- Angela Merkel hat mit der Äußerung, Russland sei in den Ukraine-Konflikt "intensiv involviert", in Moskau für Aufregung gesorgt.
- Der Kreml-Sprecher weist die Äußerungen vehement zurück - und erklärt, warum Moskau anderer Auffassung als die Kanzlerin ist.
Russland hat die Äußerungen von
Merkel: "Russland in Konflikt natürlich intensiv involviert"
Dagegen hatte Merkel am Sonntag in Kiew vor Journalisten gesagt: "Denn wir sehen gemeinsam mit der Ukraine, dass Russland in diesen Konflikt natürlich intensiv involviert ist." Zur Verärgerung Russlands unterstützte die CDU-Politikerin die Ukraine auch in ihrer Ablehnung, direkte Verhandlungen mit den prorussischen Separatisten aufzunehmen.
"Deshalb werden Direktgespräche mit den nicht legitimierten Autoritäten der Separatisten von der Ukraine richtigerweise abgelehnt", hatte Merkel gesagt. Russland fordert immer wieder von der ukrainischen Führung, mit den von Moskau unterstützten Separatisten Verhandlungen aufzunehmen.
Moskau anderer Auffassung als Merkel
Moskau gilt auch deshalb als Akteur in dem Konflikt in den abtrünnigen Gebieten der Regionen Luhansk und Donezk, weil es etwa russische Pässe verteilt an die ukrainische Bevölkerung. Außerdem steht Russland in der Kritik, über seine Grenze mit dem Separatistengebiet Waffen und andere Hilfsmittel durchzulassen.
Kremlsprecher Peskow wies aber darauf hin, dass in dem unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs ausgehandelten Friedensplan Russland nicht als Konfliktpartei aufgeführt sei. Deshalb sei Moskau auch anderer Auffassung als Merkel.
Ukraine-Gipfel noch vor Merkels Kanzlerschaftsende? Russland zurückhaltend
Zurückhaltend äußerte sich Russland zu dem Vorschlag Merkels, noch vor Ende ihrer Kanzlerschaft einen neuen Ukraine-Gipfel abzuhalten. Dafür brauche es Voraussetzungen, die heute fehlten, meinte Peskow.
Russland hatte immer wieder darauf hingewiesen, dass zuerst die beim letzten Ukraine-Gipfel im Dezember 2019 in Paris vereinbarten politischen Schritte umgesetzt werden müssten, bevor es ein neues Treffen gebe. Der nächste Gipfel soll in Berlin sein. (dpa/mbo)
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