Für "Late Night Berlin" produziert
Ein Witz über Halloween durfte am Dienstagabend bei "Late Night Berlin" natürlich nicht fehlen. "Komische Leute, Ratten auf den Straßen, Spinnweben überall. Menschen mit toten Augen auf den Straßen, sie lachen rum, schreien sich an, um sich gegenseitig zu erschrecken. Ein ganz normaler Dienstag in Berlin", bemühte Klaas Heufer-Umlauf die üblichen Klischees über die Hauptstadt.
Auch ein Witz des Moderators über das Ehe-Aus von
Goglin jedenfalls machte den Eindruck, wirklich alles lustig zu finden, sie kam aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Ob sie jetzt wirklich lache oder ihre Techniken anwende, wollte Heufer-Umlauf wissen. "Das weiß ich manchmal selbst nicht. Der Übergang ist fließend", erklärte Goglin.
Lach-Yoga bringt das Publikum zum Lachen – ist aber auch ein bisschen peinlich
Dass Lachen gesund ist, ist unbestritten. Wenn Menschen lachen, werden Endorphine ausgeschüttet, Stress wird abgebaut und die Selbstheilungskräfte des Körpers werden aktiviert. Das Lach-Yoga, das Goglin lehrt, um Menschen wieder mehr zum Lachen zu bringen, ist aber sicherlich nicht jedermanns Sache.
Vermutlich auch nicht die von Heufer-Umlauf, dem nach eigenem Bekunden der Frohsinn nicht in die Wiege gelegt wurde. "Ich komme aus Norddeutschland. Da lacht man zum Beispiel, wenn sich jemand verletzt", erklärte der Moderator mit einer der besten Pointen des Abends.
Goglin präsentierte anschließend verschiedene Übungen wie die "Lachrakete", das "Lachmotorrad" oder die "Lachpille", bei denen Heufer-Umlauf, sein Sidekick Jakob Lundt und das Publikum mitmachen durften. Die Übungen sorgten zwar für einige Lacher, waren aber auch irgendwie ein bisschen zum Fremdschämen.
Heufer-Umlauf und Gätjen produzieren Schrott-Formate und zeigen sie einem Testpublikum
Ganz ähnlich verhielt es sich mit dem eingespielten Film, für den Heufer-Umlauf und Moderator Steven Gätjen absurde Show-Formate produziert hatten, die einem nichtsahnenden Testpublikum als echte neue Shows in der Testphase vorgeführt wurden. Heufer-Umlauf und Gätjen beobachteten die Reaktionen der Testseherinnen und Testseher auf die hanebüchenen "Schrott-Shows" aus einem Nebenraum.
Unter anderem gab es das fiktive Format "Steven vs. Old" zu sehen, in der Gätjen einen 80-Jährigen im Basketball und eine 76-Jährige im Armdrücken besiegte. "Den schicke ich nach Hause, ins Altersheim", zeigte sich Gätjen siegessicher.
Die Schrott-Formate wirken gar nicht so abwegig
Noch dubioser war das Format "Da guck Schuh", in dem Kandidaten Rätsel um Schuhe lösen und gleichzeitig in Mundart sprechen mussten. "Sehr uninteressant, fast schon lächerlich", urteilte ein Testseher, ein anderer vermutete, dass die Show wohl nur Personen mit Schuhfetisch begeistern könne. In "Gätjens Greatest" blickte der Moderator mit gespielter Arroganz auf Highlights aus seiner eigenen Karriere zurück. "Er war unsympathisch, wenig bescheiden", erklärte eine Testseherin.
Es sagt viel über das Niveau der realen Entertainment-Formate der privaten TV-Sender aus, dass das Testpublikum nicht schneller Verdacht schöpfte. Dass eine von dem Duo ersponnene Trash-Show wie "Naked Dance" irgendwann wirklich im Fernsehen laufen könnte, erscheint jedenfalls nicht so abwegig, wie es eigentlich sein sollte.
In gewisser Weise hielten Heufer-Umlauf und Gätjen mit ihren Show-Parodien also der eigenen Branche den Spiegel vor. "Alle die Formate gibt es jetzt auf Joyn. Wir greifen nochmal an", erklärte Heufer-Umlauf im Anschluss augenzwinkernd mit Blick auf das Streamingportal seines Haussenders ProSieben.
Heufer-Umlauf singt Coldplay-Song
Als Gäste hatte Heufer-Umlauf die Sängerin und Schauspielerin Alli Neumann und den Musiker Bosse eingeladen, die über ihre neuen Alben sprachen. Bosse sang nicht nur seinen Song "Ich liebe dich so", sondern auch eine neue Version der viral gegangenen "Borkum"-Hymne, die Heufer-Umlauf bereits letzte Woche in "Late Night Berlin" vorgestellt hatte.
Begleitet wurde er dabei von Heufer-Umlauf, der eine Folie mit aufgedruckten Klaviertasten ausrollte und darauf Playback spielte. Tatsächlich stimmte der Moderator aber live einen Song von Coldplay und einen von Udo Jürgens an. Schaurig-schön, wie es zu Halloween passt.
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