Auch Friedrich Merz übt Kritik an Donald Trumps Aussagen zur Nato. Am Rand seines Besuchs in Israel erinnert der CDU-Chef in dem Zusammenhang unter anderem an den Beistand der Vertragspartner nach den Terroranschlägen 2001 in den USA. "Das sollte man vielleicht den Amerikanern hin und wieder einmal sagen."

Mehr aktuelle News

Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat Donald Trump für dessen Aussagen, säumige Nato-Partner im Ernstfall nicht vor Russland beschützen zu wollen, am Dienstag kritisiert. "Es gibt einen Vertrag und der heißt Nato-Vertrag", sagte Merz Welt-TV bei einem Besuch an Israels Nordgrenze.

"Das einzige Mal, wo das Beistandsversprechen tatsächlich aktiviert worden ist, (...) war der 11. September 2001, das waren die Angriffe auf Amerika durch die Terroranschläge in Washington und New York. Das sollte man vielleicht den Amerikanern hin und wieder einmal sagen, das gegenseitige Beistandsversprechen muss gelten, das gilt für Amerika, das gilt aber auch für Europa.

Der Republikaner Trump hatte am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat South Carolina gesagt, der "Präsident eines großen Landes" habe ihn einmal gefragt, ob die USA das Land auch vor Russland beschützen würden, wenn es die Verteidigungsausgaben nicht zahle. Er habe geantwortet: "Nein, ich würde euch nicht beschützen." Vielmehr noch: Er würde Russland "sogar dazu ermutigen, zu tun, was auch immer zur Hölle sie wollen".

Weitere News gibt's in unserem WhatsApp-Kanal. Klicken Sie auf "Abonnieren", um keine Updates zu verpassen.

Scholz geißelt Trump-Äußerungen als "unverantwortlich und gefährlich"

Die Infragestellung der Nato-Beistandspflicht durch Trump hatte eine Welle der Empörung von Washington über Brüssel bis nach Berlin ausgelöst. So bekräftigte Bundeskanzler Olaf Scholz: "Das Schutzversprechen der Nato gilt uneingeschränkt. Alle für einen. Einer für alle". Er halte jegliche Relativierung der Beistandsgarantie der Nato für "unverantwortlich und gefährlich". Diese sei "einzig und allein im Sinne Russlands", so der Bundeskanzler.

Auf die Frage, ob der russische Präsident Wladimir Putin der große Gewinner wäre, sollte Trump noch einmal ins Weiße Haus einziehen, sagte Merz: "Putin wird das sehr genau beobachten, was zurzeit hier im Westen passiert, sowohl in Europa als auch in Amerika. Wenn das so käme, wie Trump das in diesen Tagen gesagt hat, dann gibt es einen Gewinner - und der heißt Wladimir Putin." (dpa/szu)  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.