Der 65. Fall des Münchner "Tatort"-Duos Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) sollte etwas ganz Besonderes werden. Die Jubiläumsfolge wollte viel: literweise Blut, vier Leichen und gleich mehrere Verdächtige. Klingt nach spannender Krimi-Unterhaltung. So manch ein "Tatort"-Fan blickte am Sonntagabend in der ARD aber eher irritiert in die Fernsehröhre.

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Inhalt der neuen Krimifolge aus München: Eventmanagerin Liz Bernard (Meret Becker) und ihr Liebhaber ermorden ihren vermisst geglaubten Adoptivbruder. Ein zweites Familienmitglied nimmt sich das Leben. Und dann geht es auch noch um die NS-Zeit, Korruption, Waffenhandel, Sex. Ein wirres Gemisch an Themen, das in bizarren Szenen mündet.

Verständlich, dass manch ein Zuschauer den Faden verlor: "Wo gibt es denn jetzt 'Königserläuterungen" zum 'Tatort'", twitterte "SGoerner". User "Alpha-Keks" meinte: "Ich hoffe, Günther Jauch erklärt uns im Anschluss den heutigen "Tatort". Kritik erntete vor allem Regisseur Dominik Graf, der eigens für den Jubiläumsfall engagiert wurde. Zuschauer "tknews" schien sich sicher: "Ich kenne den Täter! Dominik Graf hat in diesem 'Tatort' getötet! Sein erstes Opfer war das Drehbuch."

Nicht nur die Fernsehzuschauer waren irritiert, auch die Stars des "Tatorts" tappten während der Dreharbeiten im Dunkeln: "Als ich das Drehbuch dann sorgfältig gelesen habe, dachte ich nur: 'Ach, du heilige Tasse Tee!' Da hieß es für mich: Augen zu und durch", so Schauspielerin Meret Becker im Gespräch mit der "Bild am Sonntag".

"Tatort"-Kommissar Miroslav Nemec hatte ebenfalls Verständnisprobleme. Der "B.Z." verriet er: "Es war viel komplizierter als sonst, und ich habe das Drehbuch nicht gleich verstanden. Erst, als ich es mehrmals gelesen hatte, war mir alles klar."

Trotz Ratlosigkeit schalteten über neun Millionen Menschen ein. Die Ermittler aus der bayerischen Hauptstadt lagen dennoch deutlich hinter den Kollegen aus Münster, die vor einer Woche noch 12,44 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme lockten.

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