- 17:46 Uhr: ➤ Prozess um falsche Masken-Atteste: Arzt vor Gericht
- 16:16 Uhr: "Kriminelle Bande am Werk": Betrugsmasche mit Corona-Maske bei Führerscheinprüfung
- 13:29 Uhr: Knapp 150.000 Corona-Impfungen am Dienstag
- 12:59 Uhr: Neue Stiko-Empfehlung bei Corona-Impfung: Was bedeutet Aspiration?
- 11:36 Uhr: Corona-Medikament Paxlovid kommt in Deutschland an
➤ Prozess um falsche Masken-Atteste: Arzt vor Gericht
Ein Arzt aus Niederbayern soll zu Beginn der Corona-Pandemie Patienten falsche Atteste ausgestellt haben, die diese aus angeblich medizinischen Gründen von der Maskenpflicht befreiten. Seit Mittwoch muss sich der Mann vor dem Amtsgericht Passau verantworten. Selber äußerte er sich zu den Vorwürfen nicht. Seine Verteidiger erklärten vorab schriftlich, dass ihr Mandant freigesprochen werden müsse.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mediziner das Ausstellen von unrichtigen Gesundheitszeugnissen in 95 Fällen vor und fordert ein Berufsverbot. Neben den Masken-Attesten soll der Mann den Patienten auch bescheinigt haben, dass sie sich nicht die Hände desinfizieren müssen. Die Atteste seien ohne vorherige Untersuchung und Befunderhebung erstellt worden.
Das Urteil könnte nach Gerichtsangaben am 10. Mai gesprochen werden. Vor dem Gerichtsgebäude hatten sich am Mittwoch einige Sympathisanten des Arztes und Gegner versammelt.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Italien beendet Corona-Notstand am 31. März
18:44 Uhr: Gut zwei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie wird Italien den nationalen Notstand am 31. März beenden. Diesen Plan der Regierung verkündete Ministerpräsident Mario Draghi am Mittwoch bei einer Rede in Florenz. Von April an werden demnach viele Lockerungen angestrebt: Die weitreichende 2G-Pflicht in vielen Bereichen etwa soll sukzessive abgeschafft werden, beginnend von Events im Freien wie Messen, Sportveranstaltungen und Feiern. Die Maskenpflicht außerhalb von geschlossenen Räumen werde abgeschafft.
Die Schulen sollen darüber hinaus komplett geöffnet bleiben, es gibt keine Quarantäne-Pflicht mehr für Kontaktpersonen. Außerdem müssen Schüler in den Klassenzimmern keine FFP2-Masken mehr tragen.
Etwa einen Monat nach dem Höhepunkt der Omikron-Welle wurden in Italien am Mittwoch rund 49.000 Neuinfektionen gezählt, 252 Menschen starben mit Corona. Fast 94 Prozent der Italiener über zwölf Jahren sind entweder mindestens einmal geimpft oder genesen.
Die pandemische Lage werde weiter intensiv kontrolliert, stellte der Ministerpräsident klar, um im Notfall intervenieren zu können. Nun sei aber das vorrangige Ziel, das Land wieder komplett zu öffnen.
"Kriminelle Bande am Werk": Betrugsmasche mit Corona-Maske bei Führerscheinprüfung
16:16 Uhr: Mit einer versteckten Minikamera in der FFP2-Maske versuchen Fahrschüler, bei der theoretischen Führerscheinprüfung zu betrügen. Im Jahr 2021 sei man 134 Prüflingen in Rheinland-Pfalz dabei auf die Schliche gekommen, berichtete der TÜV Rheinland.
Wie viele möglicherweise mit dieser Masche durchgekommen sind, sei schwer einzuschätzen. Allerdings nehmen solche Betrugsfälle bei den theoretischen Führerscheinprüfungen zu, wie ein Sprecher des TÜV Rheinland sagte. Im Jahr 2020 erwischte man 96 Prüflinge in ganz Rheinland-Pfalz beim Betrugsversuch durch die Maske. Der Trick sei mittlerweile ein bundesweites Phänomen. Zuvor hatte der SWR über das Thema berichtet.
