In der zweiten Folge von "The Masked Singer" musste sich der Hummer aus seiner roten Schale quälen. Dass sich dahinter Schauspieler Jochen Schropp verbarg, hatten die Juroren Ruth Moschner und Bülent Ceylan bereits zuvor stark vermutet. Der ob der vielen Werbepausen zeitweise schleppenden Sendung, in der man auch durch Musik von "Scooter" musste, machte dann aber der Auftritt des Skeletts Beine. Der war nämlich durchaus erstklassig.
Hinter der Biene steckte vor einer guten Woche also tatsächlich kein vermeintlicher Promi, der schon in 27 "Big Brother"-Häusern lebte und vier Mal "Vize-Bachelor" des Jahres wurde. Nein, mit Veronica Ferres stieg in der ersten Folge der neuen "The Masked Singer"-Staffel doch tatsächlich eine Schauspielerin aus der deutschen Oberliga aus einem Insektenkostüm. Die Erwartungen für die zweite Episode also? Hoch!
"The Masked Singer": Ausgedehntes Intro, auf den Sack gehende Moschner
Nach einem irrelevanten langen Intro startete die laut ProSieben angeblich "beste und verrückteste Show der Welt". Neun Maskierte waren noch im Rennen und kämpften am Dienstagabend um den Einzug in die dritte Runde. Drei Duelle und ein Dreikampf standen an. In der Jury: Sonja Zietlow, Bülent Ceylan und Ruth Moschner. "
Ceylan über das Nilpferd: "Oben Shakira, unten Reiner Calmund"
In das erste Duell gingen der Hummer und das Nilpferd. Das rote Zangentier performte "24K Magic" von
Alpaka-Performance: "Das war hoffentlich der letzte Auftritt"
Dass Ruth Moschner zu diesem Zeitpunkt des Formats noch nicht erwähnte, mit welchen Stars und Sternchen sie so Tag für Tag in den Social Media kommuniziert, verwunderte ein wenig. Ebenso überraschte die altägyptische Gottheit Anubis, die im irdischen ProSieben-Studio mit "Legendary" von Welshly Arms stimmlich durchaus zu beeindrucken wusste. Joko Winterscheidt, Elyas M’Barek, Oli P., Nino de Angelo – die Jury warf nun mit Namen nur so um sich. Das Alpaka lieferte anschließend einen deutlichen Gegenentwurf zum bisherigen Geschehen und unterfütterte Donna Summers "Hot Stuff" mit einer Fülle an schiefen Tönen. Für Ceylan, der das Alpaka jüngst als Lama verkannte, trotzdem "eine Megaversion". "Egal, wer das Alpaka ist: das war hoffentlich der letzte Auftritt", spuckte indes jemand freche Töne über das falsche Lama auf Twitter. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Dennoch klar, dass man Anubis in die nächste Runde hob.
Moschner wähnt Silbereisen und Fischer hinter dem "Erdpärchen"
Danach folgte ein Dreikampf. Nein, genau genommen ein Vierkampf, da die Erdmännchen zu zweit gegen Frosch und Katze antraten. Das "Erdpärchen" beackerte den Disney-Song "A whole new World", wobei das Erdmännchen seinem Namen alle Ehre machte und ziemlich unterirdisch performte. Dank seiner niedlichen Darbietung konnte das Erdweibchen den Karren jedoch wieder einigermaßen aus dem Dreck ziehen, weshalb Ruth Moschner gleich auf
Schocker des Abends: Der Frosch singt "Scooter"
Der Frosch packte anschließend übelste Party-Mucke aus und quakte sich durch das Œuvre von Scooter, gab also ein Medley der Satire-Formation rund um H.P. Baxxter. "Es muss ein Entertainer sein. Es ist einfach sensationell", meinte aber Zietlow, die offenbar derzeit ein Problem mit den Ohren hat und Wigald Boning hinter der grünen Amphibie mutmaßte.
Die Katze wiederum gab "The Show must go on" von Queen. Wer sich eines von Freddie Mercury gesungenen Tracks annimmt, läuft immer Gefahr, ganz mächtig abzustinken. Nach einem Katzenjammer ganz zu Beginn lauerte wirklich ein vokaler Supergau um die Ecke. Das Miezekätzchen bekam aber irgendwie noch die Kurve und machte seine Sache unterm Strich ganz okay. Moschner vermutete dann gleich wieder "einen großen Star" a la Vicky Leandros, Senta Berger oder Iris Berben hinter der Katzenmaskerade. Zietlow tendierte auch dahin und ließ den Namen Uschi Glas fallen. "Familie Erdmann" und die Katze waren weiter. Der Frosch hingegen musste zittern.
Höhepunkt des Abends: Der Auftritt des Knochengerüsts
Im letzten Duell trällerten Alien und Skelett gegeneinander an. Während sich ersteres stimmlich irgendwie über den Song "Alien" von Dennis Lloyd schummelte und laut Sonja Zietlow ständig am Po kratzte, sorgte das Skelett für den musikalischen Höhepunkt an diesem Dienstagabend. Seine Version von "Total Eclipse of the Heart", das einst Rock- und Schlagerröhre Bonnie Tyler zur Berühmtheit werden ließ, war absolut formidabel. "Das Skelett ist definitiv das Highlight der Show", meinte auch jemand im Twitterland.
"Das riecht nach Helene Fischer", brachte Ceylan den "Atemlos"-Star erneut ins Spiel. Moschner tippte diesmal jedoch auf Yvonne Catterfeld oder Mandy Capristo, die vielleicht nur Moschner selbst kennt. Auch Sarah Lombardi wurde genannt. Alle Juroren waren sich jedoch darüber einig, dass es eine Profi-Sängerin sein muss. Natürlich gewann das Skelett das letzte Duell des Abends.
"The Masked Singer" 2020: Jochen Schropp – ein glücklicher Verlierer
Die Verlierer aller Begegnungen des Abends – Hummer, Alpaka, Frosch und Alien – mussten nun vor dem finalen Zuschauer-Voting zittern. Letztlich war es der Hummer, der sich nach der drölfzigsten Werbepause am Ende einer sehr langen Sendung demaskieren und seine Schale abwerfen musste. Ruth Moschner und Bülent Ceylan tippten zuvor noch auf Schauspieler Jochen Schropp, Sonja Zietlow vermutete TV-Koch Steffen Hennsler hinter der Hummer-Fassade. Und tatsächlich: Es war Schauspieler Jochen Schropp, der sich aus der roten Verkleidung quälte und schälte.
"Es ist so krass. Es ist ein Wahnsinnserlebnis natürlich. Das einzige, worauf ich mich jetzt wirklich freue, ist, dass ich wieder mehr Zeit an der frischen Luft verbringen kann", bemerkte der 41-Jährige. Ein weiteres Mal, jetzt ohne Maske, performte Schropp seinen Track. "Es ist so viel schöner ohne Maske", so der trotz seines Ausscheidens offenbar nicht allzu enttäuschte Mime, über dessen "Oben ohne"-Stimme man sich noch immer wunderte. Dies am Ende einer, wie schon erwähnt, sehr, sehr langen Sendung.
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