- Jan Spieß erreicht bei der Premiere der Ballon-WM den zweiten Platz für Deutschland.
- Im Interview mit unserer Redaktion verrät er, wer ihn einlud und wie er das Event erlebt hat.
- Außerdem erklärt er, wie es mit der Sportart weitergehen soll.
Es waren unglaubliche und erheiternde Bilder, die da in der vergangenen Woche beim Streaming-Portal "Twitch" zu sehen waren: Ein mit allerlei Dingen vollgestelltes acht mal acht Meter großes Feld, zwei Spieler und ein Ballon, der nicht den Boden berühren durfte, fertig war die Ballon-WM.
Teilweise verfolgten über 600.000 Zuschauer das Ballon-Spektakel, bei dem der Deutsche Jan Spieß am Ende nur knapp den Titel verpasste. Im Interview mit unserer Redaktion erzählt Spieß, wie man eigentlich zum Vize-Ballon-Weltmeister wird.
Herr Spieß, Glückwunsch zum zweiten Platz bei der Ballon-WM, wie kam es überhaupt zu Ihrer Teilnahme?
Jan Spieß: Zunächst musste man Videos an die Organisatoren schicken und daraufhin wurde entschieden, ob man dabei ist oder nicht. Ursprünglich waren 24 Teams dabei, da hätte ich den Sprung nicht geschafft. Ein paar Tage später wurde das Feld auf 32 Nationalmannschaften aufgestockt, dadurch hat es für mich gereicht und auch mein Finalgegner aus Peru kam erst dadurch ins Teilnehmerfeld. Dass ich dabei bin habe ich durch
Wie ist die Ballon-WM überhaupt entstanden?
Die Veranstaltung entstand aufgrund eines Videos aus Amerika, das durch die sozialen Netzwerke ging. Der "Twitch"-Streamer "Ibai" und Gerard Piqué vom FC Barcelona haben das gesehen und daraus eine Weltmeisterschaft gemacht, die Sie ungefähr in einem Monat organisiert haben.
Haben Sie sich im Vorfeld des Turniers überhaupt etwas ausgerechnet?
Am Anfang wollte ich einfach nur Spaß haben, aber ich habe dann gemerkt, dass mein Spiel-Level sehr gut war. Ich habe mich kaum vorbereitet, weil ich erst eine Woche davor erfahren habe, dass ich überhaupt dabei bin. Ich habe dann nur ein bisschen meine Ausdauer trainiert, denn das Rumspringen und auf den Boden werfen mache ich ohnehin schon die ganze Zeit, das sagen zumindest meine Freunde.
Wie erklären Sie sich, dass teilweise über 600.000 Zuschauer via Twitch das Geschehen verfolgt haben?
Der Streamer "Ibai" hat in Spanien bei seinen Streams oftmals über 100.000 Zuschauer. Bei größeren Events sind es nochmal mehr. Und dann war noch Piqué dabei, der das Event auch ein Stück weit organisiert hat. Auch seine Frau, Shakira, und Jordi Alba (Linksverteidiger FC Barcelona; Anm. d. Red.) waren vor Ort. Allein von diesen Personen her war es ein großes Event.
Was hat Sie persönlich an der Ballon-WM fasziniert?
Die gegenseitige Unterstützung und die gute Stimmung unter den Teilnehmern. Außerdem wurde aus einem eigentlichen "Kinderspiel" eine große Challenge gemacht.
Hat sich Ihr Alltag jetzt verändert und werden Sie erkannt auf der Straße?
Ich bin jetzt natürlich schon ein bisschen bekannter geworden, aber auf den Straßen hat mich noch niemand erkannt. Möglicherweise liegt es auch daran, dass man mein Gesicht nicht so richtig gesehen hat im Stream. Aber wahrscheinlich haben die Veranstalter auch nicht mit so einem großen Erfolg der Veranstaltung gerechnet.
Haben Sie für den zweiten Platz einen Preis erhalten?
Ich habe ein vierstelliges Preisgeld bekommen und zusätzlich noch ein Jahr gratis Kekse. Der Gewinner aus Peru hat eine fünfstellige Summe erhalten und zwei Flugtickets.
Gab es auch Kontakt mit Piqué?
Nicht so wirklich. Vielleicht hatten Sie bei mir auch etwas Angst, dass ich als Deutscher kein Spanisch sprechen könnte. Aber ich war natürlich auch bis zum Ende im Wettbewerb und wollte mich darauf fokussieren.
Wird der Ballon-Sport jetzt professionell oder wird es bei dem einen Event bleiben?
Die Veranstalter haben in dieser Woche bereits angekündigt, dass es im nächsten Jahr eine zweite Auflage der Ballon-WM geben soll. Ich hoffe natürlich, dass ich dort dann auch wieder dabei sein werde.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.