• Die Ergebnisse stimmen, aber spielerisch ist bei Borussia Dortmund noch Luft nach oben.
  • Stellvertretend dafür steht Kapitän Marco Reus, der seine Mannschaft aber auf dem richtigen Weg sieht.
Eine Analyse

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Aus dem fernen München flog am Sonntag mal wieder ein kleiner Giftpfeil, aber daran hat sich Marco Reus vermutlich schon lange gewöhnt. Viele Titel habe Reus ja mit dem BVB nicht gewonnen, seit er vor neun Jahren zurück zu seinen Wurzeln gekehrt ist. Karl-Heinz Rummenigge sah sich bemüßigt, das noch einmal zu verdeutlichen. Rummenigge war damals als Bayern-Boss mit dabei, als die Münchener sich um den Gladbacher Reus bemühten, der sich dann aber für ein Engagement in Dortmund entschied. Nun trat Rummenigge in der Sendung "Sky 90" nochmal etwas nach.

Faktisch dürfte der ehemalige Bayern-Chef Recht haben, aber es gibt ja auch noch eine gefühlte Wahrheit: Und die weist Reus seit Jahren als festen Bestandteil und mittlerweile auch Anführer "seiner" Borussia aus. Ganz ähnlich und doch ganz anders verhält es sich mit der Einschätzung der bisherigen Saison. Marco Reus‘ Zahlen sind stark. In 18 Pflichtspielen war der Kapitän bisher schon an 13 Treffern direkt beteiligt, aufgeteilt in sechs Tore und sieben Assists.

Der BVB gewinnt nun die "kleinen" Spiele

Am Wochenende entschied Reus das schwere Spiel gegen lange Zeit widerspenstige Stuttgarter kurz vor dem Ende, überholte damit Legende Stephane Chapuisat in der klubinternen Torjägerliste und hielt damit den Druck auf die Bayern hoch: Der BVB nutzte deren Patzer in Augsburg und ist nun bis auf einen Punkt dran am Serienmeister. Denn das war ja immer auch einer der großen Vorwürfe, die sich Mannschaften wie der BVB gefallen lassen mussten: Dass die Konkurrenz sich nur ein bisschen mehr anstrengen müsste, um den Bayern auf die Pelle zu rücken. Und dass diesen Mannschaften in den so genannten "kleinen" Spielen gegen vermeintlich leichtere Gegner immer wieder wichtige Punkte verloren gingen.

Damit hat der BVB in dieser Saison noch kein Problem, alle Pflichtaufgaben wurden mit der maximal möglichen Punkteausbeute erledigt. Und doch bleiben Zweifel - am Spiel der Dortmunder und an jenem ihres Kapitäns. Reus könnte noch deutlich mehr leisten, die Rolle des verletzten Erling Haaland als Torjäger ausfüllen, seine Großchancen kälter nutzen, noch mehr Einfluss nehmen auf seine Mannschaft. Das wiederum ist gar nicht so einfach in einer Mannschaft, die sich wegen der vielen Verletzten Woche für Woche neu aufstellen und zusammenraufen muss.

Reus: "Es wird zu viel schlechtgeredet"

"Wir sind von der Gesamtsituation her nicht so stabil", gab Reus bei "Sky" deshalb auch zu, dem Kapitän entgehen die Schwankungen seiner Mannschaft auch nicht. Allerdings werde ihm "zu viel schlechtgeredet. Man steht einen Punkt hinter den Bayern, hat aber trotzdem das Gefühl, man spielt eine schlechte Saison." Das Zünglein an der Waage wird Dortmunds Auftritt in der Champions League am Mittwoch in Lissabon werden. Da kommt es mehr denn je in dieser Saison auf das nackte Ergebnis an, die notwendige spielerische Entwicklung steht da nur hinten an.

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"Es wurde oft gesagt, dass wir zwar schön spielen, aber die Spiele verlieren. Dieses Jahr ist es ein bisschen anders, da wir uns spielerisch ein wenig schwer tun, aber die Spiele gewinnen. Das ist eine neue Stärke von uns. Auch wenn es für die Zuschauer nicht schön anzusehen ist - am Ende geht um die drei Punkte", sagt Reus. Da wird es ihm herzlich egal sein, wie die Partie läuft und wie er selbst dabei in der Bewertung wegkommt.

Verwendete Quellen:

  • Spox.com: Borussia Dortmund - Marco Reus: BVB "nicht so stabil", aber ...
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