Kepa Arrizabalaga Revuelta, kurz: Kepa, hat ein Problem. Der Baske ist offiziell der teuerste Torwart weltweit, rein statistisch aber auch der schlechteste Rückhalt in der englischen Premier League. Beim FC Chelsea London steht deshalb auch im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen die Bayern wahrscheinlich ein 38-Jähriger zwischen den Pfosten, der den Verein keine Ablöse gekostet hat.

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Nach nur zwei Jahren als Erstliga-Torwart von Athletic Bilbao in der spanischen Primera Division zog Kepa Arrizabalaga Revuelta das große Los: Für 80 Millionen Euro Ablöse sicherte sich der FC Chelsea London im Sommer 2018 die Dienste des damals 23-Jährigen.

Frank Lampard entzieht Kepa das Vertrauen

Zwei Jahre später setzt Chelseas Trainer Frank Lampard, der seinen Angriff zur neuen Saison mit dem deutschen Nationalspieler Timo Werner verstärkt hat, aber auf Wilfredo Daniel Caballero, den alle nur Willy nennen. Der frühere argentinische Nationaltorwart ist 13 Jahre älter als Kepa und kostete keine Ablöse, als er ein Jahr vor Kepa von Manchester City zu den Blues kam.

Cabellero durfte bereits am 25. Februar 2020 ran, als überlegene Bayern die Londoner Stamford Bridge mit einem 3:0 erstürmten und die Grundlage zum Weiterkommen ins Viertelfinale der Champions League legten. Caballero traf an der deutlichen Niederlage kaum Schuld. Im "kicker" bekam der Glatzkopf die Note 3. Caballero stand auch im Tor, als Chelsea das englische Pokalfinale gegen den Stadtrivalen Arsenal am 1. August trotz 1:0-Führung mit 1:2 velor.

Drei Tage vor dem Rückspiel gegen den FC Bayern widmete der "kicker" Caballeros Torwartkollegen Kepa eine eigene Story - weil nichts dafür spricht, dass sich im Rückspiel Kepa den Torschüssen des Deutschen Meisters entgegenwerfen wird.

Chelsea musste eine Rekordablöse an Bilbao zahlen

Kepa kostete vor der Saison 2018 80 Millionen Euro Ablöse. Die übertraf laut Schätzung des Portals transfermarkt.de damit Kepas damaligen Marktwert um das Vierfache. War er zum Jahresende 2019 noch auf 60 Millionen Euro gestiegen, fiel er Ende Juli 2020 auf 28 Millionen Euro.

Die hohe Ablösesumme kam aufgrund eines Vertrags zustande, den Kepa in Bilbao noch zum Jahresende 2017 unterzeichnet hatte - mit einer Laufzeit bis 2025. Bilbao bestand auf der ausgehandelten Ablösesumme im Fall der vorzeitigen Vertragsauflösung.

Mittlerweile kursieren auf Twitter verschiedene Trainings-Videos Kepas. Sie zeigen beispielsweise, wie mühelos der ehemalige Dortmunder Christian Pulisic Schuss um Schuss im Netz des Spaniers versenkt. Oder wie sich Kepas Teamkollege Ruben Loftus-Cheek grinsend wegdreht, als er Kepa bezwungen hat. Zudem existiert ein Clip, der Kepas Lustlosigkeit untermauern soll. Er wirft sich nach keinem Schuss. Caballero hingegen hält gleich den ersten, weil er in die Ecke seines Tores abtaucht.

Der frühere Liverpooler Nationalspieler Jamie Carragher brachte seinen ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Lampard unlängst in Verlegenheit. Carragher, als TV-Experte für Sky auf der britischen Insel tätig, prophezeite, Chelsea komme "keinen Schritt weiter", würde der Klub nicht seinen Torwart austauschen. Lampard sagte dazu nichts, stärkte Kepa also auch nicht den Rücken.

Laut Statistik schlechtester Torwart der Premier League

Gerüchten zufolge ist Chelsea am Slowenen Jan Oblak von Atletico Madrid oder an André Onana von Ajax Amsterdam interessiert. Kepa selbst, der in der vergangenen Premier-League-Saison nur 54,5 Prozent der Schüsse auf sein Tor abwehrte - schlechtester Wert der Premier-League-Historie - liebäugelt angeblich mit einer Rückkehr in seine spanische Heimat.

Das Statistikunternehmen "Opta" errechnete, dass Kepa, der 2019/20 33 der 38 Premier-League-Begegnungen bestritt, nur 32,4 Treffer hätte kassieren dürfen. Gemessen wurde dies anhand der Qualität der gegnerischen Chancen. Stattdessen schluckte Keeper Kepa 43 Gegentore. Eine solche Diskrepanz habe in der Premier League kein anderer Torwart aufgewiesen.

Caballero will, dass Kepa bleibt

Ausgerechnet dessen Konkurrent Caballero aber wirbt für ein Festhalten Chelseas an Kepa. "Natürlich hoffe ich, dass er bleibt", sagte Caballero vor dem Endspiel im FA Cup. Kepa habe ihn "immer unterstützt, stand immer hinter mir" und sei selbst in seinen schlechtesten Phasen "so professionell gewesen".

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