Mesut Özil äußert sich politisch und wird nicht nur von seinem eigenen Klub kritisiert: China greift nach dem jüngsten Statement zu einer symbolischen Geste - und beendet seine Karriere, wenn auch nur in der virtuellen Welt.

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Nachdem Mesut Özil die Verfolgung der muslimischen Uiguren durch die chinesische Regierung in einem Social-Media-Posting kritisiert hatte, ist der Arsenal-Spieler aus der China-Version der Fußballsimulation "PES 2020" gelöscht worden.

"Der deutsche Spieler Özil" habe "die Gefühle chinesischer Fans und die Werte des Sports verletzt": Mit diesen Worten erklärte der chinesische Vertreiber des Spiels, NetEase, auf Weibo den drastischen Schritt.

Auch das chinesische Außenministerium reagierte auf Özils Statement: Er sei "von Fake News getäuscht worden". Die Behörde lud den Mittelfeldspieler in die Region ein, um sich selbst ein Bild von der Lage dort zu machen.

Arsenal distanziert sich

Özils Club Arsenal London hatte sich von der Aussage des Fußballers distanziert: "Wir als Fußballclub wahren stets das Prinzip, uns nicht in die Politik einzumischen."

Wie für jedes andere Unternehmen ist auch für den FC Arsenal der chinesische Markt finanziell bedeutsam. Zudem betreibt der Premier-League-Club in China ein Restaurant.

Der chinesische Staatssender CCTV strich die Partie FC Arsenal gegen Manchester City kurzfristig aus dem Programm. Die "PES"-Macher Konami äußerten sich bisher nicht.

Özil erhält Unterstützung aus den USA

Immerhin Özils Ex-Coach Arsène Wenger hält zu seinem Spieler: Der habe "das Recht auf freie Meinungsäußerung wie jeder andere auch." Auch Menschenrechtsaktivisten lobten Özils Einsatz.

Sogar der US-amerikanische Außenminister schaltete sich ein. Mike Pompeo tweetete: "Chinas Kommunistische Partei kann Mesut Özil zensieren und Arsenal-Spiele die komplette Saison streichen, aber die Wahrheit wird ans Licht kommen." Neben den USA kritisieren auch die EU und die Türkei den Umgang Chinas mit den Uiguren.  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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