- Nach dem "Fernsehgarten" ist vor dem "Fernsehgarten". Kaum ist die reguläre Saison vorbei, geht der "ZDF-Fernsehgarten" wieder mit einer "on Tour"-Version in die Verlängerung.
- Diesmal hat es Andrea Kiewel nach Erfurt verschlagen, wo sie am Sonntagmittag den Tag der Deutschen Einheit "vorfeiert".
- Das gelingt ihr auch ganz gut – bis zu einer Schalte zum Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow.
Es ist Herbst. Dafür genügt ein Blick aus dem Fenster oder aufs Thermometer. Die Zeit also, in der man die Badehosen fürs nächste Jahr einmottet, die Liegestühle ins Gartenhaus räumt und sich ins Innere des Hauses zurückzieht.
Raus aus Mainz, raus aus der gewohnten Umgebung, runter vom Lerchenberg und raus ins Land. Nachdem der reguläre "Fernsehgarten" am vergangenen Sonntag die Sommersaison beendet hat, heißt es nun wieder "Fernsehgarten on Tour". Diese Tour eröffnet die Berliner Band Culcha Candela vor dem steppwestenbewehrten Publikum auf dem Petersberg über den Dächern von Erfurt.
Warum in Erfurt, erklärt Andrea Kiewel: "Da wo Party ist, ist der Fernsehgarten." Nun gilt, bei allem Respekt, Erfurt nicht als die Party-Hochburg Deutschlands – sollte es so eine Hochburg überhaupt geben – aber in diesen Tagen eben schon. Denn am Montag finden dort die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit statt und Kiewel "feiert so ein bisschen vor".
Andrea Kiewel: "Nichts an Bettina ist echt – außer Bettina"
Wie so eine Vor-Feier im "ZDF-Fernsehgarten on Tour" aussieht, das zeigen dann die folgenden knapp 120 Minuten: so, wie die 120 Minuten jeder anderen "Fernsehgarten"-Ausgabe auch. Zumindest fast. Denn auf dem Lerchenberg könnte man natürlich nicht
Man könnte auch nicht Sport-Kommentator Elmar Paulke durch die Straßen von Erfurt schicken, wo er die Stadt durch das Lösen von ein paar Aufgaben näher vorstellt. Und vielleicht wäre für den Koch-Part der Show auch nicht die Thüringer Sterneköchin Maria Groß zu Andrea Kiewel gekommen, um dort Salat und eine Kloß-Variation vorzukochen.
Beziehungsweise: Man könnte all das natürlich schon, im Fernsehen ist schließlich Einiges möglich. Aber das Konzept der "on Tour"-Shows ist es ja, auch ein bisschen Land und Leute vorzustellen und da macht das Ganze natürlich wesentlich mehr Sinn, wenn alle zusammen vor Ort sind. Aber es gibt an diesem Sonntag auch "Fernsehgarten"-Momente, die vollkommen ortsunabhängig funktionieren.
Zum Beispiel die Ratespielchen mit den Zuschauern oder die Modetipps von Stylistin Astrid Rudolph. Die erklärt diesmal allen, die das noch nicht wussten, dass man 2022 wirklich nicht mehr in Echtpelz und Leder herumlaufen sollte und muss. Alternativen gibt es schließlich genug, wie dann auch eine Handvoll Models auf der Bühne zeigt, was wiederum Andrea Kiewel zu der Bemerkung verführt: "Nichts an Bettina ist echt – außer Bettina."
Bodo Ramelow und "seine heiße Frau"
Ebenfalls ortsunabhängig gestaltet sich die Auswahl der musikalischen Gäste, die so oder so ähnlich auch in jeder anderen "Fernsehgarten"-Ausgabe hätten auftreten können und zum Teil auch bereits aufgetreten sind: City, Johnny Logan, Alexander Eder, Senta, 2Welten, John Riot, The Rasmus und Seven und Chiara – musikalisch bleibt also alles beim Alten.
Dass aber nicht alles wie selbstverständlich beim Alten bleiben muss, zeigen Andrea Kiewel und Oli P. in den nachdenklicheren, den besseren Momenten der Show. Dann nämlich, als sie anlässlich des 3. Oktobers das Thema Freiheit ansprechen. Da erklärt Kiewel, welch großes Glück man doch habe, in Deutschland zu leben und dass man sich dieses Glück auch mal bewusst machen sollte.
Sie selbst, die in Israel lebt, kenne auch andere Orte und "da geht’s ganz anders zu". So sieht es auch Oli P., als er sich mit einer jungen Frau auf dem Bürgerfest über Freiheit austauscht: "Wir haben ja dieses Gut, wo viele rummeckern, aber du denkst: Guck dir mal die Welt gerade an, was da los ist. Man kann so dankbar sein für das, was man hat."
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Es ist also diesmal eine "Fernsehgarten"-Ausgabe, die genügend Momente hat, in denen man mal den Kopf ausschalten und sich mit leichter Kost unterhalten lassen kann. Sie hat aber eben auch den einen Moment, bei dem man mal ein bisschen über den Wert der Freiheit, die man hier in Deutschland hat, nachdenken kann.
Das kann dann selbst der eine Augenblick nicht ruinieren, in dem Andrea Kiewel einen Satz sagt, der auf so vielen Ebenen deplatziert ist, dass man besser nicht länger über ihn nachdenkt. Als sich nämlich Oli P. auf dem Bürgerfest mit dem Thüringer Ministerpräsidenten
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