- 20:53 Uhr: ➤ Israels Armee: Größtes Hamas-Tunnelnetz im Gazastreifen freigelegt
- 18:51 Uhr: Bericht: Israels Armee soll Menschen mit Bulldozer getötet haben
- 16:14 Uhr: Angeblich zwei Frauen durch Soldaten in Kirche in Gaza erschossen
- 14:51 Uhr: Mehrere laut IDF bewaffnete Palästinenser im Westjordanland getötet
- 13:32 Uhr: Über 4.000 Straftaten mit Nahost-Bezug in Deutschland seit 7. Oktober
- 12:48 Uhr: Hamas: Keine Verhandlungen ohne Waffenstillstand
- 11:37 Uhr: WHO berichtet von katstrophaler Situation im Schifa-Krankenhaus in Gaza
➤ Israels Armee: Größtes Hamas-Tunnelnetz im Gazastreifen freigelegt
- 20:53 Uhr
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge das größte Tunnelsystem der Hamas im Gazastreifen freigelegt. Es befinde sich 400 Meter vom Erez-Grenzübergang zwischen Israel und dem Küstengebiet entfernt, teilte das Militär am Sonntag mit. Die Tunnelanlage erstrecke sich rund 50 Meter unter der Erde über mehr als vier Kilometer. Israelischen Medienberichten zufolge endet die rund drei Meter breite Tunnelroute, die laut Armee mehrere Abzweigungen hat, in Dschabalia. Das Flüchtlingsviertel im Norden des Gazastreifens gilt als Hochburg der islamistischen Hamas. Der Gazastreifen ist rund 45 Kilometer lang und etwa sechs bis 14 Kilometer breit.
Die Tunnelanlage diene der Hamas auch dazu, Israel anzugreifen, hieß es von der Armee weiter. Sie sei groß genug, dass Fahrzeuge sie passieren könnten. Sie soll demnach aus Stahlbeton gebaut und mit Strom, Belüftung, Abwasser und Kommunikationsnetzen ausgestattet sein. Soldaten hätten auch Waffen in den Tunneln gefunden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.
Die Islamistenorganisation hat nach Angaben des israelischen Militärs "enorme Mengen an Geld und Ressourcen in terroristische Tunnel investiert". Armeesprecher Daniel Hagari sprach von "Millionen Dollar", die in die "terroristische Stadt im Untergrund" nahe dem Erez-Grenzübergang im Norden von Gaza geflossen seien. Demnach bekämpfte die Armee darin auch Terroristen.
Es gibt laut Israels Militär keine Hinweise darauf, dass einer der unterirdischen Gänge auf israelisches Gebiet führe. Das Tunnelsystem sei von Mohammed Sinwar, dem Bruder des Chefs der Islamistenorganisation im Gazastreifen, Jihia Sinwar, errichtet worden, hieß es weiter. Die Armee veröffentlichte auch Videos und Fotos ihres Funds sowie Aufnahmen vom Bau des Tunnelnetzwerks der Hamas, außerdem einen Clip, der zeigen soll, wie Mohammed Sinwar als Beifahrer in einem Auto durch die Anlage fährt. Die Aufnahmen konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden.
Der Grenzübergang Erez in der Nähe des Tunnelsystems diente vor dem 7. Oktober dem Personenverkehr zwischen Israel und dem Gazastreifen. Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas zerstörten den Grenzübergang im Zuge ihres Massakers in israelischen Grenzorten. (dpa)
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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 17. Dezember:
Bericht: Israels Armee soll Menschen mit Bulldozer getötet haben
- 18:51 Uhr
Nach Vorwürfen über einen angeblich tödlichen Einsatz mit einem Bulldozer durch Israels Armee in Gaza hat die palästinensische Gesundheitsministerin Mai al-Kaila Ermittlungen gefordert. Israels Armee habe mit einem Bulldozer im Hof des Kamal-Adwan-Krankenhauses die Zelte von Vertriebenen zerstört und dabei auch Menschen getötet, berichtete der Nachrichtensender Al-Dschasira am Sonntag unter Berufung auf Ärzte und Augenzeugen. Dem Bericht zufolge sollen etwa 20 Menschen getötet worden sein, darunter auch Verwundete.
