Alphonso Davies und Real Madrid sollen sich bereits einig sein, schon im Sommer könnte es zum Wechsel kommen. Auch, weil die Verhandlungen zwischen dem FC Bayern und dem Linksverteidiger wegen eines bestimmten Punkts mächtig stocken.

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Derzeit fällt er wegen einer Innenbandzerrung aus, trotzdem ist Alphonso Davies aktuell großes Thema im Bayern-Kosmos. Denn die Gerüchte um einen möglichen Abgang und einen Wechsel zu Real Madrid, die es bereits seit Monaten gibt, werden nun wieder heißer.

Spanische Zeitung: "Davies ist fast perfekt"

Am Montag berichtete das Portal "The Athletic" von einer mündlichen Einigung zwischen Davies und den "Königlichen". Demnach soll es entweder in diesem oder spätestens im nächsten Sommer zu einem Transfer nach Madrid kommen.

Tags darauf wurde es nochmals konkreter, auch spanische Medien berichteten übereinstimmend von einer Einigung zwischen Real und dem Linksverteidiger. "Davies ist fast perfekt", titelte die Madrider Fachzeitung "AS" am Dienstag beispielsweise.

Und die für gewöhnlich sehr gut informierte "Marca" schrieb, dass sich Davies über seine "Zukunft im Klaren" sei und er davon träume, "in Madrid zu spielen". Die Verhandlungen zwischen beiden Vereinen werden schon in den nächsten Tagen aufgenommen, heißt es im Bericht. Auch Davies und vor allem sein Berater Nick Huoseh flirteten in der Vergangenheit immer wieder mit Real und brachten sich für ein Engagement in Stellung.

Bayern wollen neuen "Fall Alaba" verhindern

Vieles deutet nun darauf hin, dass es schon im kommenden Sommer zum Transfer kommen wird. Der Vertrag von Davies läuft 2025 aus – die letzte Möglichkeit, eine Ablöse für den Spieler zu generieren, bietet sich den Bossen um Bayerns neuen Sportvorstand Max Eberl also in diesem Jahr.

Immer wieder ist zu hören, dass die Verantwortlichen beim deutschen Rekordmeister einen neuen "Fall Alaba" auf jeden Fall verhindern wollen. Damals blieb Innenverteidiger David Alaba bis zum Ende seines Vertrags 2021 in München und wechselte anschließend ablösefrei zu Real Madrid. Auch weil die Münchner nicht auf die Gehaltsforderungen von Alaba eingehen wollten. Die Bayern gingen bei dem Deal in der Folge leer aus, bekamen keine Millionen für den Abgang.

Real Madrid bei Davies in guter Verhandlungsposition

Auch dieses Szenario haben die Real-Bosse natürlich noch allzu gut im Gedächtnis – und wissen deshalb um ihre gute Verhandlungsposition im Fall von Davies. Aufgrund der geringen restlichen Vertragslaufzeit werde Madrid den 23-Jährigen wohl für 40 Millionen Euro Ablöse holen können, obwohl der Preis eigentlich bei 70 Millionen Euro liege, berichtet die "AS".

Dass es bei den Bayern zu einer Vertragsverlängerung mit Davies kommt, ist aktuell eher unwahrscheinlich. Großer Knackpunkt bei den Gesprächen sind die unterschiedlichen Gehaltsvorstellungen von Spielerseite und Verein.

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Bericht: Davies will doppeltes Gehalt beim FC Bayern

Wie die "Sport Bild" berichtet, fordern Davies und sein Berater Huoseh eine kräftige Gehaltserhöhung, der Kanadier soll dann mit einem Jahresgehalt von rund 20 Millionen Euro zu einem der Topverdiener aufsteigen. Aktuell soll Davies rund zehneinhalb Millionen Euro bekommen (7 Mio. Fixgehalt, 3,5 Mio. Boni).

Dem Bericht zufolge soll sich Huoseh vergangene Woche sogar mit Bayerns Sportdirektor Christoph Freund getroffen haben, um über eine mögliche Verlängerung beziehungsweise die Gehaltsvorstellungen zu sprechen. Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen bestätigte die Gespräche am Dienstag bei der Vorstellung von Eberl – und stellte klar: "Man wird sehen, wie kompliziert das ist."

Dass die Führungsriege einer Gehaltsverdopplung zustimmen wird, ist so gut wie ausgeschlossen. Auch, weil die Leistungen von Davies eine solche Forderung wohl nicht rechtfertigen. Bereits in der vergangenen Saison hatte der Linksverteidiger große Formschwankungen, die sich auch in der aktuellen Spielzeit noch zeigen. Davies, für gewöhnlich ein recht offensiv eingestellter Verteidiger, kommt in dieser Saison in bislang 27 Pflichtspielen auf einen Treffer und drei Vorlagen. Eine überschaubare Quote.

Causa Davies: Die erste große Aufgabe für Eberl?

Der Davies-Poker könnte eine der ersten großen Aufgaben für Eberl werden, der offiziell am 1. März beim FC Bayern starten wird und am Dienstag offiziell vorgestellt wurde.

Vom neuen Sportvorstand wird ebenfalls erwartet, das zuletzt etwas aus dem Ruder gelaufene Gehaltsgefüge beim deutschen Rekordmeister wieder besser in den Griff zu bekommen. Eine Verdopplung wie bei Davies passt da nicht ganz ins Konzept.

Bei Nicht-Einigung: Eberl deutet Davies-Verkauf an

"Ich werde das Gespräch versuchen fortzusetzen. Ich werde mit Christoph (Sportdirektor Freund, d. Red.) den Stand der Dinge besprechen und dann werden wir Entscheidungen fällen", kündigte Eberl bei seiner Vorstellung am Dienstag an. Zudem erklärte er, es sei "natürlich ist nie schön, Spieler ablösefrei zu verlieren", dies möchte kein Klub, auch Bayern München nicht.

Der neue Sportvorstand deutete außerdem bereits einen Verkauf im Sommer an, sollte es bei den Gesprächen zu keiner Einigung kommen: "Wenn man keine Verlängerung erreichen könnte, müsste man vorher agieren", sagte Eberl.

In den kommenden Wochen kommt also nochmals deutlich mehr Bewegung in die Causa Davies, soviel ist sicher. Der Linksverteidiger wird wohl auch weiterhin eines der größeren Gesprächsthemen im neu geordneten Bayern-Kosmos bleiben.

Verwendete Quellen

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