• Angela Merkel hat sich deutlich vom Versuch des SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz distanziert, sich als ihren Nachfolger im Amt zu präsentieren.
  • Mit ihr würde es nie eine Koalition geben, an der die Linke beteiligt ist, sagte die Bundeskanzlerin.
  • Die CDU-Politikerin fand aber auch lobende Worte für Scholz und die SPD.

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Die Bundeskanzlerin hat sich deutlich vom Versuch des SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz distanziert, sich im Wahlkampf als legitimen Nachfolger im Amt zu präsentieren. "Mit mir als Bundeskanzlerin würde es nie eine Koalition geben, in der die Linke beteiligt ist. Und ob dies von Olaf Scholz so geteilt wird oder nicht, das bleibt offen", sagte Angela Merkel (CDU) am Dienstag in Berlin auf eine Reporterfrage bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz.

"In dem Zusammenhang ist es einfach so, dass da ein gewaltiger Unterschied für die Zukunft Deutschlands zwischen mir und ihm besteht." Scholz ist derzeit noch Vizekanzler und Finanzminister in Merkels Regierung.

Sie wolle deutlich sagen, "dass es für die Zukunft und gerade in diesen Zeiten auch sehr klarer Aussagen über die Fortführung von Regierungsarbeiten egal in welcher Konstellation bedarf. Und dass, wenn man sozusagen sich auf mich beruft, es einen Unterschied gibt", sagte Merkel.

Söder und Bouffier kritisieren Scholz

Zugleich betonte die Kanzlerin, sie freue sich, dass Scholz anerkenne, was man in der großen Koalition geleistet habe. Man habe da eine Menge miteinander bewegt. "Dass darüber seitens der SPD positiv gesprochen wird, das war nicht immer so in der Vergangenheit. Aber das ist gut, dass das so ist", sagte Merkel.

Der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident Markus Söder und sein hessischer Amtskollege Volker Bouffier hatten gegen Scholz den Vorwurf der "Erbschleicherei" erhoben. Bouffier hatte am Vortag gesagt, Finanzminister Scholz sei Mitglied der Regierung und versuche, "sowas Ähnliches wie Angela Merkel" zu machen. "Aber das ist eine Art politische Erbschleicherei. Das werden wir deutlich machen."

Scholz hatte sich für das "SZ Magazin" kürzlich mit zur Raute gefalteten Händen fotografieren lassen - dem Markenzeichen von Merkel.  © dpa

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