Israels Armee äußerte sich auf Nachfrage nicht zu den Vorwürfen, die sich unabhängig nicht überprüfen ließen.
Gesundheitsministerin Al-Kaila forderte internationale Ermittlungen und rief die Weltgemeinschaft auf, die Berichte über Kriegsverbrechen im Gazastreifen nicht zu ignorieren, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Augenzeugen und medizinischen Teams zufolge sind Palästinenser "lebendig begraben" worden.
Auf Videos im Internet, die die Gegend zeigen sollen, sind eine komplett zerstörte Fläche und zwischen Trümmern und Dreck auch Leichenteile zu sehen. In einem Video ist eine Katze zu sehen, die laut Beschreibungen an einem Stück menschlicher Gliedmaßen kaut. Die Videos ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. (dpa)
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Katholiken: Israels Armee tötete zwei Frauen in Kirche in Gaza
- 16:14 Uhr
Ein Scharfschütze der israelischen Armee hat im Gazastreifen nach Darstellung einer katholischen Kirche zwei Frauen erschossen. Eine Frau und ihre Tochter, die Schutz in der Kirche gesucht hätten, seien "kaltblütig" getötet worden, teilte das lateinische Patriarchat von Jerusalem am Samstag mit.
Der Scharfschütze habe sie auf dem Gelände der Kirchengemeinde erschossen, "wo sich keine Kriegsteilnehmer aufhalten" und die meisten christlichen Familien Zuflucht vor den Kämpfen suchten. Die Frau sei getötet worden, während sie versucht habe, die andere in Sicherheit zu bringen. Israels Armee habe vorher keine Warnung ausgesprochen. Sieben weitere Menschen seien durch das Feuer verletzt worden.
Zusätzlich zu dem Angriff hätten mehrere Geschosse israelischer Panzer auch ein Kloster auf dem Kirchengelände getroffen, in dem mehr als 50 Menschen mit Behinderungen gewohnt hätten. Das Gebäude sei durch die Schäden nach einer Explosion und einem Brand nicht mehr bewohnbar. Die Menschen seien vertrieben worden, darunter auch einige, die Beatmungsgeräte zum Überleben bräuchten.
Israels Armee äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht zu den Vorwürfen, die sich unabhängig nicht überprüfen ließen.
Eine britische Abgeordnete sagte dem Nachrichtensender BBC, in der Kirche suchten Verwandte von ihr gemeinsam mit Hunderten weiteren Zivilisten Schutz. Ihre Familie habe keinen Zugang zu Essen und Wasser und stehe "wenige Tage vor dem Tod", sagte Layla Moran. In sozialen Medien beschrieb sie die Lage nach Kontakten mit ihrer Familie als "fürchterlich". Zwei Mitarbeiter der Kirche seien erschossen worden, und ihre Leichen lägen vor der Kirche, schrieb Moran bei X. (dpa)
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Armee: Bewaffnete Palästinenser im Westjordanland getötet
- 14:51 Uhr
Bei einem israelischen Luftangriff im Westjordanland sind nach Angaben der israelischen Armee (IDF) mehrere bewaffnete Palästinenser getötet worden. Sie seien während eines Militäreinsatzes in der Stadt Tulkarm aus der Luft angegriffen worden, teilte das Militär am Sonntag mit. Die Angreifer hätten zuvor auf Soldaten geschossen und Sprengsätze geworfen.
Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsministeriums kamen fünf Männer bei dem mehrstündigen Militäreinsatz ums Leben. Ob alle fünf bei dem Luftangriff getötet wurden, war zunächst unklar. Nach Angaben der israelischen Armee kam es vor Ort auch zu Schusswechseln. Unklar war, ob die fünf Toten einer extremistischen Gruppierung angehörten.
