Borussia Dortmund startet gut in das große Champions-League-Finale gegen Real Madrid. Aber der BVB trifft das Tor nicht - die Strafe folgt in der zweiten Halbzeit.
Edin Terzic nahm seine bitter enttäuschten Dortmunder nach und nach in den Arm, während die Profis von Real Madrid um den großen Triumphator
Vor 86 212 Zuschauern im Londoner Wembleystadion hätte der BVB mehrfach in Führung gehen müssen. Die Tore für ein lange Zeit enttäuschendes Madrid erzielten Daniel Carvajal (74. Minute) und Vinícius Júnior (83.). "Im Moment ist man einfach nur enttäuscht", sagte BVB-Torwart Gregor Kobel im ZDF. "Wir haben unsere Chancen gehabt, klar, müssen wir da mehr draus machen. Am Ende schlagen sie dann zu."
Kroos gewann in seinem letzten Spiel für den spanischen Meister vor dem Karriereende nach der EM zum sechsten Mal die Champions League und gehört nun zu den fünf Rekordsiegern des wichtigsten europäischen Vereinstitels. Kurz vor Schluss wurde der 34-Jährige unter lautstarkem Jubel der Real-Fans ausgewechselt (86.). Lange nach dem Schlusspfiff hallten "Toni, Toni, Toni"-Rufe durch die riesige Arena.
Starker Dortmunder Beginn
Die weit über 30 000 BVB-Fans im Stadion hatten ihre Spieler mit einer eindrucksvollen Choreographie empfangen. Daheim in Dortmund verfolgten Tausende Menschen den vorläufigen Höhepunkt des deutschen Fußball-Sommers beim Public Viewing. Und in der ersten halben Stunde schien der Außenseiter tatsächlich ganz nah dran, etwas "Großartiges" zu leisten, wie Trainer Edin Terzic vor der Partie erhofft hatte.
Nach einer kurzzeitigen Unterbrechung gleich nach dem Anpfiff wegen mehrerer Flitzer, die erstaunlicherweise sekundenlang von den Ordnern ungestört über den heiligen Londoner Rasen eilen durften, war Dortmund klar besser. Terzic sprang immer wieder von seinem roten Trainerstuhl auf und trieb sein Team in die Offensive.
Julian Brandt war mit seinem Schuss im Strafraum der Erste mit aussichtsreicher Chance (14.). Und
Real lange nicht zu sehen
Und Real? Der spanische Meister blieb vor dem Dortmunder Strafraum in dieser Phase unsichtbar - was angesichts der brutal abgeklärten Spielweise des Starensembles von Trainer Carlo Ancelotti nicht unbedingt ungewöhnlich war. Aber ob der Rekordgewinner der Königsklasse die Dortmunder so mutig erwartet hatte? Ein Fehlpass von Maestro Kroos, der eigentlich nie Fehlpässe spielt, leitete die nächste Dortmunder Chance durch Marcel Sabitzer ein, die erneut Courtois entschärfen musste (41.).
Das 0:0 zur Pause war deshalb für Dortmund zu wenig. Zumal
Glücksbringer Klopp hilft nicht
In einer Loge des Finalstadions der EM 2021 fieberte BVB-Ikone Jürgen Klopp energisch mit. Der 56-Jährige war vor elf Jahren der Dortmunder Trainer, als der Revierclub an selber Stelle das Endspiel der Champions League gegen die Bayern verloren hatte. Die Entscheidung in dem lange offenen Spiel fiel damals erst kurz vor Schluss - ein Verlauf, der sich auch dieses Mal andeutete. Doch Real wurde stärker.
Kroos prüfte BVB-Torwart Kobel kurz nach dem Wiederbeginn mit einem ganz starken Freistoß von der Strafraumecke, bei der folgenden Ecke setzte Carvajal einen Kopfball über das Dortmunder Tor (49.). Madrid verteidigte jetzt effektiver und nahm immer wieder das Tempo aus dem Spiel. Dortmunder Chancen wie der Kopfball von Füllkrug waren seltener zu sehen (63.).
In der 72. Minute kam Reus in die Partie, Adeyemi ging vom Platz. Und nur wenige Minuten später folgte der große Rückschlag: Carvajal köpfte den Ball nach einer Kroos-Ecke wuchtig ins Tor. Die Real-Profis feierten den Treffer ausgelassen. Jetzt wurde es ganz, ganz schwer für den BVB. Vinícius Júnior entschied die Partie, der vermeintliche Anschlusstreffer durch Füllkrug zählte nicht (87.). (dpa/jum)
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