Frau Schmelzer begeistert Deutschlands Fußballfans, Thomas Müller muss (endlich) bezahlen und Schiedsrichter Dingert darf froh sein, dass es den Videobeweis noch nicht gibt: Die (wie immer nicht ganz ernst gemeinten) Lehren des Bundesliga-Spieltags.

Eine Glosse

1. Lehre: Aller guten Dingert sind vier

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Vier Pfiffe waren es, die Schiedsrichter Christian Dingert bei der Freitagabendtreterei zwischen Eintracht Frankfurt und 1899 Hoffenheim fehlerfrei von sich gab: den Anpfiff der ersten Halbzeit, den Pausenpfiff, den Anpfiff der zweiten Halbzeit und den Schlusspfiff. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Teilerfolg!

Den Rest des zur Ultimate-Fighting-Veranstaltung mutierten Topspiels hatte der Unparteiische hingegen ähnlich gut im Griff wie Sandro Wagner sein loses Mundwerk.

Dass er den Überblick verloren habe, kann man Dingert dabei nicht vorwerfen. Er hatte ihn nämlich nie. Und ermöglichte damit die vielleicht hässlichste Partie der bisherigen Saison.

Ouvertüre des Verpfeifkonzerts war der übersehene Ellenbogenschlag von Frankfurts David Abraham gegen Wagner, den Namensvetter (und Boxer) Arthur Abraham nicht besser hinbekommen hätte. Den Schlussakkord setzte Dingert mit einer hochgradig albernen Roten Karte gegen dessen Teamkollegen Timothy Chandler.

Die Eintracht brachte das Gesehene auf Twitter hervorragend wie folgt auf den Punkt:

Die geschätzten 39 weiteren falschen (oder zumindest strittigen) Entscheidungen reichten von mehreren nicht gegebenen Verwarnungen über ein übersehenes Foul im Strafraum bis hin zu ungeahndeten Flugeinlagen.

Gut nur, dass es in der Bundesliga noch keinen Videobeweis gibt. Denn selbst wenn man bei jeder Fehlentscheidung nur zwei Minuten benötigt hätte, um die strittige Szene noch einmal anzusehen, hätten die 47.000 Zuschauer im Stadion übernachten müssen, um das Ende der Partie zu erleben.

2. Lehre: Maik Walpurgis braucht eine Wurst

Beliebtheit ist, was du draus machst!

Eigentlich liegen die Sympathiewerte des FC Ingolstadt ja irgendwo zwischen jenen von Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg. Ist schließlich nicht so, dass die Konkurrenz einen von einem Autokonzern unterstützten Kleinverein in der Bundesliga unbedingt wollen würde.

Am Samstag hingegen war der FCI auf einmal der Liebling von Fußballdeutschland. Und das lag nicht (nur) daran, dass der Gegner der in ganz anderen Dimensionen finanziell aufgehübschte Liganeuling aus Leipzig war.

Viel entscheidender war, dass uns die Partie in Ingolstadt mal wieder zeigte, warum wir alle Fußball aus tiefstem Herzen lieben: Wenn der zu Hause noch sieglose Tabellenletzte den noch ungeschlagenen Tabellenführer bezwingt, ist das genau einer dieser Momente, die diesen Sport so einzigartig machen.

Die "Schanzer" reagierten auf die ungewohnten Liebesbekundungen spontan und gekonnt:

Nur Trainer Maik Walpurgis setzte sich anschließend ganz gewaltig in die Nesseln. Auf die Ankündigung des FC Bayern, Weißwürste und Weißbier als Dank für die Tabellenführung dem Nachbarn schicken zu wollen, reagierte er mit den Worten: "Ich habe hier noch keine Weißwurst gegessen."

Das ist ein Satz, für den man in Bayern eigentlich vom Hof gejagt wird.

Es sei denn, man hat gerade RB Leipzig geschlagen ...

3. Lehre: Thomas Müller muss bezahlen

Die Katastrophe war fast nicht mehr zu verhindern. Thomas Müller, die einstige personifizierte Tormaschine aus München, steuerte auf unfassbare 1.000 Minuten ohne Bundesligatreffer zu.

Einem Stürmer aus Bremen, Hamburg oder Frankfurt kann solch ein Negativlauf mal passieren. Aber einem Thomas Müller? Nicht auszudenken!

Also griff Müller zu einem seltsamen Trick: Er wettete vor dem 5:0-Sieg gegen Wolfsburg mit Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge – und gegen sich selbst.

Kein Witz: Rummenigge tippte auf ein Müller-Tor gegen Wolfsburg, Müller dagegen.

Das Ergebnis? Sehen Sie hier:

Zur "Strafe" muss Müller jetzt bezahlen. Und hat, schließlich ist er Deutschlands größter Fußball-Scherzkeks, all jenen noch einen Streich gespielt, die sich auf seine 1.000 Torlos-Minuten stürzen wollten – er traf nach exakt 999 wieder ins Schwarze.

4. Lehre: Die coolste Spielerfrau kommt aus Dortmund

In Dortmund sind sie in Sachen Spielerfrauen hart im Nehmen. Schließlich haben sie im Ruhrpott jahrelang Cathy Hummels tapfer ertragen.

Seit der Rückkehr von Mario Götze darf auch dessen Freundin Ann-Kathrin Brömmel wieder ihren Hintern oder ihre Nippel in die Kamera strecken, ohne öffentlich zu heftig kritisiert zu werden. Gelästert wird nur, wenn Götze seine Liebste als "rechte Hand" bezeichnet.

Spätestens seit Samstag weiß man in Dortmund, dass es auch ganz anders geht. Jenny Schmelzer, Ehefrau von Marcel Schmelzer, postete auf Instagram ein Foto, das für Furore sorgte.

Die hübsche Dame reiste mit passendem Schal (!) im Zug (!!) zum Auswärtsspiel (!!!) des BVB – mit einem Dosenbier (!!!!) in der Hand.

Und als sei das nicht schon genug, um Tausende männliche Fanherzen höher schlagen zu lassen, jagte sie noch das perfekte Hashtag ins soziale Netzwerk: #Frühstücksbier!

Für einen Sieg in Köln hat es zwar nicht gereicht. Doch den ersten inoffiziellen Titel der Saison hat der BVB hiermit gewonnen: Die coolste Spielerfrau der Bundesliga kommt aus Dortmund!

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