im Container-Vorgarten:
Klein oder nicht Klein, das ist hier die Frage
Im dampfenden Wannenbad der Wahrheit stellt die mutmaßlich gehörnte demnächst Ex-Frau Klein fest: "Zu einer Trennung gehören immer zwei, aber ich akzeptiere die dritte Person nicht, die sich in unsere Ehe gepresst hat wie eine Zecke." Noch-Ehemann Peter schaut die meiste Zeit beschämt in seinen eigenen Schritt und murmelt Sätze wie "dazu gehören immer zwei" oder "du hast echt kein anderes Thema". Die verwoelkte Gesamtsituation der beiden ist auch den Mitinsassen im Alcatraz der Ahnungslosigkeit nicht verborgen geblieben. Verbalinjurie-Psychologin
Fast schon romantisch geht es dagegen beim zweiten Pool-Paar zu:
Amuse Real Life
Zum Aufwärmen gibt es dann Videobotschaften von den im Real-Life zurückgelassenen Liebsten, die interessante Einblicke ermöglichen. Der Vater von
Und dann schließt sich für heute der Klein-Klein-Kreis, denn auch Yvonne Woelke sendet einen kurzen Videogruß direkt aus ihrer Hausbar. Woelkes "Jetzt werde ich aber wirklich endlich selbst berühmt"-Programm, das zuletzt bei Olivia Jones beim "Großen Promi-Büßen" einen herben Rückschlag hinnehmen musste, findet langsam wieder in die Spur. In den letzten zehn Tagen gab es für die unbekannteste Promi-Trittbrettfahrerin der deutschen TV-Landschaft jeweils 300 Sekunden Couchsitzen mit Jochen Schropp und
Die Stringenz, mit der Woelke jede Gelegenheit auf Fernsehminuten eiskalt nutzt, obschon sich anschließend alle Beteiligten tagelang über ihren Auftritt in Rage lästern, ist bemerkenswert. Ich bin schon sehr gespannt, wessen "Plus Eins" sie im Januar beim nächsten Dschungelcamp sein wird. Ob es da so eine Art Promi-Eskortierungs-Agentur gibt, die ausschließlich Yvonne Woelke im Portfolio hat? Oder veranstalten die Dschungelcamp-Teilnehmer jährlich ein Begleitpersonal-Casting, an dem immer nur Yvonne Woelke teilnimmt? Es bleibt rätselhaft. Die Videobotschaft von Yvonne jedenfalls löst bei Peter Klein eine Art Selbstbewusstseins-Reflex aus: "Ich war immer der, der im Schatten lebt, aber ich kann auch in der Sonne glänzen!"
"Du hast den schönsten Arsch der Welt"
Wo sich aber schon mal ein Pool in den ansonsten recht tristen Vorgarten des Containers verirrt hat, nutzen Yeliz Koc und
Auch Paulina bleiben die Blicke nicht verborgen – vor allem auf den lediglich von einem Bändchen von der Dicke eines handelsüblichen Schnürsenkels verdeckten Hintern von Yeliz: "Im Endeffekt sind das auch nur Männer, aber Sat.1 ist ja Qualitätsfernsehen und kein Bums-Format!" Ja, ja. Man bekommt den Jürgen Milski aus dem Container, aber nicht aus den Container-Köpfen. Auch der bikinierfahrene Bachelor
Lass die Finger von Ma-ha-nuela
Bevor es aber zu sexy wird, lässt Big Brother wieder die Angstkeule schwingen. Zu nachtschlafender Stunde wird live verkündet, wer nach dem Publikums-Voting im Container verbleiben darf. Als Erstes atmet Peter Woelke auf. Ihm folgen Paulina Ljubas, Yeliz Koc, Iris Klein und Matthias Mangiapane, der seinen Verbleib mit einem orgasmusähnlichen Aufschrei feiert, den Zoologen eindeutig dem Brunftschrei eines Gibbon-Affen auf LSD zuordnen würden. Weniger Kredite beim TV-Publikum hat Manuela Wisbeck. Sie wird von den Zuschauern aus den Sendezeit-Slums von Köln-Bocklemünd verbannt.
Weiterhin sicher im Sattel dagegen sitzt das Moderations-Duo Schropp/Lufen. Und das, obwohl sich auf Twitter (neuerdings X) eine Art Hassfront gegen die Präsentationsprofis des Erfolgssenders Sat.1 formiert. Die anonymen Hatespeech-Ritter der Apokalypse würden den beiden am liebsten die farbenblinden Stylisten streichen, die ihnen Abend für Abend die Garderobe rauslegen. Internet für alle ist nicht immer eine gute Idee, aber anderes Thema.
Zur Auflockerung schickt die ausgehungerte Ex-Promi-Combo das Team Matthias Mangiapane, Paulina Ljubas und Marco Strecker zu einem Quiz in der Spiele-Arena. Exzellente Entscheidung, denn der Wissenstest mit den Container-Vordenkern sorgt für einen spektakulären Moment für die TV-Geschichtsbücher. Erinnern Sie sich noch an die bislang beste Antwort in einer Quizshow? Als ein Kandidat auf die Frage "Welcher Schokoriegel trägt den gleichen Namen wie der römische Kriegsgott?" im Brustton der Überzeugung mit "Snickers!" antwortete? Nun, nach Jahren der unangefochtenen Pole-Position, hat diese Antwort heute einen würdigen Nachfolger gefunden. In Form von Matthias Mangiapane. Auf die Frage "Welches Tier steht symbolisch für steigende Kurse an der Börse?", antwortet der sympathische Selbstbräunungsexperte zielsicher mit: "Dachs!" Eine Jahrhundertantwort.
Dachs Leben ist schön
Wenig harmonische Weihnachtsstimmung herrscht parallel im Container. Neu-Container-Chefin Yeliz muss als erste Amtshandlung drei Kandidaten für den morgigen Auszug nominieren. Bikini-Barbie Yeliz entscheidet per Ausschlussprinzip: "Auf keinen Fall Paulina, Dilara und Dominik". Aufgeregter als bei einem Telefonat mit Jimi Blue Ochsenknecht oder einer Backpfeifen-Orgie mit Daniel Völz entscheidet sie sich letztendlich für Marco Strecker und Iris Klein, "weil die beiden nachgekommen sind". Das Trio komplett macht sie mit Matthias Mangiapane, obwohl "ich ihn so liebgewonnen habe".
Die Entscheidung wird von Dachs-Experte Mangiapane nicht gut aufgenommen. Komplett durchempört vergisst er sogar einfachste Grammatikregeln: "Ich hätte dich nicht nominiert! Du weißt nicht, was in der Zukunft liegen tut." Was in der Vergangenheit liegen tut, daran erinnert er sich allerdings sehr gut: "Ich mache Yeliz noch zum Container-Chef, das ist doppelt arschgef**ckt!" Mit dieser fäkalsprachlichen Bankrotterklärung entlasse ich Sie jetzt in den Freitag. Morgen wachen wir wieder in einer neuen Welt auf. Vielleicht sogar einer Container-Welt ohne Matthias Mangiapane. Bis dann!
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