Das Gefühl, in Gladbach nach vielen Jahren voller Zuneigung nicht mehr willkommen zu sein, kennt Lothar Matthäus aus eigener bitterer Erfahrung. Insofern hat er für Max Eberls Situation vollstes Verständnis und nimmt seinen früheren Vereins-Kollegen in Schutz.
Lothar Matthäus kann sich voll in die Lage seines einstigen Bayern-Kollegen
Der Leipziger Manager war am fünften Bundesliga-Spieltag erneut von Anhängern seines Ex-Klubs Borussia Mönchengladbach angefeindet worden. Beim 1:0 von RB war für kurze Zeit in der Nordkurve des Borussia-Parks ein Spruchband zu sehen. "Erst hol ich mir 'nen Krankenschein, dann zähl ich weiter Schein für Schein", war dort zu lesen. Dazu war Eberl auf einem Banner als Schwein dargestellt. Eberl war Ende Januar 2022 nach eigener Aussage erschöpft als Gladbacher Sportchef zurückgetreten.
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Gladbachs Fans beschimpften Matthäus als "Judas"
Eine Auslandsstation fehlt dem 50-Jährigen noch in dessen Vita, aber ein solcher Wechsel stand zuletzt auch nicht auf der Prioritätenliste des ehemaligen Verteidigers. "Er hat die Zeit genutzt, um gesund zu werden und einen Neuanfang zu starten. Er musste diese Auszeit nehmen", sagt Matthäus über Eberl. "Er ist dann zu RB Leipzig und damit zu einem Verein gegangen, den er während seiner Gladbacher Zeit mal kritisiert hat. Aber die Zeiten ändern sich. Nur dumme Menschen ändern ihre Meinung nicht."
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Lothar Matthäus ist voll des Lobes über Max Eberl' Arbeit
Nach Ansicht von Matthäus macht der 50-Jährige nun in Leipzig einen exzellenten Job. Den Verlust etlicher Leistungsträger im vergangenen Sommer habe er "mit Bravour" kompensiert.
Dass Eberl darum zuletzt wieder verstärkt mit einem Wechsel zum FC Bayern in Verbindung gebracht wurde, überrascht Matthäus nicht. "Bayern München will gute Leute in den wichtigsten Positionen. Darum muss er ja ein Thema sein", sagt Matthäus. Mit einem zeitnahen Abschied aus Leipzig rechnet er dennoch nicht. "Ich gehe davon aus, dass er einer ist, der den Verein nicht so schnell wechselt." (dpa/hau)
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