"Back to Basic" wollte Marketingmanagerin Martina Franz, als sie vor fünf Jahren nach Costa Rica zog. Dort fand die "Goodbye Deutschland"-Auswanderin in dem Einheimischen Jeudy die Liebe. Doch ist der 20 Jahre jüngere Motorrad-Mechaniker wirklich der Richtige? Martinas Mama hat da ihre Zweifel.

Mehr News zu "Goodbye Deutschland"

"Hier ist nichts planbar", beschrieb "Goodbye Deutschland"-Auswanderin Martina Franz (46) in der aktuellen Folge der Vox-Doku, was ihr Leben in Costa Rica von dem in Deutschland unterscheidet. Vor fünf Jahren war sie in die Karibik gezogen, hatte im Surfer-Hotspot Porto Viejo ein Burger-Restaurant eröffnet und fühlte sich alles in allem sehr wohl in ihrer neuen Heimat.

Bis eben auf die notorische Unverbindlichkeit der "Ticos", wie sich die Einheimischen Costa Ricas selbst nennen. "Hier gibt's so 'nen Spruch, den ich hasse", erzählte Martina lachend: "Die sagen: 'Si dios quiere.' Das bedeutet: 'Wenn Gott will.' Das heißt so viel wie: 'Ich komm' vielleicht morgen, aber ich komm' vielleicht auch nicht.'" Nicht einfach, wenn man deutsche Zuverlässigkeit gewöhnt ist.

"Die sehen schon bei den Eltern, dass Treue jetzt nicht die große Rolle spielt."

"Goodbye Deutschland"-Auswanderin Martina Franz

Einen Culture Clash erlebte Martina auch in ihrer Beziehung zum Einheimischen Jeudy (26). Vor eineinhalb Jahren hatte sie sich in den jungen Mann verliebt, nachdem der nicht locker gelassen und heftig um sie geworben hatte. Allerdings lief die Beziehung nicht ganz unproblematisch: Sie habe "ein bisschen Probleme, Jeudy zu vertrauen, weil einige Sachen vorgefallen sind". Lügen habe es gegeben, etwa, wenn es um den Kontakt ihres Liebsten zu seiner Ex-Freundin ging.

Grundsätzlich sei die Mentalität auch in Sachen Partnerschaft in Costa Rica eine spezielle: "Die sehen schon bei den Eltern, dass Treue jetzt nicht die große Rolle spielt." Das betreffe Männer und Frauen gleichermaßen. Martina konnte sich jedoch nur eine körperlich exklusive Beziehung vorstellen, und so bemühte sich Jeudy, sich diesbezüglich zu ändern. Er bezeichne sich "zwar nicht als treu", wollte aber "diese Basis haben und nach vorn schauen". Um sich selbst vom Flirten abzuhalten, hatte er sich etwa aus sämtlichen sozialen Netzwerken abgemeldet.

Martinas Mutter blieb skeptisch

Ob das reichte? Zwar suchte das Paar bereits nach einer gemeinsamen Wohnung und sprach von Hochzeit und eventuell einem Kind, doch in Martina wuchsen mehr und mehr Zweifel, ob sie damit das Richtige tat. Zweifel, die auch ihre Mutter Brigitte Franz (69) hatte, die ihre Tochter regelmäßig in Costa Rica besuchte und sich selbst kürzlich ebenfalls ein Grundstück in dem mittelamerikanischen Land gekauft hatte: "Für mich ist Jeudy noch sehr unreif im Vergleich zu Martina." Auch wegen der Lügen und der Untreue sei er ihr "halt nicht sympathisch". Vor dem Inhaber einer kleinen Motorradwerkstatt bemühte sie sich allerdings, sich nichts anmerken zu lassen und behandelte ihn freundlich.

Für Martina war die Sache klar: Sie musste versuchen, ihr Vertrauen in Jeudy wieder aufzubauen und, wenn das nicht gelänge, die Konsequenzen ziehen: "Ich kann nicht auf Zweifeln mein Leben aufbauen, das geht nicht. Dann muss ich mich von ihm trennen." Als Vox die Auswanderin ein halbes Jahr später erneut besuchte, war genau das passiert. Während Mama Brigitte frisch verliebt war - ihre Tochter hatte sie mit Tinder vertraut gemacht -, war Martina wieder Single. Während eines sechswöchigen Deutschland-Aufenthaltes sei ihr klargeworden, "dass ich das nicht weiterführen möchte".

Liebes-Comeback bei "Goodbye Deutschland"?

Zwei Monate war die Trennung nun her, doch ob sie wirklich das Ende bedeutete? Jeudy bemühte sich sehr um seine Ex-Freundin, und auch die wirkte noch nicht so, als habe sie die Sache wirklich schon abgehakt. "Es ist immer noch komisch, weil das Herz immer noch bei ihm ist, aber der Verstand sagt halt Nein", gab sie zu.

Ein Halbsatz, mit dem Jeudy versuchte, seine guten Absichten unterstreichen wollte, sollte sie eigentlich stutzig machen: "Ich bin bereit, dein Vertrauen wiederzugewinnen", betonte er. "Ich weiß, dass das nicht leicht sein wird. Aber ich werde mir Mühe geben, dich zurückzubekommen, und das wiederherzustellen, was wir hatten. Es ist schwierig, aber ich bin bereit dafür - si dios quiere." So Gott will.  © 1&1 Mail & Media/teleschau

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.