Bei dem Einsatz seien vier gesuchte Verdächtige festgenommen worden, teilte die Armee mit. Zudem seien mehrere Waffen und einsatzbereite Sprengsätze beschlagnahmt worden. (dpa)
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Buschmann: 4.300 Straftaten mit Nahost-Bezug seit 7. Oktober
- 13:32 Uhr
Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober haben Behörden in Deutschland gut 4.300 Straftaten mit Bezug zum Nahost-Konflikt registriert, darunter fast 500 Gewalttaten. Die Zahlen nannte Justizminister
Auf Forderungen des Zentralrats der Juden, das Strafrecht zu verschärfen und den Volksverhetzungsparagrafen zu erweitern, ging Buschmann nicht ein. Der Justizminister betonte vielmehr, was bereits unternommen worden sei: Der Hamas sei ein Betätigungsverbot erteilt und die Palästinensergruppe Samidoun aufgelöst worden. Der Satz "From the River to the Sea, Palestine will be free" sei in allen Sprachen in Deutschland verboten, weil er das Existenzrecht Israels leugne. Er habe die EU-Kommission gebeten, auch den Internet-Vertrieb von T-Shirts mit dem Spruch zu unterbinden. (dpa)
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Hamas bekräftigt: Verhandlungen erst nach Waffenstillstand
- 12:48 Uhr
Die islamistische Hamas hat bekräftigt, keine Verhandlungen im Gaza-Krieg ohne ein Ende der Kampfhandlungen Israels führen zu wollen. Die Haltung der Hamas sei, keine Gespräche zu führen, "solange die zionistische Aggression gegen unser Volk nicht ein für alle Mal aufhört", teilte die Terrororganisation am Sonntag mit. Dies sei allen Vermittlern mitgeteilt worden.
Das Golfemirat Katar bemüht sich derzeit nach eigenen Angaben um Vermittlungen zwischen den Kriegsparteien "zur Erneuerung der humanitären Pause". Medienberichten zufolge sollen in den vergangenen Tagen hochrangige Beamte Israels und Katars in Norwegen zu Gesprächen über die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge zusammengekommen sein. Eine offizielle Bestätigung zu den Gesprächen gab es nicht. Katar unterhält gute Beziehungen zur Hamas. (dpa)
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WHO über Schifa-Krankenhaus: Notaufnahme ein "Blutbad"
- 11:37 Uhr
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Gaza-Krieg auf die weiter katastrophale medizinische Versorgungslage in dem abgeriegelten Küstenstreifen hingewiesen. Das schwer beschädigte Schifa-Krankenhaus in der nördlichen Stadt Gaza sei nur "minimal funktionsfähig" und müsse dringend zumindest die grundlegendsten Funktionen wieder aufnehmen können, "um die Tausenden von Menschen, die lebensrettende medizinische Versorgung benötigen, weiter zu versorgen", erklärte die WHO am Sonntag in einer Mitteilung. Mitarbeiter hätten am Vortag mit UN-Hilfsorganisationen Medikamente, chirurgische Hilfe und Narkosemittel dorthin gebracht.
In dem größten Krankenhaus im Gazastreifen würden nur noch eine Handvoll Ärzte, einige wenige Krankenschwestern sowie 70 Freiwillige unter "unglaublich schwierigen" Bedingungen arbeiten, hieß es. Die Operationssäle seien nicht funktionsfähig, weil es an Treibstoff, Sauerstoff, Fachpersonal und Vorräten mangele. Auch gebe es kein Blut für Transfusionen und kaum Personal, um den ständigen Strom von Patienten zu versorgen. Die Dialyse-Station für Nierenkranke versorge mit einem kleinen Generator täglich etwa 30 Patienten. Zehntausende nutzten das Krankenhausgebäude und das Gelände als Unterkunft.
Die Notaufnahme habe das Team als "Blutbad" beschrieben, in der sich Hunderte Verletzte befänden und jede Minute neue Patienten einträfen. Die Notaufnahme sei so voll, dass man aufpassen müsse, nicht auf die Patienten auf dem Boden zu treten, hätten die Mitarbeiter geschildert. (dpa)
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Hamas meldet zwölf Tote bei Angriffen Israels
- 10:01 Uhr
Bei israelischen Angriffen auf die Stadt Deir al-Bala im Zentrum des Gazastreifens sind nach Angaben der dort herrschenden islamistischen Hamas am Sonntag mindestens zwölf Menschen getötet worden. Augenzeugen berichteten zudem von Luftangriffen auf die Gemeinde Bania Suhaila nahe der Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets. (afp)
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Kameramann gestorben: Sender zieht vor Gericht
- 09:04 Uhr
Nach dem Tod eines Kameramanns des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira im Gazastreifen will das Unternehmen den Fall vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen. Wie der in Katar ansässige Sender am Samstag mitteilte, wurde die Rechtsabteilung angewiesen, den Tod von Samer Abu Dakka dringend an das Gericht in Den Haag zu verweisen. Der Sender spricht von Ermordung. Der 45 Jahre alte Vater von vier Kindern wurde am Samstag beerdigt.
