Auswanderung mit Hindernissen: Bei der westfälischen Familie Fachin lief auf Sizilien so einiges schief, wie die aktuelle Folge der Vox-Dokusoap "Goodbye Deutschland" zeigte. Vor allem der elfjährige Lucas konnte sich an die neue Heimat nur schwer gewöhnen und sehnte sich zurück nach Deutschland.

Mehr News zu "Goodbye Deutschland"

Keine Büchners, Robens und Gülpens – Fans der Vox-Dokusoap "Goodbye Deutschland", denen es in letzter Zeit etwas zu viel wurde mit der Mallorca-Prominenz, durften sich jetzt über neue, noch unbekannte Auswanderer-Gesichter freuen. Unter anderem wurde in der aktuellen Folge Familie Fachin begleitet, die es Anfang 2021 vom westfälischen Brakel nach Sizilien verschlagen hat. Eine Art Reißleinen-Aktion, wie Vater Christian (47) erklärte: Vor einigen Jahren hatte er nach einem schweren Unfall einen Zusammenbruch erlitten und die Diagnose Burnout bekommen: "Aber ich sag' mal: Das war 'ne schwere Depression."

Ein, zwei Jahre habe er nicht einmal die einfachsten Dinge erledigen können, sei arbeitsunfähig gewesen, "mehr oder weniger ein Wrack" und für seine Frau "eine Last". Dafür, wie sie auch in seiner schwersten Zeit hinter ihm gestanden hatte, hatte der IT–Experte nun nur lobende Worte: "Steffi war grandios! Also, jede andere Frau hätte mich schon längst in den Graben geschmissen und wär' weggefahren." Stattdessen hatte Stefanie (42) ihn sogar geheiratet – "obwohl ich fast pleite war", war Christian immer noch total gerührt und bat das Kamerateam um einen Cut, um sich die Tränen wegzuwischen.

"Goodbye Deutschland": Die 58-jährige Susann liebt einen jungen Nigerianer

In der aktuellen Folge der VOX-Dokusoap "Goodbye Deutschland" schwebt die lebensfrohe Susann Griessbach mit ihrer jungen nigerianischen Internet-Liebe Ugo auf Wolke sieben. © ProSiebenSat.1

Auf Sizilien erhoffte sich das Paar nun einen Neuanfang, wollte dort Ferienwohnungen vermieten. Das Problem: Diese waren noch nicht wirklich bezugsfertig, und in wenigen Wochen sollten die ersten Gäste dort residieren. Mit einem ruhigen Leben war es also erst mal nichts, doch zum Glück kamen ein Freund der Familie sowie Stefanies Vater als Renovierungs-Unterstützung aus Deutschland angereist.

Außerdem hatte Christian einen Plan B, falls die Wohnungen nicht rechtzeitig fertig würden: "Dann gehen wir in den Garten und zelten, und dann schlafen die Leute bei uns." Dass seine Angetraute diese Idee weniger gut fand, war ihm bewusst: "Ich glaub', die reißt mir den Kopf ab." So oder so ging es – gedreht wurde noch in der Corona-Zeit – mit den Buchungen ohnehin nur zäh los, die finanziellen Rücklagen schrumpften.

Fiese Lehrer machen Sohn Lucas das Leben schwer

Und das waren nicht die einzigen Schwierigkeiten: Sohn Lucas (zum Zeitpunkt der Dreharbeiten elf Jahre alt) fühlte sich in seiner neuen Schule mit den sehr autoritären Lehrern äußerst unwohl: "Die Lehrer sind sehr laut hier. Ich bin das nicht gewohnt, dass die Lehrer immer so rumbrüllen." In Deutschland bekämen "die Kinder ja auch 'n bisschen Respekt. Hier ist das so: Die Kinder dürfen gar keinen Respekt bekommen von den Lehrern."

Er weine viel, bedauerte seine Mama, habe sogar einmal die Koffer gepackt und angekündigt, zurück nach Deutschland zu ziehen. "Ich hätte mich auch allein in den Flieger gesetzt", bestätigte der. Beide Eltern zeigten viel Verständnis für die Sorgen ihres Filius, hofften aber, er würde sich noch eingewöhnen.

Drei Monate nach ihrem ersten Besuch besuchte das Vox-Team die Familie erneut im sizilianischen Marina di Ragusa, wo diese gerade mit einer geplatzten Wasserleitung zu kämpfen hatten. Doch es gab auch gute Neuigkeiten: Gute 60 Prozent waren die – fertig gewordenen – Ferienwohnungen mittlerweile für das Jahr ausgelastet, was die Existenz der Familie zumindest einigermaßen sicherte. Auch Sohn Lucas schien sich langsam an seiner Schule eingewöhnt zu haben.

Doch der Dreh liegt eine Weile zurück: Der Junge lebt mittlerweile wieder in Brakel bei seinen Großeltern, wo ihn seine Eltern so oft wie möglich besuchen. Das Wichtigste sei, dass es ihm gutgehe, erzählte Stefanie dem "Westfalen-Blatt": "Wir wollen nicht unseren Traum auf dem Rücken unseres Kindes ausleben."

Interessiert Sie, wie unsere Redaktion arbeitet? In unserer Rubrik "So arbeitet die Redaktion" finden Sie unter anderem Informationen dazu, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte kommen. Unsere Berichterstattung findet in Übereinstimmung mit der Journalism Trust Initiative statt.


  © 1&1 Mail & Media/teleschau

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.