Der FC Bayern trifft am Dienstag im Achtelfinale der Champions League auf den FC Chelsea. Nicht nur wegen des "Finale dahoam", das die Münchener gegen die Engländer 2012 verloren, ist dieses Spiel ein besonderes. Für Bayern-Trainer Hansi Flick geht es um die Vertragsverlängerung.

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Dass der FC Bayern die Tabelle der Bundesliga aktuell anführt, hat er zu einem großen Anteil Hansi Flick zu verdanken. Nachdem Bayern nach der krachenden 1:5-Niederlage gegen Frankfurt Anfang November 2019 auf den vierten Platz der Tabelle abgerutscht war, wurde Niko Kovac als Cheftrainer entlassen.

Auf ihn folgte - zunächst interimsmäßig, dann bis zur Winterpause und später bis zum Saisonende - der eigentliche Co-Trainer Flick. Unter seiner Regie fanden die Bayern in die Erfolgsspur zurück. In der Bundesliga gewann der deutsche Rekordmeister seitdem zehn von 13 Spielen.

Im DFB-Pokal erreichte er das Viertelfinale. In der Champions League gelangen unter Flick drei Siege in drei Spielen. Die Bayern qualifizierten sich als Gruppenerster für das Achtelfinale. Dort wartet am Dienstag nun der FC Chelsea (wo Sie die Partie im TV verfolgen können, erfahren Sie hier).

Der eine oder andere Bayern-Fan mag noch eine Gänsehaut bekommen, wenn er diesen Namen hört. Im Mai 2012 verlor der FCB das Finale der Champions League gegen die Londoner im eigenen Stadion im Elfmeterschießen.

Anlässlich des wichtigen Spiels erhöht Hasan Salihamidzic zu Beginn der "Wochen der Wahrheit" bei Bayern München den Druck. "Die heiße Phase beginnt jetzt", sagte der Sportdirektor vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League dem "kicker". "Wir beobachten, an welcher Stelle wir etwas machen müssen", sagte der 43-Jährige.

Der Ausgang des Duells mit dem Londoner Spitzenklub entscheidet damit nicht nur über die Zukunft von Trainer Flick mit, sondern auch über die Sommer-Transfers des deutschen Rekordmeisters sowie etwaige Vertragsverlängerungen.

Vergangene Saison schied der FC Bayern im Achtelfinale der Champions League aus

In der vergangenen Saison waren die Bayern bereits im Achtelfinale am späteren Cup-Gewinner FC Liverpool (0:0/1:3) gescheitert. Das frühe Aus war später ein wichtiger Grund bei der Trennung von Coach Niko Kovac. "Unser Anspruch ist, in der Champions League eine gute Rolle zu spielen", sagte Salihamidzic, und fügte selbstbewusst an: "Und sie wieder zu gewinnen."

Flick hat bei Bayern derzeit einen Vertrag bis zum Saisonende, über eine mögliche Verlängerung soll - wie auch bei den Spielern - erst im kommenden April oder Mai gesprochen werden. In die dann stattfindende Bewertung wird vor allem auch die Leistung der Bayern in der Champions League miteinfließen.

Dementsprechend schrieb Ex-Nationaltorhüter Bodo Illgner in seiner "Kicker"-Kolumne, dass das anstehende Spiel gegen die "Blues" vor allem für Flick wichtig sei. "Es ist legitim, dass Bayerns Bosse schauen, wie dieser Trainer sich in der Königsklasse schlägt."

Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge mahnte im Gespräch mit dem "Kicker" in der Trainerfrage indes zur Gelassenheit und sprach Flick ein Lob aus: "Er hat einen klaren Matchplan. Die Mannschaft ist taktisch so ausgerichtet wie bei Louis van Gaal, Jupp Heynckes oder Pep Guardiola." Außerdem sei Flick ein wichtiger Faktor, der eine empathische Verbindung zur Mannschaft habe und es auch in der Öffentlichkeit sehr gut mache.

Karl-Heinz-Rummenigge ist "total zufrieden"

Vor dem Abflug der Mannschaft nach London lobte Rummenigge erneut die Arbeit von Flick. "Seit November haben wir doch eine sehr erfolgreiche Zeit gehabt", sagte der Vorstandsboss am Flughafen. "Deshalb kann man mit der Arbeit, die er geleistet hat, bis dato total zufrieden sein." Natürlich habe der FC Bayern aber "international große Ansprüche", daher sei der Einzug ins Viertelfinale das klare Ziel.

Auch von einem weiteren ehemaligen Bayerncoach gab es Worte des Lobes für Flick. Für Ottmar Hitzfeld könnte Flick beim FC Bayern durchaus ein Faktor für den angestrebten Einzug in das Finale der Champions League sein.

Flick kenne die Atmosphäre bei K.o.-Spielen aus seiner Zeit als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft, sagte Hitzfeld, der mit den Bayern (2001) und Borussia Dortmund (1997) die Königsklasse gewonnen hat.

Flick selbst, der heute 55 Jahre alt wird, zeigte sich im Hinblick auf seine Zukunft im Verein gelassen. "Wenn es dann so sein sollte, dass sie (die Bayernbosse, Anm. d. Red.) einen anderen Trainer haben wollen, dann geht bei mir die Welt auch nicht unter, dann geht mein Leben auch weiter", sagte Flick vergangene Woche auf einer Pressekonferenz.

Mit Material von AFP und dpa
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