Die Katzencafés der Kette "Katzentempel GmbH" sind bei ihren Gästen beliebt. Einen Kaffee oder ein veganes Gericht und die Gesellschaft schnurrender Samtpfoten genießen – für viele Katzenfans die perfekte Kombi. Doch warum schließen die Restaurants in Hannover und Hamburg nun abrupt ihre Türen? Und was wird aus den tierischen Bewohnern?
Erst ein veganer Burger, dann als Nachtisch ein cremiges Tiramiezu und dazu eine Tasse Kaffee oder Tee, während sich auf dem Stuhl daneben eine Katze zum Dösen niederlässt. Die einst 15 Restaurants des Franchise "Katzentempel" begeistern mit ihrem Konzept seit einigen Jahren Katzenliebhaber in verschiedenen deutschen Großstädten. Zwei davon haben sich vor Kurzem jedoch verabschiedet: Die beiden Katzencafés in Hannover und Hamburg schließen ihre Türen. Die Gründe: Insolvenz und interne Differenzen.
Der Katzentempel in der Hamburger HafenCity macht aufgrund von Insolvenz dicht. Die Filiale ist bereits seit Ende Dezember geschlossen. Nun wurden auch die letzten beiden Bewohner Kola und Jascha durch durch den "Tierschutzverein Murka Katzenhilfe e.V." vermittelt, wie der Verein auf Facebook verrät.
Kurz vor knapp haben sie noch ein schönes Zuhause gefunden, denn die Zeit drängte bereits: Wie das "Hamburger Abendblatt" sowie "t-online" berichten, soll das Restaurant in dieser Woche geräumt werden. Dabei sei das Café in Hamburg eines der erfolgreichsten der Katzentempel-Reihe gewesen.
Streitigkeiten zwischen Franchisegeber und -nehmerin
Die Schließung sei laut "t-online" durch interne Differenzen zwischen der Franchisenehmerin und dem Franchisegeber begründet. Einerseits werfe Letzterer der ehemaligen Franchisenehmerin "operative Fehler und Investitionsentscheidungen" vor. Diese hätten den Standort wirtschaftlich geschwächt.
Die Fehler hätten "mit der Einhaltung unserer Systemstandards" und der angebotenen Unterstützung vermieden werden können, zitiert "t-online" aus einem Statement. Katzentempel-Gründer Thomas Leidner habe mitgeteilt, dass die Filiale letztendlich ohne Rücksprache mit dem Franchisegeber geschlossen worden sei.
Andererseits wehrt sich die ehemalige Betreiberin: Sie habe aufgrund steigender Kosten ein Darlehen aufnehmen müssen. Doch dieses habe der Franchisegeber dann plötzlich wieder haben wollen, was sie in die Insolvenz getrieben habe, so das "Hamburger Abendblatt".
Gibt es Pläne für Neueröffnungen?
Leidner verspricht, das Unternehmen kämpfe darum, das Hamburger Lokal unter neuer Führung wiedereröffnen zu wollen. "Aber in der Gastronomie ist es zur Zeit einfach nicht leicht."
Ein ähnliches Schicksal hat auch den "Katzentempel" an der Marienstraße in Hannover ereilt. Seit Mitte November findet dort kein Betrieb mehr statt. Zunächst wurden Gäste nur mit einer vorübergehenden Schließung vertröstet. Doch nun ist die Gewissheit da: Auch hier hat die Franchisenehmerin Insolvenz angemeldet.
Insolvenz verhindert Übernahme
Zunächst hatte der Marketingleiter der Münchner Zentrale Christian Kübler sich gegenüber der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ) im Dezember noch zuversichtlich gezeigt. Damals hieß es, dass das Lokal in der Leinestadt bereits Ende Januar mit einem neuen Franchisepartner wieder seine Türen öffnen solle. Doch die Insolvenz mache diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung, erklärt Leidner gegenüber "t-online".

Die acht Katzen um Herzensbrecher Tony sollen inzwischen alle ein neues Zuhause in Privathaushalten gefunden haben, wie auch die "HAZ" berichtet. Gerne hätte man die Samtpfoten an eine andere Filiale vermittelt, so der Franchise-Gründer. Da aber auch diese Katzen wie in Hamburg der jeweiligen ehemaligen Betreiberin gehören, lag die Vermittlung auch in diesem Fall in ihrer Hand.
Die Katzen stammen ursprünglich aus dem Tierheim. Das Lokal in Hannover eröffnete im Dezember 2022, das in der Hansestadt eröffnete im Folgejahr. © Deine Tierwelt