• Tom Rothe kam gegen Wolfsburg quasi aus dem Nichts zu seinem Bundesliga-Debüt und darf sich Hoffnungen auf weitere Einsätze machen.
  • Ganz im Gegensatz zu seinem Kontrahenten Nico Schulz: Dessen Zeit in Dortmund dürfte bald vorbei sein.

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Man muss mit Superlativen ja immer ein bisschen vorsichtig hantieren, aber Tom Rothes Debüt in der Bundesliga darf man wohl getrost als sensationell bewerten. 17 Jahre und 169 Tage alt war Rothe, als er am vergangenen Samstag gegen den VfL Wolfsburg völlig überraschend in die Dortmunder Startelf rutschte, dann nach 24 Minuten auch gleich mal sein erstes Tor erzielte und am Ende mit seiner Mannschaft vor 80.000 Fans mit 6:1 gewann.

Nur echten Insidern war der frisch gebackene U-19-Nationalspieler vor der Partie gegen die Wölfe überhaupt ein Begriff, in der Regel verrichtet Rothe in der A-Junioren-Bundesliga West seinen Dienst. Nach den Ausfällen von Thorgan Hazard und Raphael Guerreiro wählte Trainer Marco Rose das vermeintlich größere Risiko und nahm Rothe kurzerhand nicht nur in den Kader, sondern gleich auch in die Startformation.

Großes Lob von Rose für Rothe

"Tom hat das hervorragend gemacht. Das Tor hat ihm natürlich weiteres Selbstvertrauen und noch mehr Sicherheit gegeben. Für sein Alter und die Umstände spielt er schon sehr abgeklärt", lobte Rose seinen Spieler, den sie in Dortmund eigentlich ganz behutsam aufbauen wollten. Rothe ist noch Schüler, soll in der Regel bei den Junioren spielen und vor allen Dingen auch trainieren.

Vor dieser Grundsatzentscheidung stehen alle Klubs bei Spielern im sogenannten Übergangsalter: Man will zu viele Wechsel zwischen den Mannschaften - in Rothes Fall die U 19, Dortmunds zweite Mannschaft und eben die Profis - vermeiden und die Spieler in ihrem gewohnten Umfeld lassen. Nur sporadisch sollen Trainingsausflüge zu den anderen Teams erfolgen.

Bei Rothe war der Sprung zu den Profis in Trainingslager im letzten Sommer schon enorm, weil der Spieler eigentlich sogar noch zwei Jahre in der A-Jugend spielen dürfte und zu diesem Zeitpunkt erst ein paar Wochen im Klub war. Seitdem wurde er im Dunstkreis der Lizenzspielermannschaft allenfalls noch vereinzelt gesehen. Und auf der ganz großen Bühne noch gar nicht.

Klares Signal an Nico Schulz

Rothes Berufung war ein Risiko und vielleicht auch ein kleines Experiment des Dortmunder Trainerteams, das jetzt auch schon den Blick in die kommende Saison richtet und mögliche Alternativen testet. So wurden gegen Wolfsburg noch einige andere Spieler eingesetzt, die sonst kaum eine Rolle spielen oder neu sind bei den Profis.

Der unglückliche Reinier bekam mal wieder ein paar Minuten, Rothes A-Jugend-Kollegen Jamie Bynoe-Gittens und Lion Semic feierten ihre Debüts, Youssoufa Moukoko kam nach seiner Verletzung wieder zurück. Von den Arrivierten blieb lediglich Nico Schulz über die komplette Spielzeit auf der Bank.

Eigentlich wäre der ehemalige Nationalspieler die erste Option gewesen als Guerreiro-Ersatz, dass Rose den 29-Jährigen aber geflissentlich komplett ignorierte, war mehr als der sprichwörtliche Wink mit dem Zaunpfahl. Schulz hat beim BVB keine Zukunft mehr, wenn mittlerweile sogar zwei A-Jugendliche auf seiner Position vorgezogen werden.

Verwendete Quellen:

  • Kicker.de: Rose lobt BVB-Debütant Rothe: "So, wie ich Tom kenne"
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