Bisher regierte beim Raten in der Jury von "The Masked Singer" ziemliche Ahnungslosigkeit. Das sollte sich am Dienstagabend ändern. Zwar gab es zwei kleine Pannen während der Show, aber am Ende landeten Ruth Moschner, Rea Garvey und Gastjurorin Katrin Bauerfeind mit ihren Tipps endlich zwei Volltreffer.

Christian Vock
Eine Kritik
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Katrin Müller-Hohenstein, Franziska van Almsick, Henning Baum und Judith Rakers – als diese vier Prominenten ihre Köpfe unter Schweins-, Einhorn-, Quokka- und Küken-Maske hervorstreckten, müssen sie in ziemliche offene Münder geblickt haben. Die Promi-Kollegen in der Ratejury hatten nämlich keinen blassen Dunst, wer hinter den Fantasie-Kostümen gesteckt hat.

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Das ist nicht unbedingt verwunderlich, denn alle vier Kandidaten haben eines gemeinsam: Singen ist nicht ihr Hauptberuf, sehr wahrscheinlich betreiben sie es noch nicht einmal im Nebenerwerb. Dementsprechend schwierig ist es, Stimmen, die man zuvor noch nie singen gehört hat, zu erkennen. Wenn dann beispielsweise Judith Rakers ihre sehr bekannte Sprechstimme auch noch absichtlich verstellt, wird es natürlich doppelt schwer.

Dass die Laien-Sängerinnen und Sänger zuerst ihre Masken abnehmen mussten, erhöht aber im Umkehrschluss die Wahrscheinlichkeit, dass unter den sechs verbliebenen Kostümen echte Gesangsprofis stecken – zumindest wenn man sich die Teilnehmer der vergangenen Staffeln ansieht. Dort war das Verhältnis Nicht-Profi zu Profi immer in etwa sechs zu vier. Sollte man sich in diesem Jahr ebenfalls daran orientieren, dürften also noch zwei Nicht-Profis dabei sein.

"The Masked Singer" im Halbfinale: Guildo Horn ist der Stier

So weit also die Ausgangslage vor dem Halbfinale am Dienstagabend und bei dem mussten sich diesmal gleich zwei Kandidaten verabschieden. In zwei Dreiergruppen wurden zunächst die ersten beiden Finalisten bestimmt, die übrigen vier mussten noch einmal gegeneinander antreten, von denen wiederum zwei die Show umgehend und vor allem ohne Maske verlassen mussten.

Zuerst und direkt ins Finale schafften es der Flamingo und der Dino. Der Flamingo hatte sich in der ersten Dreierrunde mit seiner Version des Bon-Jovi-Klassikers "You Give Love a Bad Name" gegen Stier und Monstronaut durchgesetzt. Der Dino tat es ihm gleich und erhielt mit seinem Cover von Eric Carmens "All by Myself" den Vorzug vor der Schildkröte und der Leopardin.

Dementsprechend mussten sich Stier, Monstronaut, Schildkröte und Leopardin noch einmal einer Abstimmung stellen, an deren Ende der Stier als Erster seine Maske fallen lassen musste. "Wer ist der Stier, liebes Rate-Team?", fragt Moderator Matthias Opdenhövel final in die Raterunde und bekommt von Ruth Moschner als Antwort: "Ich fänd's mega, wenn es Guildo Horn wäre." Ihre Kollegen Katrin Bauerfeind und Rea Garvey schließen sich dem Tipp an und sollten damit endlich einen Volltreffer landen. Tatsächlich steckte Schlagersänger Guildo Horn unter dem Stier-Kostüm.

Horn zeigte sich augenscheinlich ein bisschen enttäuscht, dass ihn gleich alle drei Juroren enttarnt hatten, musste nach einer sehr kurzen Gesangseinlage dann aber relativ schnell die Bühne verlassen, denn schließlich musste noch eine weitere Maske fallen.

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Pannen beim Monstronauten und bei der Leopardin

Der Monstronaut versuchte sich an einer Version des 1980er-Hits "Should I Stay or Should I Go" von The Clash, die Schildkröte ging es ruhiger an und interpretierte Ed Sheerans "Afterglow" neu und die Leopardin sang ein Cover von Rihannas "Russian Roulette." Allesamt interessante Versionen, allerdings verliefen die Auftritte nicht ganz pannenfrei.

Nach dem Auftritt des Monstronauten sollte der noch ein bisschen mit der Ratejury plaudern, aber offenbar war die Technik noch nicht bereit dafür. Denn normalerweise wird bei diesem Geplauder die Stimme der Kandidaten etwas verzerrt, doch irgendetwas muss hier schiefgegangen sein, denn der Monstronaut war zunächst mit seiner echten Sprechstimme zu hören.

Für den Monstronauten eine verkraftbare Panne, für alle, die gerne mitraten ein unverhoffter Hinweis, auch wenn die Jury die Panne gar nicht so recht mitbekommen hat. Deutlich unangenehmer war da schon die Panne beim Auftritt der Leopardin. Statt des sonst so imposanten Gesangs war da nämlich nur ein vergleichsweise dünnes Stimmchen zu hören. Matthias Opdenhövel sorgte für die Erklärung: Das Mikrofon in der Maske war ein bisschen verrutscht.

"The Masked Singer": Thore Schölermann ist der Monstronaut

Schlussendlich kommt die Leopardin aber trotz der Panne weiter, denn die Zuschauer haben entschieden, dass der Monstronaut die Show verlassen muss. Damit stehen am kommenden Dienstag der Flamingo, die Schildkröte, der Dino und die Leopardin im Finale und wenn man den Vermutungen der Jury folgt, damit auch lauter Kandidaten, die Profisänger oder -sängerinnen sind: Ross Antony, Sasha oder Thomas Anders, um nur einige Vorschläge zu nennen.

Beim Monstronauten hingegen hatte die Jury schnell die Ahnung, dass unter dem Kostüm allenfalls ein interessierter Laie steckt. Ruth Moschner und Katrin Bauerfeind legten sich auf Thore Schölermann fest, Rea Garvey glaubte an Joko Winterscheidt, doch die Damen lagen richtig. Matthias Opdenhövel musste mit Hand anlegen, als Thore Schölermann sich die Maske vom Kopf zu ziehen versuchte.

"The Masked Singer": Der freche Monstronaut zieht hier seine Maske

Die Jury hatte einen guten Riecher: Thore Schülermann sang bei "The Masked Singer" als Monstronaut. Im Halbfinale musste er sich demaskieren. © ProSiebenSat.1

Als das endlich klappte, zeigte sich der "taff"-Moderator glücklich, dabei gewesen zu sein, aber auch ein bisschen verschämt: "Das war so schön. Das hat so viel Spaß gemacht. (…) Es ist okay, jetzt zu gehen. Ich hatte so ein schlechtes Gewissen, dass ich so weit gekommen bin bei so tollen Leuten." Opdenhövel erinnert noch höflich daran, dass "The Masked Singer" "keine reine Gesangsshow" sei, doch Schölermann ist trotzdem froh, "dass am Ende die Sänger weiterkommen und nicht so einer wie ich."

Die Kostüme von TMS-Staffel 4:

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