- Nach seinem angekündigten Rücktritt zum Saisonende erfährt Sebastian Vettel aus der Formel 1 jede Menge Zuneigung.
- Er blickt seiner Zukunft freudig, aber auch mit ein wenig Angst entgegen.
- Der 35-Jährige schließt eine Fortsetzung seiner Rennfahrer-Karriere nicht aus.
Als Sebastian Vettel seinen Rücktritt zum Saisonende verkaufen musste, blieb der Deutsche ganz Gentleman. Ehrlich und stilvoll. Er ließ nichts durchsickern, hielt sich zurück und ging erst an die Öffentlichkeit, nachdem er sein Team in der Aston-Martin-Box auf dem Hungaroring eingeweiht hatte.
Die Etikette zu wahren und die aus sportlicher Sicht für ihn wichtigsten Leute aus erster Hand einzuweihen, war ihm wichtig. Typisch
"Seb, es war eine Ehre, dich einen Konkurrenten nennen zu können, und es ist eine noch größere Ehre, dich zum Freund zu haben. Den Sport in einem besseren Zustand zu verlassen, als du ihn vorgefunden hast, ist immer das Ziel", erklärte sein langjähriger Rivale
Warme Worte von Lewis Hamilton
Mit Hamilton lieferte sich Vettel zu seiner Ferrari-Zeit einige harte Duelle, der Respekt zwischen den beiden Superstars der Szene war aber immer groß. Er wuchs weiter, seit Vettel sich ähnlich wie Hamilton für die gesellschaftsrelevanten Dinge abseits der Rennstrecke einsetzt.
"Für mich ist er ein Mann, der für so viel Gutes einsteht. Er hat seine Stimme als Weltmeister dazu verwendet, gehört zu werden. Er war einer der ersten Fahrer, die mit dem Kniefall gezeigt haben, wo sie stehen. Er kämpft für eine bessere Welt, für das Richtige", sagte Hamilton.
In gewisser Weise sei er traurig, dass er ihn nicht mehr als Rennfahrer erleben werde, ergänzt der Mercedes-Fahrer, "aber ich weiß, dass er sich weiterhin für wichtige Themen einsetzen wird".
Eingesetzt hat sich Vettel auch stets für
Auch Mick Schumacher war froh, als sein Papa aufhörte
Doch dass Vettel die Entscheidung auch für seine Familie und damit auch für seine drei Kinder getroffen hat, kann Schumacher wohl so gut verstehen wie kaum ein anderer. "Ich sehe die Situation auch aus Kindersicht. Ich weiß noch, als mein Vater aufhörte, da fand ich es fabelhaft, dass er mehr Zeit für Gina-Maria und mich hat", sagte Mick.
Dass Vettel nach dem Saisonende mehr Zeit haben wird, steht fest. Doch wie er sie konkret verbringen wird, noch nicht. Das lässt er zum jetzigen Zeitpunkt mehr oder weniger auf sich zukommen. Vettel geht der Zeit nach dem letzten Formel-1-Rennen seiner Karriere am 20. November in Abu Dhabi mit viel Vorfreude entgegen, aber auch mit jeder Menge Respekt.
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Vielleicht fällt Sebastian Vettel in ein Loch
"Ganz ehrlich, ich weiß nicht, was auf mich zukommt. Ich habe keine Ahnung, was nach dem Ende meiner Formel-1-Karriere passiert", sagte er und gab zu, dass ihm das auch ein wenig Angst mache.
Denn, so Vettel, "vielleicht kommt nach einem so intensiven Leben wie in der Königsklasse ein Loch, ich weiß nicht, wie groß das sein wird, ich weiß nicht, ob ich da reinfalle". Aber es sei auch spannend zu wissen, dass ein neues Kapitel beginnen werde, sagte Vettel: "Ich bin ein neugieriger Mensch, also freue ich mich darauf."
Gehört zu diesem Kapitel möglicherweise weiterhin der aktive Motorsport? Er wäre nicht der erste Fahrer, der sich nach dem Rückzug aus der Formel 1 in anderen Kategorien versucht. Vettel betont, dass Alter und Fitness ihn von nichts abhalten würden. Es gibt Rennserien, die deutlich grüner sind als die Formel 1 und nachhaltige Botschaften transportieren.
Vettel: Comeback in anderer Kategorie?
"Ich kann dazu nicht ja oder nein sagen, weil die Entscheidung, die ich jetzt getroffen habe, ist, dass dieses Kapitel endet", erklärte Vettel. Er sage nicht, dass dieses Kapitel ende, weil ein anderes direkt beginne und er nächstes Jahr andere Autos fahre, sagte der Heppenheimer.
Dafür verlor die Elektro-Rennserie Extreme E keine Zeit, trommelte für sich, dass es nur fünf Events im Jahr gebe und dass das Racing für den Planeten im Mittelpunkt stehe. "Wir sind bereit für dich, Seb", und "Wir haben ein Auto, das auf dich wartet", twitterte die grüne Rennserie, bei der auch Hamilton und Nico Rosberg als Teamchefs mit ihren Rennställen am Start sind.
Ganz generell schließt Vettel die Racing-Tür nicht: "Wie ich mit dieser großen Veränderung umgehen werde, weiß ich nicht. Die Zeit wird es zeigen. Mehr kann ich nicht dazu sagen." Ehrliche Worte, keine falschen Versprechungen. Ganz Gentleman eben.
Verwendete Quelle:
- Sebastian Vettel: Pressekonferenzen
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