• Nach ihren vielen Wochensiegen war vor dem Finale die Frage nicht mehr, ob Sarah Harrison "Das große Promibacken" gewinnt, sondern wie Sarah Harrison "Das große Promibacken" gewinnt.
  • Doch am Mittwochabend steigt plötzlich ein Gegner wie ein Phoenix aus dem Mürbeteig und liefert der Harrison ein packendes Duell – und verleiht der Sat.1-Backshow doch noch einmal so etwas wie Spannung.

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Influencerin Sarah Harrison hat beim "großen Promibacken" vom Start weg einen Siegeszug hingelegt und sich Folge für Folge die rote Schürze geholt – das Erkennungszeichen des "Promibacken"-Wochensiegs. Damit ist Harrison so etwas wie das Bayern München der Promibäckerei – nur mit dem Unterschied, dass ihre Seriensiegerei zwar genauso langweilig wie die des FC Bayern ist, aber wesentlich irrelevanter.

Denn zum einen ist der Gewinn der roten Schürze so wichtig wie der der Herbstmeisterschaft, schließlich zählt am Ende nur, was sie im Finale abliefert. Und zum anderen gibt es in diesem Finale lediglich den goldenen Cupcake zu gewinnen. Quasi die Back-Variante der goldenen Ananas.

Aber, und da wird es dann doch noch relevant: Es gibt noch eine 10.000-Euro-Siegprämie, die der Gewinner einem guten Zweck seiner Wahl zuführen kann.

"Das große Promibacken": "Einfach machen und gucken, was passiert"

Und vor diesem Hintergrund starten nun Detlef Soost, Faisal Kawusi und Sarah Harrison am Mittwochabend ins "Promibacken"-Finale. Enie van de Meiklokjes, bis hierhin kein Kind von Traurigkeit, wenn es darum geht, den Einsatz von Backpulver und Krokant zum Mega-Ereignis hochzujubeln, klopft hier noch einmal richtig auf die Sahne: "Das wird ein Backfest – so was haben Sie noch nicht gesehen", behauptet van de Meiklokjes und verspricht gar ein "fulminantes Finale" von "Das große Promibacken".

Natürlich gehört Prahlerei zum TV-Bäckerhandwerk. Aber fulminant dürfte die Teigrührerei höchstens für die drei Kandidaten gewesen sein. "Sieben Jahre mach’ ich Fernsehen, aber ich war noch nie so aufgeregt wie heute", erklärt Faisal Kawusi dementsprechend seinen Gemütszustand. Detlef Soost ist schon außer sich, dass er überhaupt dabei ist: "Ich bin im Finale – das hätte da draußen niemand erwartet und ich von mir auch nicht."

Vielleicht hat er deswegen auch die gesündeste Einstellung zum finalen Backen: "Einfach machen und gucken, was passiert." Auf jeden Fall passiert ist eine Anpassung der Regeln. Denn anders als in der Bundesliga, wo gerade der Spannung wegen über die Einführung von Playoff-Spielen nachgedacht wird, ist man beim "Promibacken" in puncto Regeländerung schon lange viel weiter.

Kampf um die Meistertorte: Kawusi gegen Harrison

Im Finale backen die drei Promis die ersten beiden Aufgaben nämlich noch gemeinsam. Zuerst soll eine Schokoladentorte aus dem Ofen geholt werden, dann folgt die technische Prüfung, bei der Harrison und Co. drei möglichst identische mille feuille verticale backen sollen oder wie es Juror Christian Hümbs formuliert: "Blätterteig-Schnitten, die sozusagen auf der Seite liegen."

Ist das überstanden, fliegt der oder die Punktletzte dann aber anders als zuvor raus. Die finale Aufgabe backen dementsprechend die beiden Finalisten nur noch zu zweit und hier soll es eine "luxuriöse Kristalltorte" geben.

Faisal Kawusi geht die erste Aufgabe mit einem Sinn fürs Extreme an. Seine "Schokobombe" soll nicht nur mit einer Röstschokoladen-Ganache überzeugen, sondern dürfte mit ihren 14.000 Kalorien den einen oder anderen Ernährungscoach ins Schwitzen bringen. Aber Kalorien gehören eben zum Backspaß dazu, schließlich hat man noch nie von einer Schokoladentortendiät gehört. "Das Ding schmeckt einfach unfassbar gut. Das Ding ist affengeil", meint dann dementsprechend auch Juror Christian Hümbs bei der Verkostung.

Sarah Harrison liefert hingegen bei Aufgabe Nummer eins die schlechteste Torte ab, geht dann aber bei der technischen Prüfung nach oben wie Hefeteig. Nur weil nach Ansicht von Jurorin Betty Schliephake-Burchardt zu wenig Lebensmittelfarbe in einer ihrer Cremes ist, erhält Harrison für ihre Blätterteigschnitten einen halben Punkt Abzug.

Und so ist es am Ende Detlef Soost, der zwischen die Räder der erfolgreichen Promibäcker Kawusi und Harrison gerät. Weil er nach zwei Runden gerade einmal einen halben Punkt hinter Harrison liegt, darf er bei der letzten Aufgabe nicht mehr mitbacken.

Sarah Harrison gewinnt "Das große Promibacken"

Bei der müssen Harrison und Kawusi besagte Meistertorte backen. Im Detail soll es eine zweistöckige Torte im Marmor-Look werden, wobei die beiden Stockwerke unterschiedlich schmecken müssen. Da es auch 2022 immer noch kein Geschmacksfernsehen gibt, muss man sich als Zuschauer auf das Verkostungsurteil von Schliephake-Burchardt und Hümbs verlassen und die sparen nicht an Lob für beide Kristalltorten. "Es ist ein absoluter Knaller von außen", heißt es von Hümbs über Harrisons Torte und über die von Kawusi befindet der Pâtissier: "Das ist eine Hausnummer, mein Freund."

Aber auch unter Freunden wird sich beim "großen Promibacken" nichts geschenkt und so hat die Jury bei beiden Torten auch etwas zu kritisieren. Hier ein bisschen zu wenig Minz-Pesto, dort etwas zu dominante Deko. Und so wird es am Ende ein enges Kistchen.

Doch so wie auch in diesem Jahr wieder Bayern München deutscher Meister wird, holt sich auch diesmal wieder Sarah Harrison den Sieg, Selbstbestätigung, den goldenen Cupcake und 10.000 Euro für Aktion Deutschland hilft e. V.

"Die letzten Wochen waren wirklich sehr intensiv, sehr anstrengend. Auch sehr viel für meinen Kopf – ich musste so viel denken", erzählt Harrison an der Ziellinie, was für sie die eigentliche Herausforderung beim Backen war.

Nun kann sich Harrison in ihrer Wahlheimat Dubai von der ganzen Denkerei wieder beim Produzieren von Youtube-Videos erholen und vielleicht kommt ja nun nach Videos wie "Was esse ich den ganzen Tag?" bald einer zweiter Teil, in dem sie die Frage beantwortet "Was backe ich den ganzen Tag?"

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