Die Schulferien beginnen dieses Wochenende auch in Bayern, doch die Fahrt in den Süden ist weiterhin ein Problem. Denn die Landstraßen in Tirol bleiben gesperrt, Lkw werden im Block abgefertigt. Bei den verantwortlichen Politikern herrscht Unmut. Zwar scheinen die Fronten vor dem Transitgipfel verhärtet, eine Annäherung ist aber nicht ausgeschlossen.
Die Tiroler Landstraßen bleiben weiterhin gesperrt, das Umfahren von Staus ist somit nicht möglich. Auf der Autobahn gibt es Blockabfertigung von Lkw.
Urlaub in Bayern statt in Österreich
Die Fronten sind allerdings schon im Vorfeld verhärtet. "Wenn die österreichischen Freunde sagen: 'Wir wollen keine bayerischen Autofahrer und Touristen bei uns', dann muss man das schweren Herzens respektieren. Zum Glück kann man im Allgäu, in Garmisch oder in Berchtesgaden genauso Skisport betreiben wie in Kitzbühel", erklärt der bayerische Ministerpräsident
Eine Klage gegen das Vorgehen der Österreicher, schließt Söder nicht aus. "Ich glaube, das ist ein ehrlicher Weg. Österreich hat ihn bei der Maut auch gewählt." Schließlich hatte eine solche Klage des deutschen Nachbarlandes die angestrebte Pkw-Maut in Deutschland gekippt.
Sperrungen sind "Notwehr"
"Ich habe den Eindruck, dass die Entscheidung des EuGH gegen die deutsche Pkw-Maut die Verstimmung bei Verkehrsminister Scheuer bekräftigt. Da sucht man wohl Tirol als Sündenbock", klagt hingegen der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter laut "Süddeutscher Zeitung".
Er hatte die Sperrung als Notwehr bezeichnet und erklärt: "Auf Tirols Straßen geht nichts mehr. Wir haben an manchen Tagen einen völligen Verkehrsstillstand. Wir hatten schon Fälle, da kamen Einsatzfahrzeuge der Rettung nicht mehr durch, weil es sich selbst auf Nebenstraßen staute. Deshalb Notwehr - durch unsere Maßnahmen ist die Verkehrs- und Versorgungssicherheit wieder gewährleistet."
Die Blockaden rechtfertigt er auch damit, dass nun "Bewegung in die Debatte" käme. "Die deutschen Kollegen verstehen offenbar nur diese Sprache", betont er laut "SZ". Weiter macht Platter klar: "Ich werde keinen Millimeter nachgeben, diese Maßnahmen sind unverrückbar."
Annäherung nicht ausgeschlossen
Kurz vor dem Krisentreffen der Minister in Berlin zeichnet sich aber trotz verhärteter Fronten eine Annäherung ab. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Verhandlungskreisen erfuhr, sollen bei einem Zusammenkommen am Mittag konkrete Schritte vereinbart werden, um den Verkehr in Tirol und Bayern zu entlasten.
Dabei gehe es zum Beispiel um eine stärkere Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene, um eine intelligentere Abfertigung sowie um bessere Terminals. Im kleinen Grenzverkehr sollten Pkw mautfrei fahren. (awa/dpa)
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