Die Starlink-Satelliten der Firma SpaceX sollen eine Art Sonnenschirm bekommen. Damit will das Unternehmen der Kritik von Astronomen begegnen. Diese befürchten, dass die beim Start als "Perlenkette" aufgereihten Lichtpunkte Beobachtungen des Weltalls – auch mit dem bloßen Auge – erschweren würden.
Inzwischen sind die "Perlenketten" über Deutschland kein völlig neuer Anblick mehr: Der Effekt entsteht beim Start der Starlink-Satelliten der Firma SpaceX. Bereits mehrfach wurden Satelliten für das Projekt ins All geschossen und waren über Deutschland als helle Lichterkette am Nachthimmel zu sehen. Die Objekte werden wie andere Satelliten oder die Internationale Raumstation (ISS) auch durch die Sonne angestrahlt und leuchten dann. Die Perlenketten-Struktur löst sich mit der Zeit auf.
Die jeweils über 200 Kilogramm schweren Satelliten sollen Daten von Bodenstationen bekommen und untereinander mit Hilfe von Lasern weiterleiten. Sie fliegen in relativ niedrigen Umlaufbahnen und bieten im Vergleich zu klassischer Satelliten-Kommunikation deutlich kürzere Verzögerungszeiten.
Astronomen kritisieren Lichtverschmutzung des Nachthimmels
Astronomen kritisieren, dass insgesamt über 12.000 Objekte in die Erdumlaufbahn geschossen werden sollen. SpaceX versucht deswegen die Strahlkraft seiner Satelliten nun durch eine neue Bauweise deutlich zu reduzieren, wie das Unternehmen in einer Presserklärung mitteilte.
Demnach sollen ausklappbare Schattenspender die Reflexion von Sonnenlicht von der Unterseite der Satelliten verhindern. Damit sollen die Objekte astronomische Aufnahmen nicht mehr so stark stören wie bisher und auch für das menschliche Auge verschwinden.
Nicht der erste Versuch von SpaceX
Es ist nicht der erste Versuch des Unternehmens, seine Satelliten am Nachthimmel weniger störend zu gestalten. Anfang des Jahres wurde mit "DarkSat" bereits ein Prototyp gestartet, der deutlich weniger Licht reflektieren sollte.
Durch eine Art schwarzen Anstrich konnte die Reflexion des Sonnenlichts laut SpaceX tatsächlich um 55 Prozent reduziert werden, allerdings brachte die spezielle Bauart Probleme mit sich: Die schwarze Farbe absorbierte nicht nur das Sonnenlicht, sondern auch dessen Wärme, der Satellit wurde zu heiß.
Die neuen Schattenspender sollen dieses Problem nun lösen, da sie nicht großflächig mit dem Satelliten verbunden sind. Somit bleibt die Wärme in den Anbauteilen, der Satellit selbst erhitzt sich nicht.
"Perlenketten" am Himmel bleiben erhalten - sind aber kürzer sichtbar
Die Neuerungen bedeuten aber nicht, dass künftig keine "Perlenketten" mehr am Himmel zu sehen sein werden. Sie werden laut SpaceX nur schneller verschwinden, da neben den bereits erwähnten Maßnahmen auch die Flugbahnen der Satelliten angepasst würden. Das Ziel des Unternehmens sei es, dass die Objekte binnen einer Woche nach dem Start nicht mehr mit dem menschlichen Auge zu sehen sein sollen.
Wer sich selbst ein Bild von den Satelliten machen möchte, das Phänomen aber bisher verpasst hat: Über die Internetseite https://findstarlink.com/ ist abrufbar, wo und wann sich die Lichterketten am Himmel beobachten lassen.
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