• Drei-Sterne-Koch Thomas Bühner schickt "Kitchen Impossible"-Kontrahent Tim Mälzer zur deutschen Fußballnationalmannschaft.
  • Unter den DFB-Stars fühlt sich die "Lichtgestalt" sträflich ignoriert.
  • Herausforderer Bühner muss seinerseits in Vietnam ohne Küche kochen.

Mehr News über TV-Shows

Ein neuer Name in der Show: Thomas Bühner (60) steigt zum ersten Mal bei "Kitchen Impossible" (sonntags, 20:15 Uhr, VOX) in den Ring. Früher war er Küchenchef im Drei-Sterne-Restaurant La Vie in Osnabrück. Aber nicht nur mit Geschmäckern kennt sich Bühner bestens aus. Auch seine Menschenkenntnis kann sich sehen lassen.

Der 60-Jährige hat seinen Gegner perfekt analysiert. Mit gesunder Küche will er Tim Mälzer zu Fall bringen. Fitness-Gerichte sind so gar nicht Mälzers Welt. Auch bei der Vorstellung seines Kontrahenten fängt sich der "Kitchen Impossible"-Gastgeber gleich einen Konter ein: "Thomas, man munkelt, dass du zu den besten Köchen des Landes gehörst." - "Nee, der Welt", korrigiert ihn Bühner.

Auch in dieser neuen Ausgabe der VOX-Erfolgsshow müssen Gerichte nach nur einem einzigen Mal probieren perfekt nachgekocht werden. Bewertet wird das Ganze von einer Expertenjury im Ursprungsland des Gerichts. Mälzer hat ordentlich Respekt vor seinem Gegner: "Der haut mich unangespitzt in den Boden, und zwar ohne Wenn und Aber."

"Oh Gott, werde ich ignoriert, ey!"

Die erste Reise führt Mälzer nach Spanien. In Marbella angekommen, wartet schon die schwarze Box auf ihn. Darin eine große Überraschung: Nicht Paella oder Tapas, sondern Fußball und Sportlerdress zieht der Koch aus der Kiste. "Ihr schickt mich in ein Kinderfußball-Camp?", mutmaßt Mälzer. Daran, dass er gleich im Trainingslager der deutschen Fußballnationalmannschaft stehen wird, denkt er im Leben nicht.

Das Trainerteam um Bundestrainer Hansi Flick zieht erst mal ein knallhartes Trainingsprogramm durch und bringt Tim Mälzer auf dem Platz ordentlich ins Schwitzen. "Ich bin so was wie der Franz Beckenbauer der Kulinarik. Ich bin eine Lichtgestalt", prahlt Mälzer frech wie immer.

Nur die Spieler zeigen sich so gar nicht empfänglich für seinen hanseatischen Humor: "Oh Gott, werde ich ignoriert, ey!" Neuer und Co. reagieren auffallend kühl auf den Eindringling. Die meiste Zeit ignorieren sie ihn einfach. Aber Mälzer wäre nicht Mälzer, wenn er nicht prompt die passende Erklärung parat hätte: "Erst habe ich gedacht, die sind fokussiert, dann habe ich verstanden, die haben Angst um ihren Stammplatz."

DFB-Elf straft Tim Mälzers Gericht ab

Nach einem Tag voller Training müssen die Spieler natürlich wieder Energie tanken. Das bedeutet für Mälzer, ab in die Küche. Das Lieblingsessen der Spieler steht auf der Speisekarte: Sucuk-Pasta und ein Protein-Cake, Rezepte vom Regensburger Sternekoch Anton Schmaus. Mälzer ist nicht gerade begeistert von dessen Kreationen: "Ach, sieht das kackegesund aus!"

Der sogenannte Protein-Cake aus Nüssen, mit etwas Honig und Sesam, hat eher wenig mit einem süßen Kuchen zu tun, mehr mit einem zuckerfreien Müsliriegel. "Wenn eine von den Bumsbirnen nachher sagt, da ist aber zu wenig Sesam drin, dann sage ich, hör auf mit dem Kopfballspielen!" Auch die Sucuk-Pasta bekommt Mälzer problemlos hin.

Allerdings geht es bei "Kitchen Impossible" nicht darum, einfach lecker zu kochen. Es geht darum, den Originalgeschmack zu treffen. Die zehnköpfige Jury, bestehend aus Spielern wie Serge Gnabry, Joshua Kimmich und Julian Brandt, bemerkt den Unterschied. Nur 5,6 von 10 Punkten bekommt Mälzer im Schnitt von der DFB-Auswahl.

Lesen Sie auch:

Türkische Küche in der Schweiz

Für Thomas Bühner geht es derweil nach Zürich. Seine Herausforderung ist aber weder Fondue noch Schokolade. Er darf sich mit traditioneller türkischer Küche auseinandersetzen. Spitzenköchin Elif Oksan kocht im "Gül" in Zürich Cigköfte, einen türkischen Eiersalat und Hühnchen in Joghurtsauce.

Bühner schafft es zwar, die meisten Aromen richtig zu erschmecken. Lediglich manche orientalischen Gewürze kann er nicht ganz zuordnen. Die sind aber wichtig für den Gesamteindruck. Bühners Version der türkischen Küche bringt daher nur magere 4,9 Punkte im Schnitt.

Zweite Runde: Gardasee. Zum zweiten Mal in dieser Staffel geht es für Tim Mälzer in seine kulinarische Wahlheimat Italien. Bei Pizza und Pasta fühlt sich der Hamburger immer besonders wohl: "Ich bin der kulinarische Stiefel auf zwei Beinen."

In der Box findet Mälzer Rigatoni Cacio e Pepe, gegart in einer Schweinsblase. Im Restaurant angekommen, staunt er nicht schlecht. Der Originalkoch ist niemand Geringerer als der aktuelle Platz 8 der "World's 50 Best Restaurants": Riccardo Camanini vom Lido 84.

Der Trick bei dem Gericht ist es, die Nudeln perfekt al dente hinzubekommen, ohne dass die Blase platzt. Mälzer tut sich schwer mit der Technik. Das Ergebnis ist aber aller Ehren wert. Stolze 6,1 Punkte erkocht er beim anspruchsvollen Publikum im Lido 84.

Keine Küche, aber viele Punkte für Thomas Bühner

In der asiatischen Küche kennt sich derweil Thomas Bühner bestens aus. Nur in Vietnam war er tatsächlich noch nie. Für solche Feinheiten hat Mälzer ein Näschen. In Ho-Chi-Minh-Stadt macht dem Koch dann nicht nur das tropische Klima zu schaffen. Seine Aufgabe: Bánh Canh Ghe, eine traditionelle Krebssuppe mit Nudeln und allerlei Fleischeinlage.

Zubereitet wird das vietnamesische Streetfood allerdings nicht in einer Küche. Im Hinterzimmer des Schnellrestaurants steht eine kleine Gasplatte auf dem Boden, dazu ein Kochtopf und ein kleiner Plastikhocker. Das war's. Mit so wenig musste der Sternegastronom noch nie auskommen: "Ich hab' Riesenrespekt davor, wie die das hier machen." Bühner gibt sein Bestes und hat Erfolg. Abgekämpft, aber sichtlich stolz serviert er die Suppe und erringt damit 7,4 Punkte.

Am Ende steht es 12,3 zu 11,7 für Bühner. Es ist Mälzers erste Niederlage in dieser achten Staffel "Kitchen Impossible".  © 1&1 Mail & Media/teleschau

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.