Dem FC Bayern ist mit dem Transfer von Mario Götze eine Sensation gelungen: 37 Millionen lässt sich der Rekordmeister die Verpflichtung des kleinen Mannes mit dem großen Talent kosten. Götze war Pep Guardiolas Wunschspieler - und auch das Ausnahmetalent schwärmt schon lange vom spanischen Coach.

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Mario Götze Superstar - mit 20 Jahren schon so weit oben in der Branche. "Er hat eine außergewöhnliche Technik und Orientierungsfähigkeit. Das sind Dinge, die er genial macht", skizzierte Bundestrainer Joachim Löw den zukünftigen Bayern-Profi, der inzwischen auch im DFB-Team aus der Rolle des Lernenden herausgetreten ist.

Götze vereint alles, ist Spielmacher wie ein Zehner, Stürmer wie ein Neuner - und er hat das Messi-Gen. Jüngst spielte er im DFB-Team gegen Kasachstan ganz vorn. "Ich habe kein Problem mit dieser Position. Es ist eine gute Variante, die man einstreuen kann", meinte Götze danach.

Das ist auch die neue Marschrichtung: Der "falsche Neuner". Löw ließ gegen Kasachstan so spielen und auch Guardiola wird ein Faible für die sogenannten "falschen Neuner" nachgesagt - eine Position, die Götze nachweislich spielen kann. Im "spanischen System" ohne echten Stürmer ließ Guardiola einst beim FC Barcelona auflaufen. "Die Räume werden immer enger, die Zeit knapper", beschrieb Löw die Entwicklung im internationalen Spitzenfußball: "Vorne braucht man deshalb Spieler, die gut den Ball verarbeiten können, wenn es eng wird." Messi, Götze, Reus, Mesut Özil - sie alle können das.

"Er ist ein Jahrhundert-Talent", erklärte Münchens Sportdirektor Matthias Sammer. Vergleiche mit dem besten Fußballer weltweit, Lionel Messi, machen nicht erst seit der Verpflichtung von Pep Guardiola als Münchner Coach die Runde.

Die Entwicklung des Supertechnikers verlief im ICE-Tempo. Borussia-Coach Jürgen Klopp präsentierte Götze mit 17 Jahren und fünf Monaten erstmals in der Bundesliga. Mit 18 Jahren und 167 Tagen wurde er bei Löw zum jüngsten Nationalspieler seit dem Debüt von Uwe Seeler 1954. Mit 18 feierte der Shootingstar erstmals die Meisterschaft, mit 19 gleich noch einmal. In 22 Länderspielen schoss er fünf Tore. "Mario ist mit einem Talent gesegnet, das ich so beim BVB noch nicht gesehen habe", sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc und wollte ihn "beim BVB behalten, bis er 35 Jahre alt ist". Es kam anders.

Götze bereit für den FC Bayern?

Nun fühlt er sich stark genug für das Haifischbecken FC Bayern. "Ganz wichtig ist, dass man Disziplin hat, dass man sein Ziel verfolgt und versucht, seine Grenzen zu finden", hat Götze seine Einstellung beschrieben. Und diese Grenze will der begnadete Kicker möglichst hoch setzen und seine "eigene Geschichte schreiben". Die Chancen stehen gut, dass er mit dem Wechsel nach München dieser Geschichte ein weiteres erfolgreiches Kapitel hinzufügen kann. (rh/dpa)

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