Nach den heftigen Gewittern am Montag verschärft sich die Unwetter-Gefahr am heutigen Dienstag nochmals, warnt der Deutsche Wetterdienst. Wir sagen Ihnen, wo heute Gewitter mit Unwetter-Potenzial und sogar Tornados drohen.
Die gestrigen schweren Gewitter in Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen waren "erst der Anfang", meint Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.
Für den heutigen Dienstag kann weiter keine Entwarnung gegeben werden. Verschont bleibt wohl nur der Nordwesten Deutschlands.
Neue Unwetter-Warnungen für Dienstag
Der Grund sind einerseits extrem hohe Temperaturen und Ozon-Werte, andererseits warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) aber auch wieder ausdrücklich vor schweren Gewittern und Unwetter.
"Nach einer kurzen Beruhigung intensiviert sich die Gewitter-Aktivität am frühen Nachmittag wieder", hieß es vom DWD.
Aktuelle Unwetter-Warnung des DWD - Stand 21:44 Uhr:
Wo drohen heute Gewitter und Unwetter?
An Saar und Mosel sowie in Mitteldeutschland und Brandenburg werden erste "schwere Gewitter und heftige Schauer" erwartet, heißt es beim DWD.
Regional "regnet es über mehrere Stunden kräftig". Es besteht "eine hohe Unwetter-Gefahr durch orkanartige Böen, heftigen Starkregen und großen Hagel", warnt der Wetterdienst weiter.
"Wir erwarten die heftigen Unwetter heute Abend direkt an der Luftmassengrenze, die mitten über Deutschland liegt", meint Jung.
"Sie teilt Deutschland in einen sehr heißen Südosten- dort sind heute bis zu 38 Grad möglich und in einen deutlich kühleren Nordwesten."
Der Meteorologe zieht eine Linie von Berlin, Brandenburg, Sachsen über Thüringen und Hessen bis nach Franken und ins nördliche Baden-Württemberg. "Dort erwarten wir heute die heftigsten Entwicklungen in Sachen Unwetter", so Wetterexperte Jung.
Er erwartet somit "in vielen Landesteilen eine neue, gefährliche und sehr brisante Unwetter-Lage".
"Die Mischung ist explosiv und es sind sehr starke Unwetter zu erwarten", so Jung. "Besonders heftig wird es am Nachmittag und Abend Richtung Ostdeutschland."
Laut dem DWD ziehen die Gewitterschwerpunkte im Laufe der Nacht nach Osten in Richtung Polen und Südostbayern.
Wo können sich Tornados bilden?
Die Bildung von Tornados kann nicht ausgeschlossen werden, heißt es einstimmig bei DWD und wetter.net.
Die zerstörerischen Windhosen können sich im Nordosten des Landes ausbilden.
Rekord-Hitze in Bayern möglich
Die Höchsttemperaturen sollen am heutigen Dienstag im Norden zwischen 22 und 27 Grad, im Süden und Osten zwischen 29 und 38 Grad liegen. In Bayern könnte ein neuer Rekord aufgestellt werden.
"Damit hat der Tag weiterhin gute Chancen, der heißeste des Jahres zu werden", sagte ein DWD-Mitarbeiter. Bisher hält der 19. Juli mit 35 Grad in Kitzingen den Rekord im bayerischen Sommer 2017.
Als mögliche Orte der neuen Höchsttemperatur kommen am Dienstag Ingolstadt, Regensburg oder auch München infrage.
Unwetter auch am Mittwoch möglich
In der Nacht zu Mittwoch bleibt der Himmel über dem Süden und Osten wolkenverhangen und wiederholt treten teils heftige Schauer und Gewitter mit Sturmböen, teils auch Orkanböen und Starkregen auf.
Deutschland-Wetter in den kommenden Tagen:
- Dienstag: im Nordwesten 21 bis 26 Grad, im Südosten 27 bis 38 Grad, besonders an der Luftmassengrenze heftige Unwetter möglich, inkl. Tornado-Gefahr
- Mittwoch: 23 bis 32 Grad, vielfach freundlich und sommerlich warm, nur noch einzelne Hitze-Gewitter
- Donnerstag: 24 bis 34 Grad, vielfach sonnig und heiß, später neue Unwetter möglich
- Freitag: 20 bis 25 Grad nördlich des Mains, südlich davon 28 bis 34 Grad, erst freundlich, dann besonders nach Süden heftige Unwetter möglich
(mwo)
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