Eine sanfte Rüge von TV-Moderator Jochen Breyer für die Experten Per Mertesacker und Christoph Kramer sorgt aktuell für Diskussionen. Niclas Füllkrug hat seine eigene Meinung dazu.
DFB-Superjoker
Nachdem Breyer jüngst in der laufenden Live-Sendung die Weltmeister
Zu den Personalsorgen in der Abwehr sagte der Torjäger mit einer bewussten Drehung des Kopfes zur Kamera: "Es ist bitter, aber auch da mach' ich mir gar keinen Kopf, weil wir echt gutes Spielermaterial haben."
Mit einem Grinsen fügte Füllkrug dann hinzu: "Liebe Grüße an Per Mertesacker und Christoph Kramer." Moderator Breyer erklärte am Montagabend lachend, er habe mit Füllkrug Kontakt via Instagram gehabt. Der Stürmer habe sich gewünscht, dass der Interview-Ausschnitt am Abend in der ZDF-Sendung vor dem Spiel Kroatien gegen Italien gezeigt werden solle.
TV-Experten über Füllkrug: Verbale Doppelpässe und guter Geschmack
Mertesacker sagte zu Füllkrugs Aktion: "Ich mag Fülle nicht nur, weil er Hannoveraner ist und zu meinem Abschiedsspiel gekommen ist, sondern dass wir immer auch schön Doppelpässe verbal spielen können und dass er sich an unserer Diskussion beteiligt." Auch Kramer ließ sich einen kurzen Kommentar zum Dortmunder Angreifer nicht nehmen. "Er hat auch Geschmack bei TV-Sendungen, guter Mann, gutes Material", sagte Kramer.
Vorausgegangen war eine Debatte im Internet. In der Vorwoche hatte Breyer zu den beiden TV-Experten gesagt: "Spielermaterial – weil ihr beide den Begriff öfter verwendet. Ich weiß, das wird bei einigen Fans zu Hause kritisch gesehen, weil Menschen kein Material sind. Vielleicht sagen wir einfach in Zukunft Kader oder das Spielerpotenzial."
ZDF-Moderator: Spieler stoßen sich nicht daran
In den sozialen Netzwerken diskutierten Zuschauer daraufhin, inwiefern dieses Einschreiten Breyers gerechtfertigt war. Eine Jury aus sechs Sprachwissenschaftlern hatte im Jahr 2000 das ähnliche Wort "Menschenmaterial" als Unwort des 20. Jahrhunderts gewählt, da dieses aus ihrer Sicht für eine Tendenz stehe, "Menschen nur noch nach ihrem 'Materialwert' einzuschätzen".
Nach der Szene mit Füllkrug sagte Breyer, es gebe Menschen, die sich am Begriff Spielermaterial stoßen würden, viele würden das aber nicht tun. "Ganz wichtig ist die Info, dass die Spieler, um die es ja geht, sich nicht daran stoßen", fügte der TV-Journalist hinzu. (dpa/ms)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.