Was haben Django, Heino, Taylor Swift und der Wendler gemeinsam? Sie alle trafen in der vergangenen Woche Oliver Pocher. Aber das ist nicht der Grund, warum er in seinem Podcast "Die Pochers – Frisch recycelt" weint.
Plötzlich sind sie da, die Tränen. Mitten in der Live-Aufzeichnung seines Podcasts "Die Pochers – Frisch recycelt" beginnt Oliver Pocher zu weinen. Er sitzt zusammen mit seiner Ex-Frau
Sie steht auf, stürzt auf ihn zu, nimmt ihn in die Arme und verbirgt so auch sein Gesicht vor dem Publikum. So könne er auch sein, sagt sie, romantisch, mitfühlend.
Mit der seit Monaten vor allem auch von ihm öffentlich ausgelebten Trennung von seiner Frau Amira hat dieser Gefühlsausbruch diesmal nichts zu tun. Wie immer, wenn Oliver Pocher und Sandy Meyer-Wölden vor Publikum auftreten und der Podcast für Podimo auch auf Video mitgeschnitten wird, ist der Ton sehr viel entspannter, weniger nachtragend und verletzend.
Das ganze Wirrwarr aus neuen, alten und imaginierten Affären kommt nur als kurze Randnotiz vor. Nein, es ist die Erinnerung an die Hochzeit von Sandy und ihm 2010, die ihm die Tränen in die Augen treibt. Pocher kommt mit der damals acht Monate alten Tochter auf den Schultern rein,
Für Oliver Pocher läuft es trotz oder dank Trennung
Schließlich wird der Podcast, der immer freitags abrufbar ist, diesmal am Valentinstag aufgezeichnet. Sehr romantisch ist Pochers Stimmung ansonsten nicht. Mit einem Ejakulationswitz leitet er zu seiner Ex-Frau Sandy Meyer-Wölden über, es folgt einer über Vitali Klitschko und den Krieg in der Ukraine, damit ist das Spektrum der Tabubrüche abgesteckt.
Vielleicht liegt das auch an Pochers kürzlichem Auftritt in Las Vegas, die amerikanische Comedy-Szene traut sich bekanntlich mehr als die deutsche, wenn es um Themen geht, über die Witze vermeintlich nicht mehr "erlaubt" sind. Ganz anders im englischsprachigen Raum, wo Comedians wie Dave Chappelle und Ricky Gervais mit ihrem Abarbeiten an "Wokeness" zwar nicht ihre kreativste Phase erleben, dank gut dotierter Netflix-Deals aber ihre lukrativste.
So weit ist Pocher noch nicht, aber es scheint auch dank seiner Boulevard-Präsenz gut zu laufen für den Komiker. Auf RTL II moderiert er demnächst die Show "Ein Haus voller Geld – such dich reich", auf ProSieben läuft eine Neuauflage seiner Sendung "Rent a Pocher" unter dem Namen "Rent a Comedian" mit wechselnden Komikern, in der er in der Auftaktfolge in eine neue Rolle schlüpft. Mit seiner Tour "Liebeskasper" ist noch bis mindestens Ende März unterwegs.
Tanzen mit Django, Super Bowl schauen mit Taylor Swift
Das erklärt wahrscheinlich die etwas strukturlose aktuelle Ausgabe des Podcasts, die wie ein Abhaken des, zugegebenermaßen prall mit Anekdoten gefüllten, Pocherschen Kalenders wirkt. Station eins: Auf dem Wiener Opernball, als Begleitung von Heino, treffen Sandy und er Italo-Western-Legende Franco Nero, der als "Django" Filmgeschichte schrieb. Er quasselt seine Ex-Frau in ein Tänzchen mit dem Schauspieler hinein, der willigt ein, "aber nur fünf Minuten". Die Zeit eines echten Weltstars ist offenbar kostbar - oder die Tanzkraft mit 82 Jahren eher überschaubar.
Weitere Stationen: ein Drake-Konzert, eines von Bruno Mars, alles in den USA, alles furchtbar teuer. Dann noch zum Auftritt im Hard Rock Cafe in Las Vegas, wo ihm ein Arzt statt Cortison gegen den Stimmverlust Novalgin spritzt, ein starkes Schmerzmittel, das sonst nach Operationen oder bei Krebs-Therapien zum Einsatz kommt.
Als wäre das nicht genug Stress, geht es noch zum Super Bowl, auf Plätzen direkt unter
Dem Wendler ins Gewissen geredet
Für die Boulevard-Schlagzeilen gibt es natürlich auch noch etwas: In Miami trifft Oliver Pocher auf
Der Sänger habe über seine miesen letzten drei Jahre gesprochen, in denen er immer wieder mit obskuren Verschwörungstheorie-Videos in deutschen Medien auftauchte. Seine Karriere in Deutschland ist seitdem erledigt.
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Oliver Pocher gibt ihm daraufhin einen einfachen Tipp: einfach mal die Klappe halten. Ob "Der Wendler" das beherzigen wird, dürfte bei dem Sänger mit dem überbordenden Ego unwahrscheinlich sein, doch Pocher ist gnädig: Jeder habe eine zweite Chance verdient und von "Canceln" halte er nichts.
Wenn Ihnen also demnächst ein schwarz gekleideter Herr mit viel zu engen T-Shirts und Playmobil-Bart in ihrer Stammdisse entgegenbrüllt: "Sie liebt den DJ!" wissen Sie, wer daran schuld ist: Oliver Pocher.
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