In der neuen Ausgabe von "Wer stiehlt mir die Show?" versuchen Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer, Sänger Bill Kaulitz, Moderator Joko Winterscheidt und Rapper Sido dem Wildcard-Gewinner Svenrik die Show zu stehlen. Neo-Moderator Svenrik hielt es im Zuge dessen für eine gute Idee, Hobby-Chef Sido parallel Rindsrouladen kochen zu lassen. Das Ergebnis: Der Rapper war damit ständig abgelenkt und schied aus. Im Finale holte sich Joko seine eigene Show zurück.
"Bin ein gewöhnlicher, ganz normaler Durchschnittstyp", rappt Svenrik zu Beginn des ProSieben-Erfolgsformats "Wer stiehlt mir die Show?" am Sonntagabend. Der 37-Jährige hatte es nach der Berliner Schauspielerin Helena zum zweiten Mal in der Historie der Sendung geschafft, als Wildcard-Kandidat Joko Winterscheidt die Show zu stehlen. Als Normalo gleichsam.
Vor Helena, die erst kürzlich reüssierte, war dies eben nur Promis wie
Der Stinknormale im stinknormalen Parker
Die männliche Ausgabe von Lieschen Müller lässt sich jedenfalls bei seinem Einzug vor einer gewaltigen Feuerwand von einem E-Scooter ins Studio bringen. Dort erwarten ihn stehende Ovationen an den Promipulten. Schauspielerin
Ebenso bereits wartend: Svenriks Eltern, die es sich in der Elternbox neben der Bühne gemütlich gemacht haben und zuvor mikrofoniert wurden. Man will ja wissen, wie die Altvorderen den Auftritt des Sprösslings kommentieren. "Na, Großer!", begrüßt wiederum
Lahm und Schweighöfer am Rohr
Es geht los mit dem ersten Spiel "Die noch normaleren Fünf". "Wie normal seid ihr?", will Svenrik, dem man kaum anmerkt, dass er nervös ist, von
Er rät dem Moderator jedenfalls zur Antwort "Rot, Schwarz, Grün, Gelb". Wie viel bei der Deutschen Post das Briefporto bei einem Standardbrief bis maximal 20 Gramm ausmacht, davon hat Sido, dessen Gramm-Expertise hier nicht zieht, keine Ahnung. Sein Telefon-Helferlein, der Mime Matthias Schweighöfer, aber auch nicht. "Das ist die beschissenste Frage aller Zeiten", so der Schauspieler verzweifelt. Sido rät daraufhin einfach und landet mit seinen "85 Cent" einen Volltreffer. Nur die schon nach wenigen Minuten massiv nervende Jasna Fritzi Bauer liegt daneben.
Sido muss plötzlich Rindsrouladen kochen
Nach dem zweiten Spiel geht Svenrik thematisch in die Küche. Er lässt die Zuseher wissen, dass Sido ein unglaublich guter Koch sei. Joko, der sich die Rindsrouladen des Rappers bereits einmal verinnerlichen durfte, bestätigt dies umgehend. "Was ist denn das Besondere an deinem Rezept?", will Svenrik vom bärtigen Hobbykoch wissen. "Es ist lecker! Großer, ich klär das mit Mama. Ich erzähl Mama, wie das geht, und dann gibt’s das zu Weihnachten", verspricht Sido, während er Svenriks Mutter zuwinkt.
Dass nun eine Küche hereingefahren wird und Sido tatsächlich seine berüchtigten Rindsrouladen coram publico produzieren muss, kommt zunächst als ganz nette Idee daher, rächt sich aber im Nu. Schon während des folgenden Spiels, bei dem die Kandidaten Länder anhand ihrer sich zügig drehenden Umrisse erkennen müssen, rächt sich die Rouladen-Chose, wenngleich der "Mein Block"-Vokalist zunächst mal ganz locker während des Zwiebelschneidens dem Moderator ein "Das ist doch Australien, mein Bester" rüberschiebt.