Die Betrüger nähen dafür kleine Kameras in die FFP2-Maske, die die Prüflinge tragen, hieß es. Durch ein kleines Loch filme die Kamera dann die Fragen und Antworten während der Prüfung. Diese sollen so an einen Komplizen übertragen werden, der da dann ein Signal gebe, wenn der Prüfling mit der Maus über die richtige Antwort fährt. Das erfolge durch Vibrieren des Handys oder eines versteckten Summers am Körper. "Da ist eine kriminelle Bande am Werk, die diese Technik verkauft", sagte der Sprecher.
Um die Betrüger aufzuspüren, nutze man unter anderem Detektoren, die die verbotene Technik erkennen sollen. Der TÜV sensibilisiere auch die Prüfer dafür, auf auffälliges Verhalten der Fahrschüler während der Prüfung zu achten. Wer dabei erwischt wird, darf die Theorieprüfung nach Angaben des Sprechers erst nach sechs Wochen wiederholen. Nach einer Änderung in der Fahrerlaubnis-Verordnung sollen Betrüger künftig sogar für neun Monate gesperrt bleiben.
Die Betrugsmasche mit einer Kamera bei der Führerscheinprüfung ist nicht neu. "Früher war es die Knopfkamera, jetzt ist es die FFP2-Maske. Was kommt als Nächstes?", so der Sprecher. Der TÜV Rheinland warnt, wie gefährlich diese Täuschungsversuche sind: "Wenn die Fahrschüler damit durchkommen, bewegen sie Autos auf den Straßen, obwohl sie dafür nicht geeignet sind."
Knapp 150 000 Corona-Impfungen am Dienstag
13:29 Uhr: Beim Impfen gegen das Coronavirus geht es langsamer voran. Am Dienstag wurden in Deutschland 148.000 Dosen verabreicht, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch (Stand 09:07 Uhr) hervorgeht. Am Dienstag vor einer Woche hatten sich mehr als 191.000 Menschen impfen lassen. Die aktuelle Tageszahl verabreichter Impfungen ist immer vorläufig, da nicht alle verabreichten Impfdosen sofort gemeldet werden.
Mittlerweile haben 75,2 Prozent der Bevölkerung (mindestens 62,6 Millionen Menschen) einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. 56,5 Prozent (47 Millionen) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen. Mindestens einmal geimpft sind 76,2 Prozent (63,4 Millionen).
Corona-Medikament Paxlovid kommt in Deutschland an
11:36 Uhr: Der Pharmakonzern Pfizer hat am Mittwoch mit der Auslieferung des COVID-19-Medikaments Paxlovid in Deutschland begonnen. Vom Verteilzentrum in Karlsruhe aus gingen die Tabletten an den Pharmagroßhandel, wie eine Sprecherin mitteilte. "Apotheken können das Arzneimittel dort bei Vorliegen einer ärztlichen Verschreibung bestellen und an Patientinnen und Patienten abgeben."
Die Pille gilt als sehr effektiv vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen - bei ihnen soll sie das Risiko von sehr schweren Krankheitsverläufen um 89 Prozent senken. Dass der Wirkstoff Nirmatrelvir in dem Medikament ein SARS-CoV-2-Protein hemmt, soll die Vermehrung der Coronaviren im Körper stoppen.
Die weltweite Produktion und Verpackung der Arznei findet laut Pfizer in Freiburg statt. Für Deutschland sind nach Angaben der Sprecherin eine Million Packungen für dieses Jahr vorgesehen, von denen etwa 35 Prozent im ersten Halbjahr ausgeliefert werden sollen. Der Inhalt einer Packung reiche für einen Patienten oder eine Patientin.