Nach Angaben von Al-Dschasira war der Kameramann bei einem israelischen Drohnenangriff im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens ums Leben gekommen. Wegen der Kampfhandlungen konnten Rettungskräfte zunächst nicht zu ihm vordringen - letztlich konnten sie nach Angaben des Fernsehsenders nur noch seine Leiche bergen.
Die israelische Armee wies darauf hin, der Aufenthalt in einer "aktiven Kampfzone" sei mit Risiken verbunden. Generell würden "alle operativ durchführbaren Maßnahmen ergriffen, um sowohl Zivilisten als auch Journalisten zu schützen", hieß es. Der Verband der Auslandspresse (FPA) forderte das israelische Militär zu einer Untersuchung auf. (dpa)
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Baerbock und Cameron wollen mehr Anstrengungen für dauerhaften Waffenstillstand
- 08:16 Uhr
Deutschland und Großbritannien haben einen dauerhaften Waffenstillstand im Gaza-Krieg gefordert. Außenministerin
Sie sprachen sich allerdings nicht für einen sofortigen Waffenstillstand aus, zeigten jedoch Verständnis für solche Forderungen. "Es ist eine verständliche Reaktion auf so viel Leid, und wir teilen die Ansicht, dass sich dieser Konflikt nicht immer weiter hinziehen darf. Deshalb unterstützten wir die jüngsten humanitären Pausen", zitierte die Nachrichtenagentur PA aus dem Beitrag.
Die beiden Außenminister erklärten weiter, Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, müsse sich dabei aber an das humanitäre Völkerrecht halten. "Israel wird diesen Krieg nicht gewinnen, wenn seine Operationen die Aussicht auf ein friedliches Zusammenleben mit den Palästinensern zerstört." Die Israelis hätten ein Recht darauf, die Bedrohung durch die Hamas zu beseitigen. "Aber zu viele Zivilisten wurden getötet. Die israelische Regierung sollte mehr tun, genügend zwischen Terroristen und Zivilisten zu unterscheiden und sicherstellen, dass ihr Kampf auf Hamas-Führer und -Agenten zielt", erklärten Cameron und Baerbock. (afp)
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Netanjahu bekräftigt Entschlossenheit
- 07:37 Uhr
Israels Ministerpräsident
Zur versehentlichen Tötung von drei Geiseln durch israelische Soldaten sagte Netanjahu: "Es hat mir das Herz gebrochen, es hat das Herz einer ganzen Nation gebrochen". Dennoch werde der Krieg weitergehen. Der Druck auf den Regierungschef, einer neuen Feuerpause für den Austausch von Geiseln gegen in Israel inhaftierte Palästinenser zuzustimmen, dürfte durch den Vorfall steigen. Nach israelischen Schätzungen werden derzeit noch 112 aus Israel verschleppte Menschen in Gaza festgehalten. Weiterhin gebe die Hamas die Leichen von 20 am 7. Oktober Entführten nicht heraus, teilte das Büro Netanjahus mit. (dpa)
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Zwei israelische Soldaten in Gaza gefallen
- 06:50 Uhr
Bei den Kämpfen im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas sind nach Armeeangaben zwei weitere israelische Soldaten getötet worden. Wie die israelische Armee am Sonntagmorgen bekanntgab, wurde einer der beiden Soldaten bei Kämpfen im Norden des von Israel abgeriegelten Küstenstreifens getötet. Der andere sei im Süden gefallen. Damit wurden seit Beginn der israelischen Bodenoffensive Ende Oktober schon 121 Soldaten. (dpa)
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