Mit einem Hupkonzert, beim Verstecken oder via Google: Bei Joko Winterscheidts Show "Wer stiehlt mir die Show?" werden den Kandidaten die Quizfragen unnötig kompliziert gestellt. Doch als ausgerechnet im Finale mal keine Ablenkung herrscht, versagen Winterscheidt die Nerven. Er verliert am Dienstagabend beim Staffelstart seine Show und muss sich dabei auch noch den Spott seines Gegners anhören.

Christian Vock
Eine Kritik
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"Ich habe zum allerersten Mal echtes Publikum in meiner Show", stellt Joko Winterscheidt am Dienstagabend wenige Minuten nach Beginn von "Wer stiehlt mir die Show?" fest und in der Tat hat der ProSieben-Moderator mit der Idee zu seiner jüngsten Show genau die Corona-Zuschauer-Delle erwischt, als "Wer stiehlt mir die Show" vor fast genau einem Jahr zum ersten Mal ausgestrahlt wurde.

Aber Ideen kommen eben, wenn Ideen kommen und man kann sich vorstellen, wie das bei "Wer stiehlt mir die Show" abgelaufen ist. Irgendjemand sagt zufällig etwas von "Show stehlen" und bei Winterscheidt rappelt es im Kopf, ob man diesen Satz nicht wörtlich nehmen und in eine Show umsetzen könnte. Und zack, fertig war eine neue Quizshow, denn im Grunde genommen ist "Wer stiehlt mir die Show" nichts anderes ist.

Sie muss auch gar nicht viel mehr sein, denn sie funktioniert, wie der Umstand zeigt, dass ProSieben nun die inzwischen dritten Staffel bestellt hat. Dass sie funktioniert liegt zum einen an den Gästen, denn die wissen in der Regel, wie man Fernsehunterhaltung macht: Thomas Gottschalk, Bastian Pastewka oder Teddy Teclebrhan, um nur einige zu nennen. Hinzu kommen Promis, die man in solchen Formaten eher selten sieht wie Elias M’Barek oder Shirin David, ergänzt von den Otto Normalverbrauchern, die eine Kandidaten-Wildcard erhalten.

Engelke, Forster oder Simonetti: Wer stiehlt Winterscheidt die Show?

Auch in der dritten Staffel hat man bei der Gästebesetzung ein glückliches Händchen bewiesen, denn mit Mark Forster, Anke Engelke und Ricardo Simonetti sind drei Unterhaltungsprofis dabei, von denen jeder alleine eine Show unterhaltsam schmeißen könnte – was ja auch das Ziel von "Wer stiehlt mir die Show" ist. Denn der Gewinner übernimmt bekanntlich in der folgenden Ausgabe die Moderation von Joko Winterscheidt.

Davor kämpfen die vier Kandidaten wie immer in drei Gewinnstufen um den Einzug ins Finale, in dem sie dann gegen Winterscheidt um den Sieg spielen. In diesen drei Gewinnstufen, auch das ein Erfolgsrezept der Show, beantworten Engelke, Forster und Co. die Quizfragen, die ihnen in eher unüblicher Form präsentiert werden. Zum Beispiel gleich in der ersten Runde.

Diese hat Winterscheidt bereits in Staffel eins als "die leichten Fünf" und in Staffel zwei als "die leichteren Fünf" etabliert. In Staffel drei macht es sich Winterscheidt nun unter dem Titel "die faulen Fünf" leicht und sucht seine Fragen einfach im Internet. Dazu gibt er in die Suchmaske den Anfang einer Frage ein und nimmt, was ihm vorgeschlagen wird. Heraus kommen dabei Fragen wie "Was ist das Jugendwort 2021?", "Wann war das letzte Schaltjahr?" oder aber auch "Wie sieht Mark Forster aus?"

Joko Winterscheidt: "Mark, es ist vorbei"

"Ist jetzt ein wertendes Adjektiv gesucht?", fragt Anke Engelke etwas irritiert, aber genau das ist gesucht. Und weil alle Kandidaten mit "gut" oder "schön" antworten, gibt Joko Winterscheidt jedem einen Punkt. Die anderen Quiz-Runden kommen in nicht weniger skurrilem Gewand daher. Einmal fährt die Studioband mit Fahrrädern im Kreis und hupt und klingelt Lieder, die die Kandidaten erraten müssen.

Ein anderes Mal spielen Promis wie Clueso, Sido oder Vanessa Mai eine Szene mit Dialogen aus drei verschiedenen Kinofilmen, die die Kandidaten herausfiltern müssen. "Ich hab all diese Filme nie gesehen", rechtfertigt sich Engelke, warum sie Filme wie "Herr der Ringe" nicht herausgehört hat. Dafür läuft es an anderer Stelle besser für Engelke, denn das folgende Frage-Versteckspiel gewinnt die Schauspielerin.

Dafür sollen sich Engelke, Forster und Simonetti – Wildcard-Kandidatin Dunja war bereits ausgeschieden – nacheinander im Studio verstecken und Winterscheidts Fragen per Telefon beantworten, während die anderen beiden suchen. Forster hechtet sofort unters Moderatorenpult, aber Engelke entdeckt ihn nach wenigen Sekunden. "Mark, es ist vorbei", holt Winterscheidt Forster in die Realität zurück und gießt noch einmal Öl ins Feuer: "Hast du die eine Frage, die ich dir stellen konnte, richtig beantwortet? Haste nicht."

"Wer stiehlt mir die Show?": Mark Forster gewinnt "Kackspiel" und darf kommende Woche moderieren

Vorbei ist es für Mark Forster allerdings nicht, ganz im Gegenteil. Denn der Musiker kann seine Konkurrenten an diesem Abend hinter sich lassen und tritt im finalen Quiz gegen Winterscheidt an. "Das ist ein Kackspiel. Ich habe jetzt das Spiel verstanden. Das ist eine Kacke, die ihr euch da überlegt habt", schimpft Forster dort, als Winterscheidt seinen ersten Punkt holt. Doch auch auch die nächsten Fragen versemmelt Forster, so dass Winterscheidt irgendwann mit 4:2 führt und nur noch einen Punkt zum Sieg braucht.

Aber plötzlich läuft es bei Forster und dank eines Aussetzers von Winterscheidt gleicht der Sänger zum 4:4 aus. Final-Moderatorin Katrin Bauerfeind will nämlich Folgendes wissen: "Beatrix Kiddos "Death List Five" umfasst: O-Ren Ishii, Vernita Green, Budd, Elle Driver und …?" Filmfans wissen, dass hier nach dem Film "Kill Bill" gefragt ist und dementsprechend der Name "Bill" auf der Todesliste fehlt. Mark Forster hat das verstanden und nennt die richtige Antwort.

Winterscheidt weiß auch, um welchen Film es geht, nennt ihn sogar laut, zieht aber die falschen Schlüsse. Im Glauben, es nicht zu wissen, nennt er aus Spaß "Mark Forster" als Antwort. "Ich dachte noch: Fuck, woher soll ich denn wissen, wie dieser Typ aus "Kill Bill" hieß?", erkennt Winterscheidt seinen Denkfehler. "Das ist krass dämlich. Das ist wirklich hohl", zieht ihn Mark Forster dann auch noch im Spaß auf. Mit diesem Erfolg im Rücken beantwortet Forster auch die nächste und entscheidende Frage richtig und stiehlt Joko Winterscheidt damit im übertragenden und auch im nicht-übertragenden Sinne die Show.

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