Wenn Joko und Klaas mal nicht können: ProSieben schmeißt mit "Mein bester Streich" eine neue Show in den Samstagabend. In kurzen Video-Clips nehmen Promis mit versteckter Kamera Leute auf den Arm. Klingt wie "Verstehen Sie Spaß?"? Ist es auch. Nur ohne Spaß.
Wenn etwas im Fernsehen immer funktioniert, dann sind das Späße mit der versteckten Kamera. "Verstehen Sie Spaß?" geht nach ein paar Moderationswechseln und einer Verjüngungskur um
Wenn also ProSieben mit "Mein bester Streich" eine weitere Prank-Show am Samstagabend in den Ring wirft, dann kann man gerne von einem Klassiker sprechen. Man könnte aber auch auf die Idee kommen, dass da neben den Dauerbrennern von Joko und Klaas und "Schlag den Star" nicht mehr allzu viel Kreativität übrig ist.
Joey Heindle verkleidet sich als Pflanze
Was die Streiche selbst anbelangt, hat sich ProSieben dann für Quantität statt Qualität entschieden. Satte 20 Promis, ohne Prominente funktioniert kaum noch ein Show im Fernsehen, hat der Sender zusammengetrommelt, um andere Promis oder auch ganz normale Leute zu erschrecken, zu verarschen und auf den Arm zu nehmen.
Jeder der Promis sollte dabei "seinen besten Streich" durchziehen. Ob die Streiche-Ideen wirklich von den Promis stammten oder von der Produktionsfirma, ist dabei eigentlich egal. Nicht egal ist hingegen, dass bei so vielen Promis die Qualität der Streiche offenbar nicht durchgängig zu halten war.
"DSDS"-Veteran und Dschungelkönig
Der Popel der Cathy Hummels
Auch bei den anderen Prominenten sind die Streiche eher übersichtlich gehalten. Mirja du Mont veräppelt ihre Eltern mit einem Hals-Tattoo, Fernanda Brandao lässt ihre Interviewpartner plötzlich alleine, Natascha Ochsenknecht malt ahnungslosen Damen ein Katzengesicht als Makeup und Moderatorin Rebecca Mir lässt Passanten ihren Staubroboter einfangen. Großes Kino sieht irgendwie anders aus.
Etwas mehr Schadenfreude zauberte da schon
Mit Hilfe der Interviewerin ließ Simonetti seine Freundin ein ums andere Mal auflaufen. Mal wurde nur er begrüßt, dann wurde sie permanent mit falschem Namen angesprochen und am Ende sollte Simonetti auch noch erklären, wer Cathy Hummels denn überhaupt ist. Es war amüsant anzusehen, wie Hummels versuchte die Contenance zu wahren und sich nicht anmerken zu lassen, wen sie selbst für den A- und wen für den B-Promi hält.
Höhepunkt des Streiches war aber, als die Interviewerin Hummels auf einen angeblichen Popel an ihrer Nase aufmerksam machte und Simonetti dies dann auch noch lautstark zum Thema machte, statt es höflich unter den Tisch zu kehren. Instagram-Influencerin Hummels, in der Welt der Oberflächlichkeit zu Hause, war die Aktion sichtlich peinlich – die Währung aller Prank-Shows.
Simon Gosejohann testet Betten auf Sextauglichkeit
In Sachen Peinlichkeit wurde Hummels nur von einem übertroffen:
Wer "Comedystreet" einmal gesehen hat, wird nur schwer die Gesichter der Passanten vergessen, als sich Gosejohann eine Riesenpenisattrappe in die Radlerhose gesteckt hat und damit flanieren gegangen ist.
Auch bei seinem "besten Streich" bevorzugt Gosejohann wieder den etwas derberen Humor. In einem Bettenladen testet Gosejohann mit einer Partnerin die Stabilität der Betten, indem er die unterschiedlichsten Sexstellungen simuliert.
Was beim Zuschauen weh tut, sorgt bei den anderen Kunden im Laden nicht immer für die erwartete Reaktion: "Sollen wir mal vormachen?", fragt eine Frau ihren Mann. Mit einem "Man kann keinen mehr schocken heutzutage" legt Gosejohann daraufhin in puncto Bettakrobatik noch ein bisschen nach.
Man kann das lustig finden oder nicht, der Streich von Gsejohann ist dennoch einer der wenigen, der zu der so heiß begehrten werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen passt. Für die stehen zwar auch die anderen Promis, um hier aber zu punkten, waren die Streiche dann aber doch ein bisschen zu lau.
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