• Benjamin Pavard war beim 2:0 des FC Bayern München gegen Inter Mailand in der Champions League der überragende Mann auf dem Platz.
  • Zuvor hatte er wegen Alkohols am Steuer allerdings für unschöne Schlagzeilen gesorgt.
  • Pavard durchlebt sportlich eine schwierige Situation und machte zuletzt einen frustrierten Eindruck.

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Er war der auffälligste Spieler des FC Bayern München: Benjamin Pavard erzielte per Kopfball das 1:0 gegen Inter Mailand, glänzte zudem mit einer starken Defensivleistung. Seine beeindruckende Statistik: 80 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 85 Ballkontakte und eine Passquote von 94 Prozent.

Es war dem Franzosen nicht anzumerken, dass kurz vor dem Spiel gegen Inter Mailand in der Champions League ein privates Fehlverhalten bekannt geworden war. Wie die "Bild" berichtete, wurde der Abwehrspieler vor einigen Wochen mit Alkohol am Steuer erwischt. Laut dem Bericht soll er nach einem Bayern-Heimspiel mit 0,8 Promille gefahren sein und daraufhin seinen Führerschein verloren haben.

Nagelsmann über Pavard: "Er hat es als Fehler eingesehen"

Der FC Bayern soll auf den Vorfall reagiert und Pavard eine hohe fünfstellige Geldstrafe aufgebrummt haben. Rückblickend allerdings wollte Hasan Salihamidzic dies nicht mehr groß thematisieren. "Das ist jetzt acht Wochen her. Wir haben das zwei Tage später schon abgeschlossen", sagte der Sportvorstand des FC Bayern gegenüber "ran.de".

Trainer Julian Nagelsmann äußerte sich nach dem Spiel gegen Mailand ausführlicher zur Personalie Pavard. "Ich glaube, der Verein hat in meinen Augen richtig reagiert. Benji hat richtig reagiert. Er hat es als Fehler eingesehen, was einer ist, keine Frage", sagte er bei DAZN. "Und dann muss man die Dinge, wenn sie dann auch so passiert sind, irgendwann ruhen lassen, wenn die nötigen Strafen passiert sind – sowohl von Staatsseite als auch vom Verein. Da freue ich mich, dass er an keinem ganz so leichten Tag ein wichtiges Tor macht."

Nagelsmann lobt Pavard-Konkurrent Mazraoui

Auch unabhängig von dem "Alkohol-Skandal" durchlebt Pavard eine sportlich schwierige Zeit. Beim gestrigen Heimsieg durfte er zwar auf seiner Lieblingsposition als Innenverteidiger auflaufen. Aufgrund der starken Konkurrenzsituation mit Dayot Upamecano, Matthijs de Ligt und dem bald genesenen Lucas Hernandez dürfte das allerdings die Ausnahme gewesen sein.

Pavard wäre dann weiterhin als Rechtsverteidiger einzusetzen. Auf dieser Position droht ihm allerdings Noussair Mazraoui, der im vergangenen Sommer von Ajax Amsterdam nach München gewechselt ist, den Rang abzulaufen. In zwei der letzten drei Bundesligaspiele sowie beim Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona stand der marokkanische Nationalspieler in der Startelf.

Nagelsmann schätzt die Qualitäten von Mazraoui: "Er hat es einfach sehr gut gemacht gegen Barcelona. Er ist gegen aggressiv verteidigende Mannschaften außergewöhnlich ruhig am Ball, was uns guttut." Dies würde allerdings nicht zwingend bedeuten, dass Mazraoui im Ranking vor Pavard steht. "Ich glaube, sie haben eine ähnliche Verteilung der Spielzeit", sagt Nagelsmann.

Zudem könne er Pavard nicht zu oft als Außenverteidiger einsetzen, weil dieser auch frisch sein müsse, wenn er als Innenverteidiger einspringen muss: "Das ist für den Spieler trotzdem nicht angenehm. Aber er deckt gerade zwei Positionen ab. Da muss man gut abwägen, wie viel Spielzeit sinnvoll ist, um nichts zu riskieren."

Pavard schiebt Frust

Pavard scheint das nur bedingt zu akzeptieren. Sky-Reporter Florian Plettenberg berichtete per Twitter, dass Pavard frustriert sei. Am Samstag nach dem Spiel gegen Mainz habe der 26-Jährige als erster Akteur die Katakomben verlassen. Auch nach der Trainingseinheit am Sonntag soll Pavard der erste Spieler gewesen sein, der den Trainingsplatz verließ, angeblich ohne jeglichen Augenkontakt mit den Trainern.

"Er war sicher sauer auf mich, auch berechtigt, weil er sicher auch von Beginn an hätte spielen können", sagte Nagelsmann nach dem Bundesligaspiel gegen Mainz, bei dem Pavard erst zur Halbzeit eingewechselt wurde. Offenbar hat er nun das Spiel gegen Mailand genutzt, um sich den Frust von der Seele zu spielen.

Verwendete Quellen:

  • bild.de: Suff-Fahrt, Super-Tor und Jubel-Rätsel!
  • ran.de: FC Bayern München: Benjamin Pavard bekommt nach Alkoholfahrt Unterstützung von Hasan Salihamidzic
  • tz.de: Eklat beim FC-Bayern-Training? Pavard ignoriert Nagelsmann – Vertragsverlängerung wackelt
  • Pressekonferenz des FC Bayern München
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