"Ärztinnen und Ärzte können das Medikament verschreiben und damit besonders Hochrisikopatienten vor schweren COVID-19-Verläufen schützen, zum Beispiel Menschen im hohen Alter, mit chronischen Erkrankungen oder Krebs", sagte der Medizinische Direktor bei Pfizer in Deutschland, Daniel Kalanovic, nach Unternehmensangaben.
Thailand lockert die Einreiseregeln - was jetzt gilt
10:59 Uhr: Thailand will die Einreiseregeln für zweifach geimpfte Touristen weiter lockern. Ab dem 1. März müssten Besucher im Rahmen des "Test&Go"-Modells nur noch einen PCR-Test nach der Ankunft machen und dann in einem spezialisierten Hotel auf das Ergebnis warten. Bisher war ein zweiter PCR-Test am fünften Tag mit einer weiteren vorgeschriebenen Nacht im Hotel Pflicht - diese Regel falle nun weg, berichtete das Nachrichtenportal "The Thaiger" nach einem Treffen des Covid-Krisenzentrums CCSA.
Stattdessen können Feriengäste am 5. Tag selbst einen Antigen-Test machen und den Behörden das Ergebnis via App übermitteln. Urlauber müssen aber auch weiter einen so genannten "Thailand Pass" im Internet beantragen. Es wird dringend empfohlen, sich bei den Behörden genau zu informieren. Die Infektionszahlen steigen in dem südostasiatischen Land seit Wochen, allerdings ist die Lage in den Krankenhäusern unter Kontrolle.
Zwei Omikron-Infektionen kurz nacheinander sind möglich
Dänischen Erkenntnissen zufolge ist es in seltenen Fällen möglich, sich nacheinander mit zwei unterschiedlichen Untervarianten der Omikron-Variante des Coronavirus anzustecken.
Eine Infektion mit dem BA.2-Subtyp könne kurz nach einer ursprünglichen BA.1-Infektion vorkommen, schrieb das dänische Gesundheitsinstitut SSI in einer Studie. Im Allgemeinen werde aber davon ausgegangen, dass dies nur relativ selten auftrete und dann vor allem bei jüngeren, ungeimpften Menschen.
Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden nach SSI-Angaben 47 Fälle, bei denen sich dieselbe Person in einem Zeitraum von 20 bis 60 Tagen erst mit BA.1 und dann mit BA.2 ansteckte. Die meisten hätten lediglich milde Symptome erlebt, ins Krankenhaus habe keiner davon gemusst.
Afghanistan benötigt Hilfe im Kampf gegen Corona-Welle
09:35 Uhr: Im Kampf gegen die jüngste Corona-Welle fordert das Rote Kreuz dringend Unterstützung für Afghanistan. Gesundheitsdienstleistungen, Tests sowie Impfungen würden dringend benötigt, teilte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) am Mittwoch in einer Erklärung mit. Das Virus breite sich in allen Teilen des Landes aus und setze dem bereits angeschlagenen Gesundheitssystem des Landes zu.
Dutzende Einrichtungen, die Covid-Patienten behandelten, seien bereits mangels Medikamenten oder Geldern für Personal und Betriebskosten geschlossen worden, heißt es weiter. Weniger als 10 der 37 öffentlichen COVID-19-Einrichtungen des Landes seien funktionsfähig, könnten mit der Nachfrage aber nicht Schritt halten.
RKI registriert 209.052 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 1.278,9
06:15 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 1.278,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1.306,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1.401,0 (Vormonat: 806,8). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 209.052 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05:00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 219.972 Ansteckungen.
Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem gibt es nach Einschätzung des Laborverbands ALM inzwischen eine größere Zahl von Menschen, deren Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigt wird – diese Infektionen fließen damit nicht in die offiziellen Statistiken ein.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 299 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 247 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 13.971.947 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI Dienstag mit 6,21 an (Montag: 6,06). Darunter sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwoch mit 10.234.100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 121.902.