"Herd angeschaltet, Sido ausgeschaltet"
Das war’s dann aber auch schon mit Sidos löblicher Mitarbeit. Der Musiker kann fortan nur mehr halbherzig partizipieren, da das Fabrizieren von Rindsrouladen den Großteil seiner Aufmerksamkeit abzieht. Die Konsequenz: Die laufend unmotiviert herumschreiende Bauer ("Scheiße, Scheiße, Scheiße!") kann jetzt Sido, der ungleich mehr Unterhaltungswert in eine Sendung mitbringt als die Darstellerin, punktemäßig überholen.
"Wenn die weiterkommt, geh ich ins Bett", meint indes jemand auf Twitter. Auch Svenriks Vater scheint in seiner Elternbox nicht ganz glücklich: "Sie haben den Herd angeschaltet und den Sido ausgeschaltet", konstatiert er. Im Spiel "Stille Buzzer sind nicht aktiv" ist Paul Hartmut Würdig, wie Sido mit bürgerlichem Namen heißt, de facto nicht mehr mit von der Partie.
Um in dieser Runde überhaupt buzzern und die richtige Antwort verkünden zu können, müssen die Promis erst eine Aktion ausführen (lassen). "Welche Stadt wurde laut einem Sprichwort auch nicht an einem Tag erbaut?" lautet eine der Fragen. Um antworten zu können, muss jemand mit roten Socken den Buzzer betätigen. Ein Mann aus den Sitzreihen stürmt zu Jokos Pult, präsentiert seine roten Socken und buzzert, damit Joko sein "Rom" loswerden kann. Und tatsächlich: Sido scheidet als erster aus, darf oder muss seine Rouladen noch weiterkochen, verlässt aber kurze Zeit später das Studio.
"Houston, wir haben andere Probleme"
Nach Sidos Abgang ist die Luft der ohnedies mediokren Ausgabe von "Wer stiehlt mir die Show?" völlig draußen. Dass man die Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer überhaupt ins Promi-Panel gehoben hat, ist am Sonntagabend zu jedem Zeitpunkt erstaunlich. Sie präsentiert sich humorbefreit, unangenehm laut sowie gnadenlos unsympathisch – besonders, wenn sie Svenrik nachäfft.
Ganz nett ist nach Sidos lediglich Abgang noch das Spiel "Wer A sagt, muss auch A sagen", für das Svenrik das gesamte Saalpublikum auf die Bühne holt und vor den Pulten am Boden Platz nehmen lässt. Für die Promis gilt es, ihre Antwort auf eine Wissensfrage von jeweils zehn Zusehern aus dem Publikum als "Stille Post" weiterreichen zu lassen. Kommt am Ende die richtige Antwort heraus, gibt’s einen Punkt. Eine Frage etwa: "Welcher Funkspruch der Besatzung von Apollo 13 wird im Deutschen verwendet, wenn es Schwierigkeiten gibt? Das Ergebnis von Jokos Stiller Post ist erfrischend: "Houston, wir haben andere Probleme". Bauer ist aber die nächste, die die Show verlassen muss. Freude in den Sozialen Medien.
"Diese Show bedeutet mir sehr, sehr viel"
Nachdem in Bill Kaulitzs Lückentext am Teleprompter nach dessen Sprechen letztlich mehr Lücken bleiben als in jenem von Joko, muss auch der "Tokio Hotel"-Frontman die Show, die den Zusehern somit ein Finale "Joko vs. Svenrik" beschert, verlassen. Die Protagonisten präsentieren sich in der allerletzten Runde des Abends als durchaus gebildete Kerlchen, doch Joko hat schließlich die Nase vorn.
Dass Staten Island neben Brooklyn, Manhattan, Queens und der Bronx der fünfte Bezirk New York Citys ist, wissen noch beide. Dass sich das "Karl Marx"-Monument "Nischel" in Chemnitz befindet, ist Svenrik hingegen nicht bekannt. Als Joko noch klar ist ist, dass der Song "Lila Wolken" mit der Textzeile "Dreißig Grad, ich kühl mein’n Kopf" loslegt, ist der Abend gelaufen.
Er zuckt vor Freude wieder einmal völlig aus. "Man kann das vielleicht nicht nachvollziehen, warum ich immer so ausraste, aber diese Show bedeutet mir sehr, sehr viel. Nächste Woche moderier ich das wieder. Und ich hab so Bock!", lässt Joko Winterscheidt, der sich eben seine eigene Show wieder zurückgeholt hat, die Zuseher noch wissen.
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