Berlin - Kurz vor Donald Trumps Amtseinführung fürchtet IOC-Chef Thomas Bach trotz der jüngsten Kontroversen um den künftigen US-Präsidenten keine Turbulenzen für die Fußball-WM 2026 und Olympia 2028 in Los Angeles. "Er ist in seinem Herzen ein Sportfan", sagte Bach der Deutschen Presse-Agentur über Trump und ergänzte: "Er war in der Bewerbungsphase für beide Ereignisse involviert, hat sich dort eingesetzt auf die eine oder andere Art und Weise für die Fußball-Weltmeisterschaft und für die Olympischen Spiele. Deswegen bin ich mir sicher, dass er beide unterstützen wird."

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Trump hatte zuletzt unter anderem mit Drohungen in Richtung Kanada für Aufsehen gesorgt, er wolle das nördliche Nachbarland mit wirtschaftlichen Zwängen unter Druck setzen, um es eventuell sogar mit den USA zu vereinen. Kanada richtet wie auch Mexiko gemeinsam mit den USA die Fußball-WM 2026 aus. Mexiko hatte Trump zuletzt mit der Ankündigung irritiert, den Golf von Mexiko in "Golf von Amerika" umbenennen zu wollen.

Bach strebt keinen weiteren Austausch mit Trump an

Auch mit Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom und der Stadtspitze von Los Angeles lieferte sich Trump vor dem Hintergrund der heftigen Waldbrände im Umfeld der Metropole erneut verbale Scharmützel. IOC-Chef Bach sieht in diesen Auseinandersetzungen aber keinen Anlass zur Sorge um die beiden Sport-Großereignisse in den USA. Auch er habe in Trumps erster Amtszeit bereits einen sehr offenen Meinungsaustausch mit dem US-Präsidenten im Weißen Haus erlebt.

Zum Wahlerfolg im vergangenen November habe er Trump gratuliert, sagte Bach. Einen weiteren Austausch strebt der scheidende Präsident des Internationalen Olympischen Komitees in seinen letzten Amtsmonaten aber nicht an. "Es wäre, glaube ich, auch im Hinblick auf meine Nachfolger nicht wirklich fair und richtig, hier jetzt noch mal den Kontakt zu suchen und damit irgendwelche Entscheidungen vielleicht zu beeinflussen, die dann meiner Nachfolge obliegen", erklärte Bach.

Der neue IOC-Chef wird Mitte März gewählt. Sieben Bewerber sind im Rennen um das Spitzenamt. Trump wird am 20. Januar als US-Präsident vereidigt.  © Deutsche Presse-Agentur

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