Ski-Legende Felix Neureuther bringt in die Sonderausgabe von "Bares für Rares" auf Schloss Drachenburg ein ganz besonderes Exponat für Moderator Horst Lichter mit. Aber auch die restlichen Verkäufer sorgen in dem beliebten ZDF-Format für Überraschungen.
Irgendwie träumen wir doch alle davon: Das kitschige Bild von Mutti an der Wand, auf das wir unsere ganze Kindheit gestarrt haben, entpuppt sich als verschollenes Meisterwerk eines berühmten Künstlers. Oder das Teeservice von Oma als seltenes Original aus Meissen.
Vielleicht erklärt das die Beliebtheit von "Bares für Rares", das dem ZDF seit seinem Start im Jahre 2013 überdurchschnittliche Quoten beschert: Jeder von uns kann einen Schatz im Keller haben, ohne davon zu wissen.
"Bares für Rares"-XXL von Schloss Drachenburg
Genau aus dieser Kategorie gab es auch in der XXL-Variante von "Bares für Rares" am Mittwochabend auf Schloss Drachenburg wieder einige Beispiele.
Als erste traten die beiden Brüder
Die Brüder Fabian und Benjamin hatten eine Brosche ihrer Mutter dabei, die ihnen einige Wünsche erfüllen sollte.
Schmuck-Expertin
Die Experten, die Corona-bedingt durch Glasscheiben getrennt war, sahen das vollkommen anders. "Dat is schon schön dat Ding", urteilte Händler Walter Lehnartz und jagte mit seiner Kollegin
Felix Neureuther: "Waldi, Du musst mich retten!"
Überhaupt saßen die Brieftaschen der Händler in der Prime-Time-Ausgabe von "Bares für Rares" diesmal besonders locker.
So auch beim ehemaligen Ski-Profi
Die Geschichte dazu: Die Plastik wurde von dem 2017 verstorbenen Künstler Christian Peschke für die Ski-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen entworfen und soll einen Abfahrer in der Hocke darstellen. Es blieb aber bei dem Entwurf, das Ei ist also ein Unikat.
Mindestens 1.000 Euro, so spekulierte Experte Albert Maier, sollte das seltene Kunstwerk einbringen, doch er hatte die Rechnung ohne die Wirkung von Neureuther auf die Damen unter den Händlern gemacht.
"Würden Sie für 2.200 Euro mir und Lisa eine Skistunde geben?", säuselte
Gemälde aus dem Keller entpuppt sich als Werk von Johann Sperl
Eine Überraschung lieferten auch die beiden Rentner Hannelore Laas und Horst Brümmer aus Rostock. Sie hatten ein Bild aus dem Wohnzimmer des Vaters von Brümmer dabei, das schon seit elf Jahren im Keller verstaube. Auf einen Wert von 200 bis 300 Euro tippten sie.
Das Ölgemälde entpuppte sich als Werk des Malers Johann Sperl vom Ende des 19. Jahrhunderts und brachte ihnen am Ende 1.300 Euro ein. Die beiden Rentner freuten sich so sehr, dass Tränen flossen. Mit dem Geld würden sie sich nun ihren größten Traum erfüllen: einen Tandemsprung von einem Berg mit dem Gleitflieger. Dieses Vorhaben löste bei Lichter blankes Entsetzen aus.
Auf gerade einmal 150 bis 200 Euro schätzte auch Anelie Gladeck-Schiele aus Neuwied ihre Zuckerdose, die seit Generationen im Besitz ihrer Familie sei und "seit Jahrzehnten in irgendwelchen Vitrinen in der Familie" stehe. Experte
Die Zuckerdose stamme aus Meissen und sei 130 Jahre alt. "Hier sind wir bei einem ganz anderen Preis. Also ich wäre so bei 2.300 bis 2.500 Euro." Lichter riss die Augen auf. Den Händlern zahlten schließlich 1.850 Euro.
"Bares für Rares": 5.300 Euro für die "Blechbanane"
Seinen emotionalsten Moment erlebte Lichter aber mit Raphael Essler. Der präsentierte das Moped seines Großvaters, der damit als Schuldirektor jeden Tag zur Arbeit gefahren sei. Eine DKW Victoria, Typ 115 in blau, mit wunderbar geschwungenen Linien, Baujahr 1961, genannt "Blechbanane".
Lichter, bekennender Motorradfan, war bei deren Anblick ganz aus dem Häuschen. Und konnte es nicht fassen, dass der Enkel noch nie damit gefahren ist. "Wat is denn da schief gelaufen?", jammerte er. "Da muss man doch den Fahrtwind spüren!" Das war Essler offenbar zu zugig. 6.000 Euro wollte er noch für die "Blechbanane". Fabian Kahl bot immerhin 5.300 Euro.
Das teuerste Exponat hob sich "Bares für Rares" aber für den Schluss auf. 14.000 Euro hatte die Mutter von Ariane Krippner einst für eine seltene chinesische Tempelgarnitur gezahlt, die laut Experte Kümmel aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt. Kümmel schätzte die Garnitur auf 9.000 bis 12.000 Euro.
"Sowas Wunderschönes habe ich hier lange nicht gesehen"
Es entbrannte ein heftiger Bieterstreit zwischen Steiger und Daniel Meyer. Der schwärmte: "Sowas Wunderschönes habe ich hier lange nicht gesehen."
Schnell landeten die beiden jenseits der 10.000 Euro. "Was ist denn Deine Schmerzgrenze?", fragte Steiger amüsiert ihren Nachbarn. Doch der war gar nicht zum Scherzen aufgelegt: "Das ist egal. Ich will das jetzt haben." Bei 13.000 Euro gab er aber doch überraschend auf, und Steiger konnte sich über die Tempelgarnitur freuen. So wie auch Krippner, die mit dem Geld nach Südafrika fliegen will. In der Gewissheit, eines der teuersten Exponate aller Zeiten bei "Bares für Rares" verkauft zu haben.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.