Schauspieler Herbert Knaup: Distanzierung wird bleiben
06:10 Uhr: Nach Einschätzung des Schauspielers Herbert Knaup ("Die Kanzlei") wird die Corona-Pandemie den Menschen auch längerfristig die Unbeschwertheit im Zusammenleben nehmen. "Es wird irgendwo ein gemeinsames Erlebnis für uns alle bleiben", sagte der 65-jährige Schauspieler der Deutschen Presse-Agentur. "Die Menschlichkeit und die Herzlichkeit, die ist schon ein bisschen auf der Strecke geblieben." Wenn man diese Eigenschaften noch habe und weitergeben könne, sollte man das auf jeden Fall weiter tun, "sich gegenseitig alles Gute wünschen und aufeinander zugehen", sagte Knaup.
"Ich bin auch jemand, der nach wie vor Menschen umarmt. Auch mit Maske" - allerdings nicht unabhängig vom Impfstatus, wie er verriet. Schon vor der Pandemie hätten etwa Handys zur Distanzierung beigetragen, weil sich die Menschen mit den Geräten statt mit anderen Menschen beschäftigten. "Jetzt ist es eigentlich noch stärker geworden", sagte Knaup mit Blick auf die Entfremdung. Er zeigt aber auch Optimismus: "Das wird schon wieder. Ich habe da die Hoffnung noch nicht aufgegeben."
Coronakrise hat Mehrheit der Bürger bescheidener gemacht
05:45 Uhr: In der Coronakrise sind die Bürger in Deutschland laut einer Umfrage mehrheitlich zurückhaltender in ihrem Konsumverhalten geworden. 60 Prozent der Befragten sagten in einer neuen Studie des Opaschowski Instituts für Zukunftsforschung, ihre Lebenseinstellung habe sich nachhaltig verändert. Sie stimmten der Aussage zu: "Beim Konsumieren und Geldausgeben bin ich maßvoller und bescheidener geworden - und vermisse nichts." Bei einer ähnlichen Befragung im Juli 2020 hatten sich 57 Prozent so geäußert.
Ein Teil der Bevölkerung werde durch steigende Preise zum Sparen gezwungen, erklärte der Hamburger Zukunftsforscher Horst Opaschowski. Aber es gebe eine zweite Bevölkerungsgruppe, die freiwillig und bewusst bescheidener beim Konsumieren sein wolle. "Quer durch alle Sozial- und Altersgruppen erweist sich das veränderte Konsumverhalten als ein sich stabilisierender Trend."
Geplante Erleichterungen bei Corona-Reiseregeln im Kabinett
04:30 Uhr: Bei den Corona-Regeln für Urlaubsrückkehrer sollen Erleichterungen kommen - besonders für Familien mit Kindern. Das sehen Änderungen der Einreiseverordnung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor, mit denen sich am Mittwoch das Bundeskabinett befassen soll. So sollen Länder nur noch als Hochrisikogebiete mit weitergehenden Auflagen bei der Rückkehr nach Deutschland eingestuft werden, wenn dort Virusvarianten mit "stärker krankmachenden Eigenschaften" grassieren als die hierzulande dominierende Omikron-Variante. Die Neuregelungen sollen ab 4. März greifen.
Für Kinder unter 12 Jahren soll es möglich werden, sich nach Rückkehr aus Hochrisikogebieten direkt aus einer sonst anstehenden Quarantäne frei zu testen. Bisher gilt generell: Wer aus solchen Gebieten kommt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach Einreise mit einem negativen Test daraus befreien. Für Kinder unter 6 Jahren endet die Absonderung bisher fünf Tage nach Einreise automatisch - aber ohne Möglichkeit, sich früher frei zu testen, wenn sie keinen Nachweis als Genesene oder Geimpfte haben.
Das Ministerium verweist zur Begründung für die Erleichterungen für Kinder auch darauf, dass es für Unter-12-Jährige bisher keine allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission gibt. Generell gilt für Einreisen aus allen Ländern weiter die 3G-Regel - wer nicht geimpft oder genesen ist, muss einen negativen Test haben.
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