Der FC Bayern München schließt sich der Darstellung des Beraters von Julian Nagelsmann nicht komplett an, was die Umstände der Entlassung des Trainers entspricht. Hasan Salihamidzic reagiert auf Aussagen von Volker Struth, der zuvor Details veröffentlicht hat.
Julian Nagelsmanns Berater Volker Struth hat den FC Bayern für die Art und Weise der Trennung von dem 35 Jahre alten Trainer kritisiert.
"Das 'Wie' habe ich so noch nie kennengelernt", sagte Struth in dem Podcast "Phrasenmäher" der "Bild"-Zeitung. Der Ablauf der Trennung von
Volker Struth wird von einem Anruf kalt erwischt
Der 57 Jahre alte Struth berichtete, er sei gerade in einem Kölner Restaurant gewesen und habe Wein getrunken, als ihn ein Journalist angerufen und gesagt habe: "Das ging ja jetzt aber schnell mit Julian". Der gebürtige Kölner fügte hinzu: "Ich wusste gar nicht, was der von mir will."
Nagelsmann sei daraufhin kontaktiert worden. "Julian wusste auch von gar nichts und sagte so nach dem Motto: 'Wollt ihr mich auf den Arm nehmen?'", sagte Struth. Den Berater habe besonders geärgert, dass er erst "24 Stunden später" vom Klub von der Freistellung erfahren habe.
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Julian Nagelsmann erfährt von seiner Entlassung während des Urlaubs
Die Bayern trennten sich nach einem 1:2 bei Bayer Leverkusen am 25. Bundesliga-Spieltag von Nagelsmann. Der weilte zu diesem Zeitpunkt in einem Kurzurlaub. Struth führte dazu aus, der Ski-Trip sei von Vereinsseite genehmigt gewesen. "Das war im Übrigen abgesprochen. Julian hatte kaum Leute da, und ich glaube, es war so, dass man zwischen Julian und
Dies sieht Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic anders. "Nein, das ist nicht richtig. Ich habe Julian ab Montag in besagter Woche nicht mehr gesehen, er kam Freitagnachmittag an die Säbener Straße zurück", bemerkte der frühere Bayern-Profi in der "Bild"-Zeitung. Der Freitag war der Tag nach dem Abend, den Struth beschreibt, als ihn die Nachricht von der Trainer-Entlassung erreicht habe.
Volker Struth: Der FC Bayern hat einen Fehler gemacht
Bezüglich der Freisetzung Nagelsmanns hätte Struth nicht sein Vermögen verwettet, "dass da gar nichts passiert". Er halte die Entscheidung aber "nach wie vor für falsch", denn Nagelsmann sei ein "sehr, sehr guter Trainer". In seinem 2021, dem Jahr der Unterschrift Nagelsmanns unter den Vertrag beim FC Bayern, erschienenen Buch "Meine Spielzüge" präzisiert Struth bereits vor der Verpflichtung durch die Münchner: "Julian ist der Trainer, der alles hat, eine selten hohe Fachkompetenz, eine natürliche, einnehmende Menschenführung und, trotz des jungen Alters von 34 Jahren, bereits herausragende Erfolge."
Struth habe gewusst: "Der FC Bayern würde bei uns wegen Julian anrufen. Falls - ja, falls -
Julian Nagelsmann hätte bereits in die Premier League wechseln können
Nagelsmann kann sich seinen neuen Verein aussuchen, sagte jedoch bereits beim FC Chelsea ab und ist auch bei dessen Londoner Stadtrivalen in Tottenham kein Thema mehr. Struth ist von der Klasse Nagelsmanns überzeugt: "Ich glaube, dass er das in den nächsten 15, 20 Jahren, wenn er dann irgendwo mal wieder startet, auch noch unter Beweis stellt."
Da auch der mittlerweile für Borussia Dortmund spielende Niklas Süle zu Struths Klienten zählt, schilderte dessen Berater auch die Umstände des Wechsels des Nationalspieler aus München zum BVB im Sommer 2022. "Ich habe mit Hasan Salihamidzic ja schon andere Themen gehabt wie bei Niklas Süle im Jahr zuvor und der Frage, ob sie uns ein Angebot gemacht haben oder nicht. Ob es reicht, wenn man mal etwas über den Tisch ruft oder mal offiziell etwas schickt - da hat jeder seine Meinung dazu."
Hasan Salihamidzic widerspricht Volker Struth auch im Falle Niklas Süles
Salihamidzic dazu: "Im vergangenen Jahr hatte Volker noch in einer Fußball-Talk-Show gesagt, es habe kein Angebot des FC Bayern gegeben. Jetzt hört sich das ja schon anders an, und wenn wir noch ein Jahr warten, sind wir vermutlich wieder einer Meinung." (dpa/hau)
Verwendete Quelle:
- Struth, Volker: Meine Spielzüge (2021)
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