Es deutete viel auf eine Wolfsattacke hin. Doch Genproben zeigen jetzt: Das Pferd, das in Redefin starb, kam wohl durch einen Hundeangriff zu Tode.
Auf einer Weide in Redefin kam es Mitte Januar Januar zu einem schrecklichen Vorfall. Am Ende war ein dreijähriges Pferd tot, zwei weitere wurden verletzt. Und schnell war die Frage da: War es ein Wolf? Das konnte das zuständige Landwirtschaftsministerium in Mecklenburg-Vorpommern zuerst nicht ausschließen – aber auch nicht bestätigen. Jetzt ist klar: Es war wohl ein Hund…
"Der tragische Tod des Pferdes hat viele Menschen aufgewühlt. Das kann ich nachvollziehen", so Agrarminister Dr. Till Backhaus in einer Mitteilung. "Leider gab es auch gleich vorschnelle Meinungsäußerungen, die auf keinen Fakten fußten. Mittlerweile hat uns das Ergebnis der Genproben erreicht. Demnach konnten zwei der drei genommenen Proben eindeutig der Familie Canis familiaris (Hund) zugeordnet werden."
Dabei sei jedoch nicht ein Biss Ursache für den Tod. "Es muss eine Beunruhigung stattgefunden haben", so Backhaus im Interview mit dem "NDR". "Das Pferd ist tatsächlich durch einen Sturz oder eine massive Einwirkung am Kopf geschädigt worden und daran ist es dann an einem großen Hämatom gestorben beziehungsweise erstickt."
Hundeangriff? Auf jeden Fall keine Wolfsbisse
Er betont: "An dem toten und den verletzten Pferden konnten zuvor keine Bissspuren festgestellt werden, die auf ein Geschehen im Zusammenhang mit einem Wolf hindeuten", heißt es aus dem Ministerium. "Auch Fotofallen ergaben bisher keinen Hinweis darauf, dass sich ein oder mehrere Wölfe in der Nähe des Vorfalls befinden."
Dafür ärgert sich der Minister über die vorschnelle Verurteilung. Vor allem einen anderen Politiker, der sich in einem Wolfkostüm vor dem Ortsschild von Redefin fotografiert haben soll, kritisiert Backhaus: "Ohne nähere Kenntnis der Ereignisse versucht er, über Social Media Stimmung gegen den Wolf zu machen. Das ist in dieser aufgeheizten Lage verantwortungslos."

Der Minister erklärt auch: "Ich teile die Sorge der Menschen im ländlichen Raum um ihre Tiere und auch um ihre Kinder. Aber ich warne davor, diese Ängste zu politischen Zwecken zu missbrauchen. Wer die Ängste der Menschen wirklich ernst nimmt, arbeitet mit Fakten und sinnvollen Maßnahmen. Das Wolfsmonitoring wird weiter genau hinsehen, was sich in und um Redefin tut. Des Weiteren wird im Landwirtschaftsministerium daran gearbeitet, das Wolfsmonitoring noch effektiver zu gestalten, um so eine noch bessere Datenlage über den Wolf in Mecklenburg-Vorpommern zu erhalten." © Pferde.de