Er gilt als der technisch beste Fußballspieler Deutschlands. Jamal Musiala ist in der Lage, mehrere Spieler auf engstem Raum auszudribbeln. Sein Treffer im Februar gegen den VfL Wolfsburg, als er knapp 50 Meter vor dem Tor sein Dribbling startete und an sechs Gegenspielern vorbeizog, war eines der schönsten Tore der Saison.
Danny Schwarz, der
Dies lasse sich oftmals nicht im Voraus planen, wie Schwarz auf der Webseite des FC Bayern zitiert wird: "Er kann problemlos durch mehrere Spieler hindurchdribbeln. Typ Straßenfußballer. Er sagt sich nicht: 'Jetzt mache ich zwei Übersteiger und dann ziehe ich die Kugel mit der Sohle nach links.' Er macht das intuitiv."
Dabei scheint es allerdings so, als wäre jeder Trick, jeder Move und jede Finte ideal an die Bewegung der Gegnerspieler angepasst.
Musialas Vorbilder waren Ronaldinho, Messi und Zidane
Bereits in der Jugend zeigte sich Musialas besonderes Talent. "Er war unglaublich flink im Dribbling, hat keinen Ball verloren gegeben. Es war schon damals ein Traum, ihm zuzusehen“, sagt Micha Hoffmann.
Hoffmann war sein erster Trainer beim TSV Lehnerz in Fulda, wo Musiala im Alter von vier Jahren mit dem Fußballspielen begann. Bereits in der F-Jugend erzielte der Bayern-Star teilweise vier bis fünf Tore pro Spiel. Ronaldinho,
Mit seiner Familie zog er nach England, wo er das Interesse der Talentspäher weckte. Musiala spielte ein Jahr für die Nachwuchsabteilung des FC Southampton, ehe er zum FC Chelsea wechselte und acht Jahre in deren Jugendabteilung verbrachte.
Eine Parallele zum Schach: "Vorausschauend agieren"
Dass er meist der jüngste Spieler seiner Mannschaft war, unterstützte seine fußballerische Entwicklung. "Ich hatte es immer mit größeren und kräftigeren Gegnern zu tun. Um mich durchzusetzen, musste ich andere Lösungen finden und lernen, wie ich meinen Körper richtig einsetze", verriet er einmal im Interview mit "fcbayern.com".
Musiala bringt eine Parallele zum Denksport: "Auf der Schule in England habe ich auch Schach gespielt. Da muss man sehr vorausschauend agieren, immer im Blick haben, was der Gegner machen könnte. Das hat mir gefallen."
Das Selbstvertrauen ist ein wichtiger Schlüssel, um auf dem Fußballplatz erfolgreich zu sein. "Wenn du nicht daran glaubst, dass du der Beste sein kannst, ist das in meinen Augen die falsche Herangehensweise", sagte er Anfang des Jahres in einem Interview auf der Vereinswebsite.
"Ich habe von klein auf immer das Ziel gehabt, die nächste Stufe zu nehmen, und über jeden Schritt nach vorne wächst auch dein Selbstvertrauen. Für mein Spiel muss ich an mich glauben, dass ich Tore schießen kann, dass ich dribbeln kann, dass ich mir alles zutrauen kann. Ich werde nicht nachlassen."
Musiala kritisiert Spieler seiner Generation
Musiala geht es auf dem Fußballplatz allerdings nicht um die Show. In einem Interview mit der Sportzeitung "as" kritisierte er sogar, dass viele junge Spieler ihr Verhalten auf dem Platz zunehmend auf Social-Media-Potenzial abstimmen.
"Nicht wenige versuchen, Dribblings zu erzwingen, um sie zu verbreiten", sagte er. Entscheidender sei es jedoch zu wissen, "zu welchem Zeitpunkt in einem Spiel sie effektiv sind und ihrer Mannschaft zum Sieg verhelfen können".
Dass seine besten Dribblings auf Youtube und anderen Social-Media-Kanälen hohe Klickzahlen erreichen, würde ihm laut eigener Aussage nichts bedeuten. Wichtiger sei ihm die Effektivität auf dem Platz. Musiala weiß: "Manchmal kann ein einfacher Pass mehr bewirken."
Es sieht aber eben nicht so schön aus, wie wenn jemand sechs Gegenspieler umdribbelt.
Verwendete Quellen:
- fcbayern.com: Unser Slalom-Spezialist Jamal Musiala
- fcbayern.com: Musiala: "Auf dem Platz spüre ich keinen Druck"
- fcbayern.com: Phonsiala im Doppelinterview: "Jede Bayern-Generation hat ihre Möglichkeiten"
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