• Die französische Grenzregion Moselle gilt ab 2. März in den Augen des Auswärtigen Amtes offiziell als Risikogebiet.
  • Dies hängt mit der dort festgestellten Verbreitung der Variante des Coronavirus zusammen, die zunächst in Südafrika festgestellt worden war.
  • Entsprechend werden die Kontrollen für Einreisende aus der Region nach Deutschland an den Grenzen verschärft. Voraussetzung für die Einreise ist ein negativer Corona-Test.

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Im Kampf gegen die Ausbreitung gefährlicher Mutationen des Coronavirus wird die Einreise aus der französischen Grenzregion Moselle nach Deutschland erschwert.

Mit Wirkung ab Dienstag stufte die Bundesregierung die an das Saarland und Rheinland-Pfalz grenzende Region am Sonntag als sogenanntes Virusvariantengebiet ein, wie das Robert-Koch-Institut im Internet bekannt gab.

Einreisende aus der Region Moselle müssen negativen Corona-Test vorweisen

Einreisende aus dem Départment mit seinen etwa einer Million Einwohnern müssen künftig bei Einreise nach Deutschland einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Ein Schnelltest ist dabei ausreichend. Fluggesellschaften sowie Bus und Bahnunternehmen dürfen keine Passagiere mehr aus Moselle nach Deutschland befördern. Ausgenommen davon sind aber unter anderem deutsche Staatsbürger und in Deutschland lebende Ausländer. Auch der Warenverkehr soll nicht beeinträchtigt werden.

Stationäre Grenzkontrollen wie an den Grenzen zu Tschechien und zum österreichischen Bundesland Tirol soll es an der Grenze zu Frankreich nach dpa-Informationen nicht geben. "In diesen ganzen Überlegungen stehen bis zur Stunde Grenzkontrollen nicht zur Diskussion", hatte auch Bundesinnenminister Horst Seehofer von der CSU schon am Freitag versichert.

Ähnlich hatte sich zuvor Bundeskanzlerin Angela Merkel geäußert. Beide hatten darauf hingewiesen, dass die Bundesländer Bayern und Sachsen ausdrücklich um stationäre Kontrollen an den Grenzen zu Tschechien und Tirol gebeten hätten.

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Französische Politik reagiert verärgert auf die deutsche Entscheidung

Frankreichs Europa-Staatssekretär Clément Beaune sagte, er bedauere die Entscheidung. Man habe in Moselle die Maßnahmen im Kampf gegen das Virus verschärft. Der Präsident der an Deutschland grenzenden Region Grand Est, Jean Rottner, nannte diese "brutal" und "einseitig". Man habe in den vergangenen Tagen eher den Eindruck einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden gehabt, sagte er dem Sender Franceinfo.

Im Département Moselle war es in den vergangenen Wochen zum verstärkten Auftreten der Coronavirus-Varianten gekommen. Nach Angaben von Premierminister Jean Castex handelt es sich bei 60 Prozent der positiven Fälle in Moselle um die zunächst in Südafrika festgestellte Variante. Das Département Moselle ist eines von rund 100 Départements in Frankreich und gehört zur Region Grand Est.

In Südafrika zuerst festgestellte Coronavirus-Variante dominiert in Moselle

In Moselle sei der südafrikanische Stamm vor dem britischen angekommen und habe daher die Oberhand gewonnen, erklärte Frankreichs Direktor der nationalen Gesundheitsbehörde, Jérôme Salomon, der Sonntagszeitung "Journal du Dimanche". Warum das passiert sei, lasse sich nun wahrscheinlich nicht mehr herausfinden. Er betonte, dass es in der Region eine sehr schnelle Reaktion gegeben habe, die zeige, dass es möglich sei, die Entwicklung der Epidemie zu kontrollieren.

Frankreich hatte in Absprache mit der deutschen Seite in der vergangenen Woche bereits seine Einreiseregeln in die Region Moselle verschärft. Nur Grenzpendler, die aus beruflichen Gründen einreisen, sind von einem Test befreit. Generell braucht jeder, der nach Frankreich einreist, einen negativen Corona-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist. Für Grenzpendler etwa hatte es aber Ausnahmen gegeben.

Mit Moselle gelten ab Dienstag 14 Länder und zwei Regionen in Ausland als Virusvariantengebiete, darunter neben Tschechien und Tirol auch die Slowakei, Portugal und Irland. (dpa/hau)

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